Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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4.30 Uhr – erste Tagwache für Margareta Moser, Elisabeth Fritzl und Markus Meister, die an diesem Tag einige Sojamonokulturen besuchen und deren Auswirkungen auf die Kleinbauern erforschen. Der Rest der Gruppe bricht um 6 Uhr zu einer „Bergwanderung“ auf: Wir gehen zur Grotte und erklimmen den Berg - höhenmäßig mit dem Schlossberg vergleichbar -, um von dort aus den Sonnenaufgang zu genießen. Der Aufstieg ist für mich einigermaßen anspruchsvoll, aber auch wunderschön. Begleitet werden wir von einigen streunenden Hunden, die sich auch im steilen Gelände nicht abschütteln lassen.
Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus 180 km Richtung Süden, um die Basisgemeinde „Armagosa“ zu besuchen. Auch unsere brasilianischen Freunde fahren mit. Bei der Ankunft werden wir herzlich von den Gemeindemitgliedern empfangen, Bischof Joao und Padre Heber sind ebenfalls da, um uns zu begrüßen. Das Gemeindehaus gleicht einer großzügigen Villa, ganz in der Nähe befindet sich eine Kapelle. In der Küche wird bereits eifrig gekocht und vorbereitet und ein großer Tisch ist hergerichtet. Nach dem gemeinsamen Mittagessen, bei dem schon einige Kontakte mit den brasilianischen Gemeindemitgliedern geknüpft werden, setzen wir uns zu einer großen Versammlung zusammen. In der Mitte ist das Partnerschaftskreuz aufgestellt. Für die Anwesenden ist es offensichtlich etwas ganz Besonderes, dass gleich zwei Bischöfe zu Besuch sind. Die Gemeindeleiter stellen sich vor und erzählen vom Gemeindeleben und den Herausforderungen. Es werden gegenseitig Fragen gestellt und wir bekommen die Gelegenheit, etwas von Österreich zu erzählen. Wie sich herausstellt, gibt es große Unterschiede, was den Begriff Armut betrifft: Beispielsweise hat etwa die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. In Bezug auf das Gemeindeleben stehen die brasilianischen Gemeinden wiederum oft vor ähnlichen Herausforderungen wie wir. Jugendliche bringen sich zwar ein, zum Beispiel mit Musik bei Gottesdiensten, sie bleiben aber oft nicht und wenden sich wieder anderen Freizeitbeschäftigungen zu.
Den krönenden Abschluss bilden eine Prozession zur Kapelle und ein gemeinsamer Gottesdienst. Anschließend sind wir noch zu einer „Apape“ eingeladen, dann heißt es wieder: zurück nach Bom Jesus da Lapa. Einen kleinen Abstecher machen wir aber noch, und zwar in das Dorf Carininha. Dort bekommen wir per Zufall Gelegenheit, einen Karnevalsumzug zu erleben und – ein zweiter Zufall – die Bürgermeisterin von Carininha (im Karnevalskostüm) kennenzulernen.
Auf der zweistündigen Busfahrt retour wird musikalisch alles ausgepackt, was noch im kollektiven Jungschargedächtnis vorhanden ist. Mit unseren brasilianischen Freund:innen liefern wir uns ein „Gesangsbattle“ mit Hits von „A steirischer Sterz“ bis „Es ist schön, solche Freunde zu haben“. Ich würde sagen, das Ergebnis ist unentschieden.
Trotz allgemeiner Erschöpfung ist der Tag aber noch nicht zu Ende. Im Zentrum von Bom Jesus wartet auf uns noch ein wunderbares Abendessen bei Leandra.