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Mit einer bemerkenswerten Aktion ist die Katholische Jungschar anlässlich des bevorstehenden Tags der Kinderrechte (20. November) an die Öffentlichkeit getreten: Sie präsentiert ein "Boot, gebaut aus Kinderwünschen zum Thema Flucht". 20.000 Kinder aus Deutschland, Österreich und Südtirol haben ihre Ideen, Hoffnungen und Wünsche für Flüchtlinge auf insgesamt 4.000 Holzplanken gemalt oder geschrieben, aus denen dann symbolische Flüchtlingsboote gebaut wurden. "Wir wollen, dass keine Menschen auf der Flucht sterben," so die grundlegende Forderung der 20.000 beteiligten Kinder. Auch Kardinal Christoph Schönborn unterstütze die Anliegen der Kinder, heißt es in einer Jungschar-Aussendung am Mittwoch.
Eines der Boote konnten die Kinder gemeinsam mit ihren Forderungen bereits am Weltflüchtlingstag (20. Juni) im EU-Parlament übergeben. Organisiert wurde die Aktion von der deutschen Sternsingeraktion. Jetzt geht die Bootausstellung auch in Österreich auf Reisen. Die Jungschar lädt ein, das Plankenboot von 14. bis 17. November 2016 in der "Plus City Linz" oder von 18. -19. November in der Lugner-City in Wien zu besuchen.
"Kinder bekommen viel mehr vom Schicksal der Flüchtlinge mit, als wir Erwachsenen oft vermuten. Das Bemalen der Planken war für viele Kinder eine Möglichkeit diese Eindrücke zu verarbeiten", erklärte Sara Dallinger von der Katholischen Jungschar. Wer die Boote sieht, lese Sätze wie "Der Moment, in dem die Hoffnung ertrank", "Wir leben alle auf verschiedenen Ästen, aber auf demselben Baum". Dallinger dazu: "Die Bilder und Worte der Kinder sind sehr eindringlich, hier kann man nicht wegschauen." Kinder würden eine ehrliche Sprache sprechen, für seien Diskussionen um Flüchtlingsobergrenzen nicht wichtig. "Ihnen geht es um die Menschen hinter den Zahlen."
Die Katholische Jungschar, Österreichs größte Kinderorganisation, rückt zum Tag der Kinderrechte den Artikel 2 der Kinderrechtskonvention in den Fokus: "Alle Kinder haben die gleichen Rechte - unabhängig von Sprache, Aussehen, Herkunft, Religion, Behinderung." Am Tag der Kinderrechte sollen in ganz Österreich Postkarten verteilt werden, um diesen Artikel bekannter zu machen. Laut Jungschar muss unabhängig von der aktuellen Flüchtlingspolitik gelten: "Alle Kinder müssen laut Kinderrechtskonvention geschützt werden."
Kardinal Schönborn wies darauf hin, dass Krieg, Gewalt, Verfolgung und Armut die Ursachen für die aktuellen Fluchtbewegungen sind. "Kinder leiden darunter besonders und brauchen unsere Solidarität. Denn auch auf der Flucht haben sie das Recht, vor Benachteiligung und Diskriminierung geschützt zu werden. Jedes Kind ist gleich viel wert."
Kathpress
Erich Hohl, Generalsekretär der Katholischen Aktion Steiermark und Integrationsbeauftragter der Katholischen Kirche Steiermark untersützt die Aktion. "Ich wünsche mir, dass die Kinder in ihrer Heimat eine Zukunftsperspektive erhalten und nicht zusammen mit ihren Familien ihr Leben auf der Flucht riskieren müssen.", so Erich Hohl.