Silvester: LICHT

Silvester 2020, es ist still. Es gibt keine Großfeuerwerke, keine Events und keine Partys, 2020 endet mit dem 3. Lockdown, und jede/r von uns ist letztendlich wiederum auf sich selbst zurückgeworfen.

Wir haben in den neun Beratungsstellen des IFP gemerkt, dass die Pandemie verstärkt dazu geführt hat, dass Menschen an ihre Grenzen kommen UND Hilfe in Anspruch nehmen.

Wenn die Geduld dem Partner/der Partnerin gegenüber reißt, die Kinder nur noch als Belastung gesehen werden und man sich selbst nicht einmal mehr anschauen kann – dann hilft es, dass da jemand online oder am Telefon zuhört und Rat geben kann, wenn die Kinder endlich schlafen.

Die Weihnachtsfeiertage und der Jahreswechsel sind heuer so, wie sie noch nie waren.

Vieles ist in diesem Jahr anders gekommen als gedacht: lang geplante Hochzeiten mussten abgesagt, Taufen verschoben werden, und die Großeltern aus dem Ausland haben das Enkelkind noch immer nicht gesehen, obwohl es bald 9 Monate alt wird. Familien, die es gewohnt sind, sich zu Weihnachten im Familienverband zu treffen und gemeinsam zu feiern, bleiben in den eigenen vier Wänden. Es gibt wohl viele Erlebnisse, die man in diesem Jahr am liebsten zurücklassen möchte.

Und es gibt jene Erlebnisse, die überraschend schön waren: der Familienzusammenhalt, der ein neuer geworden ist, andere und vielleicht tiefere Gespräche, die Erfahrung, dass man sich selbst auch ganz gut aushält, die Entdeckung der Schönheit der Natur oder dass es viele andere Formen gibt, mit Gott zu reden, wenn die Gottesdienste nicht stattgefunden haben.

Ich möchte Sie einladen, persönlich an ein oder zwei Erlebnisse zu denken, die in diesem Jahr fordernd oder belastend waren.

Und ich möchte Sie einladen, an ein oder zwei Erlebnisse zu denken, die in diesem Jahr besonders schön und bereichernd waren, die Sie gestärkt haben, die Ihnen vielleicht gezeigt haben, dass Sie gar nicht so alleine sind. Vielleicht haben Sie entdeckt, wie gut es Ihnen tut, viel Bewegung an der frischen Luft zu machen, oder dass Sie eigentlich auch mit sich selbst ganz gut zurechtkommen ...

Es ist dieses UND, dieses SOWOHL-als-AUCH, das an der Schwelle zum Neuen Jahr zeigt, es gab Licht und wird Licht geben. Und dort, wo man es nicht sehen kann, kann man sich Hilfe holen; denn es braucht manchmal den Blick von außen, der neues Licht bringt.

Gerne begleiten wir Sie in den Beratungsstellen des IFP www.ifp-beratung.at auch im Neuen Jahr. In diesem Sinne einen guten Rutsch

Astrid Polz-Watzenig