Die persönliche Begegnung zwischen koreanischen und steirischen KatholikInnen ist eine der kostbarsten Früchte der Diözesanpartnerschaft.
„Katholischsein heißt, in Querverbindungen stehen.“ Gegen einen Trend in unseren Ländern, Diözesen und Gemeinden, nur das eigene „Haus“ zu kennen und auszuschmücken, erinnert Papst Benedikt XVI mit diesem Wort an die ursprüngliche Dimension dessen, was Kirche meint: „Die Größenordnung, in der die Kirche lebt, ist nicht der Verein, nicht der Freundeskreis, sondern ‚Volk Gottes’ als gegenüber zu den Völkern der Welt.“ Es ist eine wichtige Aufgabe für unsere katholische Kirche, praktische Formen des gegenseitigen Austausches und der wechselseitigen Hilfe zu finden.
Ein Rückblick
1971 haben zwei Diözesen, die 10.000 km voneinander entfernt sind, eine solche Quer-verbindung aufgenommen: die junge Diözese Masan in Korea und unsere fast 800 Jahre alte Diözese Graz-Seckau. Damit wurde ein Prozess ausgelöst: Mag am Ausgangspunkt des Weges bei manchen uns noch typisch europäisches Denken vorgeherrscht haben – „wir Steirer übernehmen eine Patenschaft“ –, hat sich diese Beziehung dennoch von Anfang an als eine Partnerschaft gestaltet.
Wir in der Diözese Graz-Seckau sind die Beschenkten: die Theologiestudenten, die sich bei uns auf die Priesterweihe vorbereiten, bringen uns die Glaubenserfahrung einer Kirche, die jung und voller Hoffnung ist; die missionarisch Zeugnis für den einen Herrn Jesus Christus und seine Erlösung ablegt und dadurch Erwachsene zur Bekehrung einlädt; die sich den Dialog sowohl mit der hochtechnisierten Industriewelt, als auch mit anderen religiösen Traditionen zutraut.
Wir hoffen, dass auch die Erfahrung unserer Diözese den Christen von Masan eine Hilfe sein kann: Ausgangspunkt könnte sein, dass auch wir lange Zeit mit einer dichten, wenig durchlässigen Grenze leben mussten und uns doch als „Brücke“ verstanden haben; wir können Erfahrungen beitragen in der Ökumene und im sozialen Bereich. Aber darüber müssten wohl Koreaner selbst Auskunft geben.