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Von 27. Dezember bis 6. Jänner sind wieder 13.000 Sternsinger und Sternsingerinnen der Katholischen Jungschar in der Steiermark unterwegs. Als Caspar, Melchior und Balthasar bringen sie den Segen für das kommende Jahr und sammeln Spenden für Projekte in Entwicklungsländern. Mit den Sternsingerspenden aus der Steiermark werden auch Straßenkinder in Äthiopien unterstützt.
Die Dreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar unterstützt jährlich rund 500 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika. Eines dieser Projekte ist in Äthiopien - genauer in Dire Dawa der zweitgrößten Stadt Äthiopiens. Dort leben 20.000 Straßenkinder, die besonders hart von der Armut betroffen sind. Viele von ihnen haben ihre Eltern verloren und ihr Alltag ist geprägt von schwerer Kinderarbeit, Hunger, Krankheiten und Gewalt.
Projektpartner der Dreikönigsaktion setzen sich vor Ort engagiert für diese Straßenkinder ein:
„Unser Dank gilt den vielen Sternsingern und Sternsingerinnen, denn durch ihren Einsatz ist es erst möglich die Not vieler Menschen in den Entwicklungsländern zu lindern. Ihre unzähligen Kilometer sind Ausdruck für das unermüdliche Engagement und ein klares Zeichen der Solidarität.“ unterstreicht Julia Radlingmayer, Verantwortliche der Dreikönigsaktion in der Steiermark.
Allein im letzten Jahr wurden in der Steiermark 2,7 Millionen Euro ersungen. Österreichweit konnten 15,3 Millionen Euro gesammelt werden. Auch für dieses Jahr hoffen die Sternsingerkinder der Steiermark auf offene Türen, damit sie weiterhin kraftvolle Zeichen für eine gerechtere Welt setzen können.
Die Katholische Jungschar hat im Winter 1954/55 das Sternsingen aufgegriffen, um „ein Motorrad für die Mission“ zu finanzieren. Aus den bescheidenen Anfängen ist eine starke Aktion geworden, die in ganz Österreich durchgeführt wird. Die von Kindern getragene Sternsingeraktion ermöglichte den Aufbau eines internationalen Hilfswerkes: der Dreikönigsaktion. Die Verkündigung der Weihnachtsbotschaft wird auf diese Weise in die ganze Welt hinaus getragen, lebendiges Brauchtum verknüpft mit solidarischem Engagement für notleidende Menschen in den Entwicklungsländern.
Mit der Dreikönigsaktion hat die Katholische Jungschar ein modernes Hilfswerk eingerichtet. Zeitgemäße Entwicklungszusammenarbeit ist weit mehr als Hilfe für Notleidende. Bei der Dreikönigsaktion basiert sie auf drei Säulen:
Projektarbeit
Die Projektreferenten/innen der Dreikönigsaktion kennen die Kooperationsländer der Projekte genau. Die Aufgabe dieser Entwicklungsexperten/innen ist es, die erfolgreiche Durchführung der Hilfsprojekte zu begleiten, die kompetente Partnerorganisationen vor Ort durchführen. So bleibt garantiert: Die Spenden an die Sternsinger/innen werden wirksam und effizient eingesetzt.
Anwaltschaftliches Eintreten
Unfairer Handel, Klimawandel, ungerechte Arbeitsbedingungen, wirtschaftliche und politische Ausbeutung - die Dreikönigsaktion prangert diese unmenschlichen Bedingungen an und fordert Gesellschaft und Politik auf, Unrechtssituationen nicht hinzunehmen und für ein menschenwürdiges Leben für alle Menschen auf unserer Welt einzutreten.
Bildungsarbeit in Österreich
Die triste Lebenssituation vieler Menschen im Süden unserer Welt ist nicht selbstverschuldet. Ungerechte Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen schaffen Armut und Elend. Oft ist unsere westliche Lebensweise und unser Umgang mit Ressourcen der Ausgangspunkt für Probleme der Menschen im Süden. Sich dieser Vorgänge bewusst zu werden und andere Kulturen und Sichtweisen kennen und schätzen zu lernen - das will die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar den Menschen in Österreich vermitteln.
Hilfe unter gutem Stern - ORF Premiere
Am Neujahrstag um 17.05 Uhr auf ORF 2 und am 5. 1. um 10.35 Uhr auf 3sat wird die ORF-Steiermark Produktion von Gernot Lercher und Erhard Seidl über die Projekte der Dreikönigsaktion in Ägypten gezeigt.
Armut, Arbeitslosigkeit, eine hohe Analphabetenrate, Diskriminierungen u.v.m. – die sozialen Schwierigkeiten in Ägypten sind enorm. Auch von der Euphorie nach der Revolution und nach den ersten freien Wahlen ist nicht mehr viel zu spüren. Die Dreikönigsaktion unterstützt seit mehr als 20 Jahren Hilfsprojekte im 80 Millionen EinwohnerInnen zählenden Staat am Nil. Ein Engagement, das heute notwendiger scheint als je zuvor.
Gernot Lercher (Buch & Regie) und Erhard Seidl (Kamera) waren mit ProjektreferentInnen der Dreikönigsaktion in Ägypten unterwegs. Das Filmteam besuchte Familien, die in den Slums von Kairo ums Überleben kämpfen, traf koptische Christen, deren Häuser von radikalen Islamisten niedergebrannt wurden
und sprach mit Frauen, die zu Beschneidungen und Zwangsehen gezwungen wurden.
Das Ergebnis der Dreharbeiten ist eine eindrucksvolle und berührende Dokumentation: „Hilfe unter gutem Stern – Ägypten im Ringen um Versöhnung“ zeigt ein Ägypten, in dem Hunger, Angst und Unterdrückung den Alltag vieler Menschen bestimmen, schildert zugleich aber, wie die Dreikönigsaktion gezielt helfen kann. Mit Geldern aus der Sternsingeraktion werden Projekte finanziert, die den Ärmsten in Ägypten Hoffnung auf ein besseres Leben machen sollen. In kleinen Krankenstationen am Land werden Hepatitis C-Tests durchgeführt und das Bewusstsein für Gesundheitsvorsorge geschärft. Mädchen und Burschen aus ärmsten Verhältnissen bekommen die Chance auf Schulbildung und eine Berufslehre. Kinder mit Behinderungen finden in Beschäftigungsprogrammen Anschluss an die Gesellschaft. Und die MitarbeiterInnen der Dreikönigsaktion bemühen sich, zwischen den Religionsgruppen zu vermitteln und der verfolgten christlichen Gemeinde in Ägypten dadurch Rückhalt zu geben.
Die Dreikönigsaktion ist eine international erfolgreiche Hilfsorganisation und pflegt eine besondere Weihnachtstradition. Die Dokumentation „Hilfe unter gutem Stern“ zeigt deshalb auch zwei Sternsinger-Gruppen an der slowakischen Grenze: Eine im österreichischen Ort Kittsee und eine im slowakischen Petralka. In der Slowakei wird die Aktion seit 1995 unter dem Motto „Dobra Novina“ – „Die gute Nachricht“ durchgeführt.
HILFE UNTER GUTEM STERN
Ägypten im Ringen um Versöhnung
Sendetermine: 1. Jänner 2013, 17.05 Uhr, ORF 2 & 5. Jänner 2013, 10.35 Uhr, 3sat
Buch und Regie: Gernot Lercher
Kamera: Erhard Seidl
Produktion: ORF Steiermark