Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Päpstlichen Orden „KOMTUR DES ORDENS VOM HEILIGEN GREGOR DEM GROSSEN“ wurde am 19. Jänner von Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari im Barocksaal des Priesterseminars an Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner verliehen.
In seiner Würdigung sagte der Diözesanbischof, der den Orden auch namens der Österreichischen Bischofskonferenz überreichte:
"Als Staatsbürger und als Mensch im besten Sinn des Wortes Mensch und auf dieser Grundlage besonders auch als Wissenschafter haben Sie ein Profil ausgeprägt, das Ihnen den Respekt und die Dankbarkeit vieler Menschen in Österreich und darüber hinaus in vielen Ländern Europas gebracht hat. Sie haben dabei Werte vorgelebt und vertreten, die auch im Christentum fundamental verankert sind. Zumal durch die Erforschung der Leidenswege von Kriegsgefangenen, Zwangsarbeitern und vertriebenen Menschen haben Sie eine einzigartige humanistische Pionierarbeit geleistet."
LAbg. Peter Rieser, Präsident des Österreichischen schwarzen Kreuzes, ging in seinen Grußworten auf das Engagement Karners für die Opfer des Krieges ein. Hunderttausende Bestattete konnten durch die Arbeit Karners durch ein christliches Zeichen, das Kreuz, geehrt werden.
Bundesratspräsident Gregor Hammerl verbindet seine persönliche Geschichte mit dem neuen Ordensträger, denn auch er konnte durch die Hilfe von Prof. Karner Gewissheit über seinen im Krieg verschollenen Vater erlangen: "Die langjährige Ungewissheit hat das Gefühl des Verlustes verstärkt. Durch Stefan Karner sah ich endlich meinen Vater vor mir und damit einen Teil meiner Geschichte, für mich eine heilsame Erfahrung!"
Auch Altbundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel Ehrung ließ es sich nicht nehmen, die Leistungen Karners als echtem "Pontifex", also Brückenbauer zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, zu würdigen. "Wo die Fehler und Verbrechen der Geschichte nicht aufgearbeitet werden, wirken sie unheilvoll nach!" Auch die Lösung der Ortstafelfrage in Kärnten wäre ohne das "Karnerpapier" nicht möglich gewesen.
Der Laudator, Vorstand des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Karl-Franzens Universität Graz, Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer, langjähriger Kollege und Wegbegleiter von Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner, strich seine wissenschaftlichen Leistungen hervor: "Stefan Karner war der erste westliche Forscher, dem es gelungen ist, in die ehemals sowjetischen Archive Einblick zu nehmen. In der Frage der Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und Vertriebenen konnte er humanitäre Pionierarbeit leisten. "
Prof. Karner arbeitete als wissenschaftlicher Berater für österreichische Ministerien zu Fragen zu den AVNOJ-Beschlüssen, den Beneš-Dekreten und der Volksgruppen-Frage in Kärnten. Im Auftrag von Bundeskanzler Wolfgang Schüssel arbeitete Stefan Karner 2005/2006 als Mediator im Kärntner Ortstafelstreit. Unter seiner Führung entstand der Vorschlag, der unter dem Namen „Karner-Papier“ bekannt wurde.
Von 1995 bis 2010 war Karner Vertreter Österreichs in der „European Commission against Racism and Intolerance“ (ECRI) des Europarates in Straßburg. Von 1997 bis 1999 übernahm er die Gesamtleitung der Denkwerkstatt „Österreich zukunftsreich“ und war auch Mitglied im Verwaltungsrat der „EU-Beobachtungsstelle von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“ (EUMC) in Wien.
Karner ist Autor von über 20 Büchern und Herausgeber zahlreicher Publikationen und Publikationsreihen und Autor von über 200 wissenschaftlichen Artikeln.
Der geehrte Historiker bedankte sich für diese Auszeichnung, die nicht nur ihm, sondern den vielen Menschen in verschiedensten Positionen gebühre, die mitgeholfen haben, die Forschungen des Ludwig Boltzmann Instituts zu ermöglichen. "Diese Ehre gebe ich ausnahmslos meinen Mitarbeitern weiter!" Den Orden sehe er als Auftrag für die weitere Aufarbeitung der Geschichte, um eine humane Gegenwart zu ermöglichen.
Neben den oben genannten Rednern waren auch Frau Landeshauptmann a.D. Waltraud Klasnic, der Österreichische Botschafter in Slowenien Dr. Erwin Kubesch, der Gesandte der russischen Botschaft Valerij Sidorov, Bürgermeister a.D. Alfred Stingl, Rektorin Univ.-Prof. Dr. Christa Neuper, Konsul Johannes Hornig, Landesdirektor des ORF Dr. Gerhard Draxler, Chefredakteur der Steirerkrone Christoph Biro und zahlreiche geistliche Wegbegleiter aus Kärnten zum festlichen Anlass erschienen.
DER GREGORIUSORDEN
Der Gregoriusorden („Ordine Equestre Pontifico di San Gregorio Magno“) ist der vierthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche. Univ.-Prof. Dr. Stefan Karner trägt ihn in dritter Klasse, der Komtur. Der Orden wird mittelbar vom Papst verliehen.