Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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war der erste Koreaner, der 1783 getauft wurde. Als diplomatischer Gesandter in China nahm er Kontakt zu Christen in Peking auf und erlebte so das Christentum aus nächster Nähe. Durch christliche Literatur hatten fortschrittliche koreanische Gelehrte bereits Jahre zuvor das Christentum kennen gelernt und entdeckt, dass Christus auf die letzten Fragen der Menschheit die tiefsten Antworten bot. 1777 gab es in Korea sogar schon einen Gelehrtenzirkel, der sich dem Christentum verschrieb.
Lee Seung Hun wurde von einem Freund, der sich der christlichen Religion verschrieben hatte, beschworen bei seiner Reise nach China mit den Christen in Peking in Kontakt zu treten. 1783 wurde er in Peking von Jesuitenmissionaren auf den Namen Petrus getauft. Er sollte der erste Baustein der Kirche in Korea werden. Seine Heimkehr nach Korea im Jahre 1784 gilt als der Beginn der katholischen Kirche in Korea.
Bereits nach einem halben Jahr gab es mehrere hundert Getaufte und weit über tausend Taufwerber in Korea.
Um ihre Glaubensgemeinschaft zusammen zu halten, setzten die christlichen Persönlichkeiten eine Hierarchie ein, ohne von der Weihe zum Priester oder Bischof Kenntnis zu haben. Als Zweifel darüber aufkamen, löste sich dessen „Klerus“ auf und erbat Hilfe von den Missionaren in Peking.
Der Versuch einer heimlichen Einreise eines Priesters im Jahr 1791 scheiterte an der erneut aufgeflammten Christenverfolgung, der die Christen von Anfang an ausgesetzt waren. Erst 1794 gelangte P. Jakob Chou als erster Priester nach Korea. Er fand bereits an die 4000 Getaufte vor, obwohl es bis dahin keinen Priester in Korea gab. Zu Ostern 1795 feierte er das erste Mal die Heilige Messe in Korea.
Christenverfolgung
Eine Ursache für die Verfolgung der Christen lag darin, dass diese sich weigerten, den Ahnen Opfer dar zu bringen, wie es im Konfuzianismus verlangt wurde. Die Weigerung der Christen ging auf eine Anordnung des Papstes zurück, der den Jesuitenmissionaren in China im 17. Jahrhundert angeordnet hatte, die konfuzianischen Ahnenriten als religiöse Irrlehre zu verurteilen. Aus diesem Grunde waren auch die koreanischen Christen angewiesen, den Ahnenriten abzuschwören.
Da die Herrscher durch die christliche „Philosophie“ – besonders durch die Gleichheit – auch das koreanische Gesellschaftssystem bedroht sahen, bekämpften sie die Christen.
1801 wurde die „böse, verkehrte Religion“ verboten. Jeder Christ musste der Behörde gemeldet werden. Damit setzte die erste groß angelegte Christenverfolgung ein. Mehr als 300 Blutzeugen starben für ihren Glauben. Unter ihnen auch P. Jakob Chou, der sich freiwillig den Behörden stellte, um dadurch die Verfolgung abzuwenden. P. Chou vermutete die Ursache der Verfolgung in seiner Anwesenheit.
In der zweiten großen Christenverfolgung von 1839 – 1841 wurde der erste Bischof und seine zwei Mitbrüder gefoltert und enthauptet. 1831 wurde Korea zu einem Apostolischen Vikariat mit einem Bischof erhoben. Damals kamen die ersten Missionare der „Mission etranger du Paris“.
Nach dieser Verfolgung musste die Kirche neu aufgebaut werden. 1845 wurde schließlich der erste koreanische Priester Andreas Kim geweiht. Während der dritten Christenverfolgung wurde Kim 1846 von Soldaten enthauptet. Erst 1850 legte sich der Sturm der Verfolgung.
