Zum Artikel „Mit Drill zum Erfolg“ in der Kleinen Zeitung

Und wieder rauscht es im Blätterwald zum Thema Kindererziehung. Uns stört das Bild, das in solchen „Erziehungsratgebern“ und in der damit verbundenen medialen Diskussion von Kindern und Eltern gezeichnet wird: Kinder werden als Wesen ohne Willen oder als Tyrannen gesehen und Eltern als hilflose Erziehungsberechtigte.
Es geht nicht um die Frage „Wie viel Drill braucht mein Kind?“ sondern vielmehr „Wie viel Achtung und Respekt bekommt mein Kind?“ Eltern wünschen sich erfolgreiche und glückliche Kinder, aber dazu braucht es zu allererst eine wertschätzende Beziehung zum Kind. Mit Drill und Gewalt wird nur der Wille des Kindes gebrochen und nichts Positives erreicht.

Wir vom Katholischen Bildungswerk arbeiten im Bereich Elternbildung seit Jahren mit den Eltern nach dem Leitsatz der Katholischen Elternbildung: „Mit Achtung und Respekt kompetente Eltern.“ Eltern werden in ihrer elterlichen Kompetenz unterstützt. Eltern sind Fachleute, wenn es um die eigenen Kinder geht, aber weder Eltern noch Kinder müssen perfekt sein – sie dürfen Fehler machen. Natürlich ist es wichtig, in der Erziehung Grenzen zu setzen und konsequent zu sein, aber auch Grenzen können achtsam formuliert und gemeinsam besprochen werden. Denn auch Kinder haben Rechte. Sie sind in den Schutzrechten der UN-Kinderrechtskonvention festgeschrieben, wo es in Artikel 19 heißt: „Der Schutz von Kindern vor jedweder Form von Gewalt, vor Misshandlung, Vernachlässigung oder Ausbeutung ist eines der zentralen Kinderrechte.“

Ulrike Brantner für das KBW Elternbildung Steiermark

Mit der Bitte um Veröffentlichung