Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Kleider machen Leute – das war schon immer so. Durch sein Outfit kann man Menschen ohne mit ihnen näher in Kontakt zu treten zeigen, wer man ist (oder wer man sein möchte). Mit Mode zeigt man, ob man „in“ ist, kann seine Vorzüge zur Geltung bringen und das, was man nicht zeigen möchte, verhüllen. Zu allen Jahrzehnten wurde die Schnellebigkeit der Mode beklagt, doch die Geschwindigkeit hat vor allem durch immer billigere Ware und den Online-Handel noch zugelegt. Man spricht heutzutage von „Fast Fashion“.
T-Shirts können um wenige Euro erstanden werden, Marketing, Instagram & Co. suggerieren Bedürfnisse die man – wenn man es genauer betrachten würde – gar nicht hat. Zu welchen Bedingungen Kleidung entsteht, wird oft nicht hinterfragt. Nicht erst seit dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mit 1.100 Todesopfern sollte man sich aber doch fragen, wer unter unserer Gier leidet, immer neu aussehen zu müssen. Österreichweit fallen laut „Clean Clothes“ jährlich 115.000 Tonnen an Alttextilien an. Davon wandert mehr als die Hälfte in den Müll. Rasch wechselnde Trends und schlechte Qualität der Kleidung führen dazu, dass sich die Zahl der erzeugten Kleidungsstücke in den letzten Jahren verdoppelt hat - mit weitreichenden Folgen. Die Ausbeutung der Arbeitskräfte ist neben den Lebensräume vergiftenden Chemikalien aus der Textilindustrie und den steigenden Müllbergen nur ein Aspekt, der zum Nachdenken anregen sollte. Muss Mode wirklich ein „Wegwerfartikel“ sein? Was kann jede und jeder von uns tun, um dem „Fast Fashion“-Trend zu stoppen?
Brauche ich dieses Kleidungsstück?
Ein Kleidungsstück, dass für „irgendwann einmal“ und keinen konkreten Anlass gekauft wird oder vielleicht zum Zeitpunkt des Kaufes (noch?) nicht passt, bleibt meist bis zum nächsten Ausmisten im Kleiderkasten hängen.
Habe ich nicht schon dasselbe oder Ähnliches zuhause?
Oft vergisst man, was man eigentlich schon hat - und der eigene Geschmack bleibt meist derselbe. Und wer braucht wirklich 20 Paar weiße Sneakers?
Ist das Kleidungsstück von guter Qualität?
Fühlen Sie den Stoff, prüfen Sie die Nähte und achten Sie auf die Zusammensetzung der Materialien auf dem Wäsche-Etikett. Naturmaterialen wie Baumwolle oder Seide sind haltbarer und angenehmer zu tragen als Kunstfasern. Mehr Infos >
Vintage ist im Trend! In Carla-Shops in der ganzen Steiermark finden Sie noch gut tragbare Kleidungsstücke zu günstigen Preisen. Auch die Vinzi-Läden und -Shops (Graz, Hartberg, Judenburg, Kalsdorf, Kirchberg an der Raab, Leibnitz, ...) bieten gebrauchte Kleidung an. Alternativ kann man auch Kleidungsstücke mit Freunden oder über www.kleiderkreisel.at tauschen. Oft hat man selbst noch Gebrauch für alte Textilien als Putzfetzen oder Bastelmaterial. Besonders Geschickte können sich im Upcycling probieren und neue Kleidungsstücke aus alten zaubern. Anleitungen dafür findet man haufenweise auf Pinterest. Mittlerweile gibt es auch Online-Verleihe für Kleidung, über die vor allem teure Kleidungstücke für besondere Anlässe gemietet werden können. Eine Übersicht über Anbieter gibt es zum Beispiel hier.
Die zwei wichtigsten zu beachtenden Aspekte sind faire Behandlung der Textilarbeiter und ressourcenschonende Produktion der Kleidungsstücke. Ein dritter Punkt ist der Transport: in der Nähe erzeugte Ware, die in einem Laden vor Ort eingekauft wird, hat eine niedrigere CO2-Bilanz als online bestellte Ware. Zahlreiche Labels werben mit unterschiedlichen Gütesiegeln für die Nachhaltigkeit und Fairness ihrer Kleidung. Das Umweltministerium hat eine Übersicht zusammengestellt.
Eine Übersicht über Shops in Graz gibt es auf der Website Nachhaltig in Graz, eine Liste fairer und ökologischer Online-Shops gibt es zum Beispiel auf utopia.de. Die ehemalige Bloggerin Dariadaria hat eine lange Liste mit nachhaltigen Marken zusammengestellt.
Ein neues Kleidungsstück sollte etwas Besonderes sein, an dem man lange eine Freude hat. Selbst wenn es nicht fair und/oder ökologisch produziert ist, soll es seine Funktion erfüllen (also uns schützen und gut aussehen lassen) , und das möglichst lange. Das gelingt auch dann, wenn man sich vor Augen hält, durch wie vieler Menschen Hände ein Kleidungsstück gegangen sein muss, bis es auf dem Körper landet: Bei der Produktion des Materials, bei der Herstellung, beim Transport, im Handel. All diese Handgriffe wurden gemacht, damit wir uns schöner, wärmer, besser geschützt fühlen - und das ist Grund zu großer Dankbarkeit!
Katrin Leinfellner
Haben Sie auch Tipps für nachhaltige und faire Kleidung? Teilen Sie sie am Ende der Seite oder auf Facebook!
Die Initiative "Clean Clothes" hat auf ihrer Website einen Check der gängigen Modefirmen bezüglich ihrer Fairness veröffentlicht. Dort kann auch nachgelesen werden, in welchen Ländern die Produktion stattfindet. zum Modefirmen-Check
Unter www.fair-fashion.at können fast 400 Geschäfte, die faire und nachhaltige Mode anbieten, einfach und unkompliziert per Smartphone, Tablet oder am PC gefunden werden. Diese Initiative des Landes Steiermark und JOANNEUM RESEARCH unter Beteiligung des Welthaus Graz soll neben fair gehandelter Kleidung insbesondere auch die wieder aufstrebende heimische Bekleidungsindustrie fördern.