1866 kam es zur letzten großen Christenverfolgung, unter deren ersten Opfern die Bischöfe Berneux und dessen Nachfolger Daveluy waren. Das Leid der Christen in Korea dauerte bis in das 20. Jahrhundert hinein.
Die Ursache für die Christenverfolgung lag ein Stück weit im vatikanischen Verbot des Ahnenkultes. Erst 1939 erließ Papst Pius XII schließlich ein umfassendes Dekret, das unter anderem auch den konfuzianischen Ahnenkult zu einer „zivilen“ Zeremonie erklärte und den Katholiken die Teilnahme an diesen Riten von nun an gestattete. Das Zweite Vatikanische Konzil hat diese theologische Einstellung für die Gesamtkirche bestätigt.
Laien
Die katholische Kirche von Korea ist durch Laien entstanden und durch Laien auch in den Zeiten der Verfolgung getragen worden. Trotz der äußerlichen Schwierigkeiten verbreitete sich das Evangelium und vermehrte sich die Zahl der Christen in erstaunlicher Weise.
Christliche Kirchen
Die umfassende Staats- und Gesellschaftsreform aus dem Jahre 1895 hat in Folge das ganze Land ergriffen. Die amerikanischen protestantischen Missionare hatten das Glück, gerade zu diesem Zeitpunkt, als der Modernisierungsprozess als unaufhaltsame Bewegung einsetzte, ihre Missionsarbeit beginnen zu können. Dadurch haben sie einen positiven Beitrag für die Modernisierung geleistet. Sie errichteten Schulen, Universitäten und Krankenhäuser.
Die protestantischen Kirchen engagierten sich in besonderer Weise im Unabhängigkeitskampf gegen Japan. So waren 15 der 33 Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung Koreaner, die sich zum Protestantismus bekannten.
Die Katholische Kirche unter Leitung französischer Missionare hat sich zu Beginn des Modernisierungsprozesses weitgehend aus den gesellschaftlichen Umwälzungen herausgehalten.
Einfluss des Christentums
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde Südkorea nicht nur durch den wirtschaftlichen und industriellen Aufstieg zu einer Großmacht geprägt, sondern auch durch die starke Kraft des Christentums im Land. Durch sie wurden die politischen Veränderungen mitbewirkt und das Gesellschaftssystem durch christliche Werte beeinflusst und das, obwohl die Zahl er Christen sehr gering ist. Von den ca. 48 Millionen Koreanern bekennen sich etwa 12 Millionen als Christen. Davon sind 3 Millionen Katholiken.
Hypothese
Was ist das Geheimnis des „Missions-Erfolges“ bis in das 21. Jahrhundert?
1. Das progressive Image der Kirche bei Christen und Nichtchristen. Ende des 19. Jahrhunderts begannen die Christen Schulen und Universitäten zu gründen. Es wurden Spitäler und viele andere humanitäre Einrichtungen eingeführt. Hinzukommt die Philosophie des Christentums, die seit Beginn des Christentums in Korea besonderes Interesse weckte.
2. Das Blut der Märtyrer ist der Same neuer Christen. (Sanguis martyrum est semen Christianorum) Die Zeit von 1784 – 1895 kann man als Zeit der Passion sehen. Die Zeit der Religionsverfolgung mit striktem Religionsverbot wurde mit den Reformgesetzen von 1895 endgültig beendet. Von diesem Zeitpunkt an konnte sich die Kirche mit ihren Tätigkeiten entfalten, wenn auch zwischendurch mit Einschränkungen. Ab 1895 wurde das Land zwar von Japan kolonial verwaltet, trotzdem konnte sich die Kirche weiter ausbreiten. Die Zeit nach 1895 und speziell für Südkorea nach 1945 wirkt dagegen wie eine Zeit der Auferstehung, wenn es auch in den 70er Jahren Unterdrückungsmaßnahmen religiöser Aktivitäten durch die Regierung gab.