Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Migration und Integration: Pastorale Herausforderungen und Chancen" lautet das Thema der bis Samstag dauernden Österreichischen Pastoraltagung. Getragen von der christlichen Überzeugung, dass "letztlich alle Menschen geschwisterlich verbunden" seien, will das veranstaltende Österreichischen Pastoralinstitut (ÖPI) dabei Anregungen geben, wie das Zusammenleben von Vertretern unterschiedlicher Kulturen und Religionen gelingen kann.
Rund 350 Interessierte kamen dazu im kirchlichen Bildungszentrum Salzburg-St. Virgil zusammen, darunter neben Kurienkardinal Agostino Marchetto mehrere Bischöfe wie der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser, der für das ÖPI zuständige Kärntner Bischof Alois Schwarz, weiters Manfred Scheuer (Innsbruck), die Weihbischöfe Franz Scharl (Wien) und Franz Lackner (Graz) sowie Altbischof Maximilian Aichern, einer der treuesten Besucher der Pastoraltagung - er feierte vor wenigen Tagen seinen achzigsten Geburtstag. Einige Teilnehmer sind auch aus Deutschland, Polen, Litauen, der Schweiz und Italien angereist.
Dr. Walter Krieger, Generalsekretär des Österr. Pastoralinstitutes umschreibt das ambitionierte Ziel der Tagung als einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, als Bewußtseinsbildung zur Grundhaltung: "katholisch" heißt "weltweit".
Aus der Diözese Graz-Seckau sind 20 Frauen und Männer angereist, um auf eine gemeinsame Wahrnehmung zu reagieren: Migration, die Mobilität der Menschen, ist ein „Zeichen der Zeit“ und gehört zur gegenwärtigen Lebensrealität. Migration und Integration geht uns alle an und wir sind als Christinnen und Christen herausgefordert, darauf mit dem Kern der christlichen Botschaft zu reagieren.
In der Eröffnungsrede zitiert Erzbischof Dr. Agostino Marchetto, liebevoll der "Einwanderungsminister" der Römischen Kurie genannt, aus der Instruktion des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs Erga migrantes caritas Christi (Die Liebe Christi zu den Migranten) vom 3. Mai 2004: Die Kirche will dort sein, wo die Menschen, d.h. die Migranten, sind, um mit ihnen Freuden und Hoffnungen, aber auch Trauer und Ängste (Gaudium et spes 1) der Migration zu teilen. Unter anderem verweist er auf die Notwendigkeit des Dialoges auf allen Ebenen mit dem Ziel des gegenseitigen Respekts, ohne die eigene Identität aufzugeben.
Die inspirierende authentische Predigt von Referatsbischof Dr. Alois Schwarz vermittelte ausgehend von Dtn 7, 1-6, Jer 29, 4-11 und Joh 1,14a, dass Fremdsein immer schon Thema war, auch und besonders im Volk Israel. Im Stammbaum Jesu fallen die vielen „fremden Frauen“ auf. Dies ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Volk Gottes aus allen Menschen besteht. Ohne die Fremden sind wir nicht Volk Gottes. Der Fremde soll bei dir wie ein Einheimischer sein, d.h. du sollst den Fremden lieben wie dich selbst. So wie das Volk Israel lernen mußte, in der Fremde zu leben, so sind wir heute Lernende, auf Gott zu hören und die Fremden zu lieben.
Der Austausch in den Gruppen war sehr spannend und zeigte die Vielfalt der Zugänge und Problematiken des Themas Integration auf – Stichworte: Sprachen, Annahme, Angst, Diskriminierung….
Total beeindruckend war die Erzählung von Dr. Esperance-Fancois Bulayumi, der mit 23 Jahren aus Protest seinem Vater gegenüber Kinshasa verließ und nach Wien kam. In Österreich hat er den Glauben seines Vater wieder entdeckt. Er bezeichnet sich selbst als transkultureller Christ, als Brückenbauer in einer Welt voller Misstrauen.
Die Podiumsdiskussion, unter anderem mit Staatssekretär Sebastian Kurz und DDr. Michael Landau, Caritas Wien, hat verdeutlicht, dass die Politik noch viel zu tun hat, die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass die Würde des Menschen ungeachtet des Status seines Aufenthaltes in jeder Phase gewahrt sein muss. Wir alle sind aber unersetzbare MitgestalterInnen des sozialen Netzwerkes. Mit unserem Engagement füllen wir die Strukturen mit Leben. Das ist eine wichtige pastorale Herausforderung.
Der erste Tag der Tagung war schon mit vielfältigen Informationen, Begegnungen und Gesprächen, in der die Vielfalt in der großen Gruppe der TeilnehmerInnen sichtbar und spürbar wurde.
Wir können sagen: Das Thema Integration und Migration geht uns alle an. Es macht betroffen. Es schürt Emotionen. Es fordert uns heraus. Wir spüren auch unsere eigenen Grenzen. Doch die qualifizierten Statements und Impulse eröffnen uns am Ende des 1. Tages einen Ausblick in das „Heimatland“, welches wir vielleicht in Zukunft gemeinsam gestalten könnten.
Maria Irnberger, Monika Brottrager-Jury, Elisabeth Fritzl
Integration in der Diözese Graz-Seckau
Migration und Integration ist auch in der Diözese Graz-Seckau ein wichtiges Thema: Seit Jänner 2012 ist Maria Irnberger als Stabstelle "Integration" in der Katholischen Kirche Steiermark tätig und vertritt die Kirche in der Integrationspartnerschaft Steiermark. Eines von mehreren unterstützten Projekten war dabei die Veranstaltung der "Diözesanen Regionalgespräche" zum Thema Integration im März 2012.
Mehr Infos: http://integration.graz-seckau.at/