Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Pater Severin Schneider OSB aus dem Stift Seckau stieg eigens auf eine hohe Leiter, um jenen Winkel mit der Kamera einnehmen zu können, der jenes Bild ermöglichte, das als Cover Bischof emeritus Egon Kapellaris neuestes Buch ziert. Ein Bild, das die 800 Jahre alte romanische Kreuzigungsgruppe durch die mächtigen Säulen der ersten Bischofskirche unserer Diözese verdeckt und/aber zugleich offen erscheinen lassen. Dieser Blick steht vielleicht beispielhaft für das geistige und geistliche Wirken von Bischof Egon Kapellari.
Die Zugkraft eines synthetisch Denkenden, der differenziert unterschiedliche Standpunkte auf eine einigende Mitte – sie ist zuallererst der Gekreuzigte – verbindet, ist ein Grundton, der sich auch nach der Emeretierung des 57. Bischofs von Graz-Seckau in seinen Texten, Predigten und Ansprachen finden lässt. So erklärt sich auch der Titel des neuesten Buches „Schritte zur Mitte. Eine Nachlese“, das gerade rechtzeitig zum 80. Geburtstag, dem 12. Jänner, des 1936 geborenen Leobeners erscheint.
Bischof em. Egon Kapellari wird von der Diözese mit der Präsentation seines jüngsten Werkes am 14. Jänner um 19:00 Uhr im Augustinum geehrt. Das jüngste Buch umfasst Predigten, Ansprachen wie auch den Hirtenbrief zum Rücktritt (28.1.2015) des ehemaligen Grazer Diözesanbischofs, die chronologisch Auskunft darüber geben, wie einer der längst dienenden Bischöfe Österreichs, 33 Jahre, versucht, die synthetisierende Kraft des „Katholischen“ in Gesellschaft, Kultur und Politik kenntlich zu machen und zugleich das Bemühen um „Schritte zur Mitte“ in jeden von Bischof Kapellari geführten Diskurs einzuweben.
Aus dem Vorwort:
„Die Mitte, von der ich spreche, ist kein bequemer Ort, kein Ort eines billigen Ausgleichs, sondern ein Ort immer neu versuchter und oft nicht gelingender Synthese der Kräfte des Denkens, Fühlens und Wollens inmitten der Kirche und der ganzen Zivilgesellschaft. Die Mitte, von der ich spreche, ist zuerst und zuletzt Jesus Christus selbst.“
Egon Kapellari wurde am 12. Jänner 1936 in Leoben geboren, maturierte 1953 dort am Realgymnasium und schrieb sich anschließend für Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens Universität in Graz ein. Er promovierte 1957 zum Dr. iur.. Anschließend studierte er in Salzburg und Graz Theologie und Philosophie. Am 9. Juli 1961 wurde er im Dom zu Graz zum Priester geweiht. Von 1964 bis 1981 war er als Hochschulseelsorger und Leiter des Afro-Asiatischen Institutes in Graz tätig.
Am 24. Jänner 1982 wurde Egon Kapellari vom Erzbischof von Salzburg DDr. Karl Berg unter Assistenz von Bischof Johann Weber und dem erst sieben Tage zuvor geweihten Linzer Bischof, Maximilian Aichern zum Bischof geweiht. Anwesend waren unter anderen der Erzbischof aus Laibach, Dr. Alojzij Sustar, aus Udine Erzbischof Alfredo Battisti, der damalige Altbischof von Graz Seckau, Erzbischof Dr. Josef Schoiswohl, und der Wiener Erzbischof Dr. Franz Jachym.
Am 13. 3. 2001 wurde bekannt, dass Bischof Kapellari zum Nachfolger des wenige Wochen zuvor zurückgetretenen Bischofs Johann Weber ernannt werden wird. Damit kehrte Bischof Kapellari als 57. Diözesanbischof von Graz-Seckau in seine Heimatdiözese zurück. Am 22. April wurde die Amtsübergabe im Grazer Dom gefeiert. Symbolisch übergab Altbischof Johann Weber zu Beginn des Gottesdienstes seinen Hirtenstab an Diözesanbischof Egon Kapellari. Im Beisein des apostolischen Nuntius, dreier Kardinäle, von 180 Priestern und mehr als 3000 Menschen wurde der neue Oberhirte der Diözese herzlich empfangen.
Am 28. Jänner 2015 trat der durch den letzten Hirtenbrief am 24.1.2015 publizierte Rücktritt als 57. Diözesanbischof ein. In den 33 Jahren als Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz war Egon Kapellari unter anderem, stellvertretender Vorsitzender und zuständig für Kultur, Europafragen, Medien und zum Teil für Liturgie. Zahlreiche Publikationen über Kirche und Gesellschaft, über Kirche und Kunst und über liturgische Fragen wurden von ihm veröffentlicht. Bei Styriabooks erschienen zuletzt „Zeichen am Weg – Eine Nachlese“ (2012) und der zusammen mit Hans Winkler herausgegebene Band „Was kommt? Was bleibt? – Gespräche an einer Lebenswende“ (2013).
2016 wird Egon Kapellari nicht nur 80 Jahre alt, er wird auch das 55. Jahr als Priester, und das 35. Jahr als geweihter römisch katholischer Bischof begehen.
Zu seiner derzeitigen Lebenssituation als emeritierter Bischof gibt Egon Kapellari im exklusiven Sonntagsblattinterview Auskunft, das auf der Website nachgelesen werden kann.
Am 21. Jänner wird Bischof em. Egon Kapellari – wie schon früher oft – einen Tag im Johannes von Gott Pflegezentrum in Kainbach verbringen. Abends wird er dort mit karitativ herausragenden Priestern wie Alfred Jokesch, Wolfgang Pucher, Günther Zgubic und dem dort tätigen Diakon Peter Weinhappl einen Gottesdienst für betreute Menschen und ihre Helfer feiern.
Martin Gsellmann
Buchpräsentation Schritte zur Mitte
Am Donnerstag, 14. Jänner um 19 Uhr im Augustinum