Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das Kreuz Christi redet zunächst vom Leiden des Herrn. Darüber hinaus ist es ein Symbol für jedes menschliche Leiden. So betrachtet könnte ein Kreuz auch über dem Arbeitstisch eines Nichtchristen, ja eines Nichtgläubigen hängen. Er sähe dann darin das zusammenfassende Symbol für alle jemals gemarterten, geschundenen Menschen: "Ecce homo". Das Kreuz würde ihm zu einem Zeichen des Protestes gegen alles Unrecht, zu einer Aufforderung, sich anzustrengen, damit nicht immer wieder der Henker über das Opfer triumphiere und damit der Krieg einmal aufhöre, Vater aller Dinge zu sein. Wer weiß aber, ob diese Anstrengung schließlich nicht doch ins Leere geht?
Wenn Jesus, der am Kreuz sich in die Hände des Vaters empfal - wenn er ins Leere geredet hat, dann ist der Tod das Letzte, und kein Kampf für Fortschritt und Gerechtigkeit kann dem Leiden der Toten nachträglich seinen letzten Sinn geben. Den Christen aber verklärt sich im Glauben der Kreuzesgalgen zum Siegeszeichen über den Tod, zum Symbol ewigen Lebens. Und die Klagepsalmen, uralte jüdische Gebete, die Jesus selbst viele Male gesprochen hat, werden für den Christen Rufe an einen Gott, der Leid wenden kann, weil er in der Auferstehung Jesu endgültig den verschlossenen menschlichen Horizont geöffnet hat.
aus: Egon Kapellari: Geheimnisvoll erstrahlt das Kreuz. Betrachtungen über das Leiden Christi. Carinthia, 1994