Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die FPÖ schießt sich mit ihrer aktuellen Wahlkampagne wieder einmal auf Asylwerberinnen und Asylwerber ein. Ihnen wird hinsichtlich ihrer Bürgerrechte und hinsichtlich ihres sozialen Status ohnehin ein Platz ganz unten in der gesellschaftlichen Hierarchie zugewiesen. Und genau auf diese Gruppe von Menschen schießt sich die FPÖ mit ihrer aktuellen Wahlkampfpropaganda wieder ein. Diese Form der Stimmungsmache hat mit lösungsorientierter Politik nichts zu tun. Sie hilft niemandem. Durch diese Art der Darstellung (z.B.: Vermummter mit einer Waffe in der Hand in Kampfgewand) werden nur Angst und Schrecken verbreitet.
Die christlichen Kirchen in der Steiermark, insbesondere die Pfarren, Caritas und Diakonie, haben im letzten Jahr große Anstrengungen unternommen, dass Quartiere und Betreuung für Flüchtlinge im Auftrag des Landes Steiermark organisiert werden konnten. Zahlreiche Pfarrhöfe und kirchliche Gebäude wurden zur Verfügung gestellt. Auch Hunderte Freiwillige sind bereit, sich zu engagieren und mitzuhelfen. Diese lebenspraktischen und konkreten Maßnahmen tragen dazu bei, dass das Leben für alle Beteiligten – die steirischen Anrainerinnen und Anrainer sowie die Flüchtlinge – lebenswert gestaltet werden kann. Dazu gehört auch, dass Probleme in einer ruhigen und vernünftigen Art angesprochen werden können und dass im Dialog nach Lösungen gesucht wird.
Die moderne Welt mit zahlreichen aktuellen Krisenherden stellt auch die steirische Gesellschaft immer wieder vor neue Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Dabei ist es nicht hilfreich, die Gräben zu vertiefen und Keile zwischen die Menschen zu treiben – sondern ganz im Gegenteil: Damit alle Steirerinnen und Steirer einen Weg in eine gute Zukunft nehmen können, müssen Gräben überwunden und Brücken gebaut werden.
Die Aussendung der FPÖ baut auf inhaltliche Verzerrung auf. Auf die einzelnen Punkte im Detail einzugehen – sie zu widerlegen und breitzutreten – würden dem politischen Kalkül, in Vorwahlzeiten zu dramatisieren und zu polemisieren, noch zusätzlich entgegenkommen. Daher erscheint an dieser Stelle nur eine allgemeine Reaktion angebracht: Eine politische Propaganda, die danach trachtet, Angst, Schrecken, Neid und Missgunst zu säen, trägt nicht zur Lösung bei, sondern sie verschärft das Problem. Konstruktive Ansätze – zu zahlreichen gesellschaftspolitischen Fragen – wären hingegen dringend von Nöten.
Diözesanadministrator Dr. Heinrich Schnuderl
Diözese Graz-Seckau
Superintendent Mag. Hermann Miklas
Vorsitzender des Ökumenischen Forums christlicher Kirchen in der Steiermark