Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die Bischofssynode ist ausgehend von Papst Franziskus ein dreijähriger, weltweiter Prozess. Inhaltlich widmet sich die geplante Bischofssynode der Synodalität selbst. Wie verstehen wir eine synodale Kirche? Was brauchen wir, damit Synodalität im Sinne von Gemeinschaft, Partizipation und Mission gelebt werden kann?
„Die Welt, in der wir leben und die in all ihrer Widersprüchlichkeit zu lieben und zu dienen wir berufen sind, verlangt von der Kirche eine Steigerung ihres Zusammenwirkens in allen Bereichen ihrer Sendung. Genau dieser Weg der Synodalität ist das, was Gott sich von der Kirche des dritten Jahrtausends erwartet.“
Die Bischöfe aller Diözesen weltweit waren aufgefordert, die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen in ihren Diözesen zu erfragen. In der Katholischen Kirche Steiermark konnte man sich über Einzelfragbögen, Gruppenkonsultationen oder bei verschiedenen Veranstaltungen beteiligen.
Viele Menschen in der Steiermark haben sich mit ihren Rückmeldungen und Ideen an der Synode eingebracht. Vielen Dank für die über tausend Rückmeldungen online, per Mail oder über den Postweg.
Die Anliegen der Menschen wurden gesammelt und am 5. Februar 2022 in einer vorsynodalen, diözesanen Versammlung beraten. Die Ergebnisse aller österreichischen Diözesen wurden im April 2022 in der Bischofskonferenz zusammengeführt und an den Vatikan übermittelt. Aus allen Ergebnissen der Bischofskonferenzen wurde daraufhin ein Arbeitspapier erarbeitet, das die sieben kontinentalen Versammlungen beraten.
Nach der ersten Session der Welt-Bischofssynode mit dem Papst im Herbst 2023 im Vatikan waren zuletzt wieder die Ortskirchen am Wort. Ihre bis Mitte Mai nach Rom geschickten Rückmeldungen zum Synthese-Bericht der ersten Synodenversammlung flossen ein in das am 9. Juli 2024 vom Synodensekretariat veröffentlichte Arbeitspapier für die zweite Welt-Versammlung. Von 2. bis 27. Oktober 2024 tagten dann erneut mehrere Hundert Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien-Katholiken, unter ihnen Männer und Frauen, unter dem Vorsitz von Papst Franziskus im Vatikan. Mit dem Abschluss der Synode ging ein intensiver Beratungsprozess zu Partizipation, Machtstrukturen und der Rolle der Frauen in der katholischen Kirche zu Ende. Papst Franziskus übernahm das von der Synode erarbeitete Abschlussdokument direkt in sein Lehramt und unterstrich damit die wachsende Bedeutung synodaler Beratungen. Abschlussdokument zum Download
Kontakt & Information
synode@graz-seckau.at
Mag. Bruno Almer
Fachbereich Pastoral & Theologie
+43 (316) 8041-248
Sarah Knolly
Fachbereich Pastoral & Theologie
+43 (316) 8041-839
Mag. Andreas Pichlhöfer
Synodensekretariat
+43 (316) 8041-827
Welche Themen behandelt die Synode? |
Der Vatikan hat ein Vorbereitungsdokument „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ veröffentlicht. Darin finden sich Impulse und Themenfelder zum weltweiten Prozess. In Zeiten einer Pandemie, sozialer Ungleichheit, Missbrauchsskandale, Klimawandel, Migration ermutigt Papst Franziskus, stärker aufeinander zu hören und mehr Menschen zu beteiligen. Zu zehn vertiefenden Themenfelder als Facetten gelebter Synodalität sollen Beratungen angestrebt und Meinungen der Bevölkerung erhoben werden: Weggefährten, zuhören, Wort ergreifen, feiern, Mitverantwortung in der Sendung, in Kirche und Gesellschaft Dialog führen, Dialog mit anderen christlichen Konfessionen, Autorität und Teilnahme, unterscheiden und entscheiden, sich in Synodalität bilden. Eine "wahrlich synodale Kirche" stärke die Gemeinschaft und sei "ein wichtiger Beitrag für die gemeinsame Entwicklung einer besseren, gerechteren Welt", betont Bischof Wilhelm Krautwaschl und wünscht sich eine breite Beteiligung an der Synode. |
Wohin sollte uns der Weg führen? |
Wie Papst Franziskus betont, ist es nicht Zweck der Synode, Dokumente zu produzieren, sondern „Träume aufkeimen zu lassen, Prophetien und Visionen zu wecken, Hoffnungen erblühen zu lassen“. Die Fragen der Bischofssynode sollen Anlass geben, sich mit der Zukunft von Kirche auseinander zu setzten, ins Gespräch zu kommen. Verstanden als ein wechselseitiges Zuhören, bei dem jeder etwas zu lernen hat. Ein Hinhören, auch auf den Heiligen Geist: Was möchte Gott uns in dieser Zeit sagen? In welche Richtung möchte er uns führen? Das betrifft jede und jeden einzelnen, aber auch die katholische Kirche in der Steiermark sowie die Kirche weltweit. |
Was bedeutet überhaupt Synodalität? |
„Synodalität“ meint übersetzt den gemeinsamen Weg, den das Volk Gottes miteinander geht. Schon in der frühen Kirche verstanden die Christen ihren Weg als synodalen [gr. syn (mit) und ʿodos (Weg)] und begaben sich im gemeinsamen Hören auf den Geist Gottes in die Nachfolge Jesu. Papst Franziskus erinnert immer wieder an dieses Strukturprinzip christlichen Handels, das von Anfang an in der Tradition der Kirche grundgelegt ist. Ziel der sogenannten ständigen Bischofssynode, die als Einrichtung auf das Zweite Vatikanische Konzil zurückgeht, ist die „Zusammenarbeit in Angelegenheiten von größerer Bedeutung […] d.h. in solchen, die besondere Kenntnis und Umsicht zum Wohle der ganzen Kirche erfordern.“ (Papst Franziskus, Episcopalis Communio 1, 2018) Kan. Mag. Dr. Bernd Oberndorfer † hat in einem Grundsatzreferat zentrale Aspekte von Synodalität beschrieben (Download). |
Komm, Heiliger Geist, der du neue Sprachen erweckst und Worte des Lebens auf die Lippen legst, bewahre uns davor, eine museale Kirche zu werden, die schön, aber stumm ist, die viel Vergangenheit, aber wenig Zukunft besitzt.
Komm unter uns, auf dass wir uns in der synodalen Erfahrung nicht von Ernüchterung überwältigen lassen, die Prophetie nicht verwässern, nicht darin enden, alles auf unfruchtbare Diskussionen zu reduzieren.
Komm, Heiliger Geist der Liebe, öffne unsere Herzen für das Hören.
Komm, Geist der Heiligkeit, erneuere das heilige und gläubige Volk Gottes.
Komm, Schöpfer Geist, erneure das Angesicht der Erde.
Amen