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Die Jury der Diözese Graz-Seckau hat aus den zwölf Kurzdokumentarfilmen des diesjährigen Diagonale-Programms den besten gewählt und gratuliert dem Regisseur Friedemann Derschmidt für seinen Film „Das Phantom der Erinnerung".
"Friedemann Derschmidt zeigt ein einfühlsames und spannendes Persönlichkeitsbild einer Zeitzeugin des Holocausts, die einen überraschenden und erfrischenden Zugang zu einem sehr belasteten Thema findet. Seine Dokumentation stimmt nicht ein in ein Betroffenheitspathos, sondern stellt einen Menschen in den Mittelpunkt, der zu ungewöhnlichen Gedanken anstößt. Sie zeigt die Grenzen des Erinnerns auf und verweist auf einen dritten Weg zwischen Gedenken und Vergessen, einen Weg, der zur Vergegenwärtigung führt und Konsequenzen einfordert. Die Protagonistin Ilana Shmueli ist nicht Objekt der Dokumentation, sondern Teil des ganzen Projektes. Ihr eigenes Suchen nach der richtigen Form fließt in den Film ein und wird dadurch an den Zuseher, die Zuseherin weitergespielt."
Mit diesen Worten ehrte der Sprecher der Jury Florian Kröppel im Rahmen der Diagonale-Preisverleihung den Regisseur und seine Arbeit und übergab ein Preisgeld im Wert von 4.000 EUR.
Leicht haben es sich die Juroren der Jury (Alfred Jokesch, Florian Kröppel, Golli Marboe) nicht gemacht. In intensiven Gesprächen wurden die zwölf zur Wahl stehenden Kurzdokumentarfilme, die ein breites Spektrum an Themen behandelten, sowohl formal als auch inhaltlich unter die Lupe genommen. Die Filmemacher stellten oft Fragen an sich und an das Publikum, indem sie eine ungeheure Nähe zu den individuellen Lebensformen der Protagonisten filmisch erzeugten oder indem sie vorwiegend Bildmaterial zur Verfügung stellten, das aus dem Off subjektiv kommentiert wird. Die berührend offene Protagonistin, Literatin und Überlebende der Shoah, Ilana Shuemli, im Beitrag „Das Phantom des Erinnerns“ ist ein herausragendes Beispiel dafür.
Die Anforderungen an das Format eines Kurzfilmes sind hoch. Die Filmschaffenden setzen eine Geschichte, ein Thema, das wert wäre, in Spielfilmlänge gezeigt zu werden, in komprimierter Form um. Zugleich ist „Verdichtung“ die Stärke des Kurzfilmes. Der „Kurzdokumentarfilm“ im Speziellen schöpft die Vielfalt der formalen Möglichkeiten aus. Er darf besonders mutig und experimentell sein. Seit drei Jahre prämiert die Diözese Graz-Seckau den gelungensten Kurzdokumentarfilm des jeweiligen Diagonale-Programms und unterstützt somit ein Genre, das im öffentlichen Bewusstsein noch als sperrig und ungewohnt betrachtet wird. Aufgrund seiner Kürze und Dichte hat der Kurzdokumentarfilm aber das Potential gesellschaftspolitische, religiöse und soziokulturelle Themen auf den Punkt zu bringen.
Alfred Jokesch ist Priester in Graz, Mitarbeiter beim „Sonntagsblatt für Steiermark“ und seit vielen Jahren mit dem Medium Film und Theologie beschäftigt. Er ist nicht nur langjähriges Mitglied der Grazer SIGNIS-Gruppe, sondern war bereits mehrmals bei internationalen Filmfestivals als Juror tätig.
Florian Kröppel hat an der Karl-Franzens-Universität Graz Theologie studiert, wo er ebenfalls langjähriges SIGNIS-Mitglied war. Er hat sich früh im Bereich Medien und Film spezialisiert und arbeitet nun erfolgreich als Redakteur. Für seine Dokumentation „Bettler“ für die ORF-Sendereihe kreuz und quer wurde er mit dem Prälat Leopold Ungar JournalistInnenpreis ausgezeichnet.
Golli Marboe hat Theater- und Politikwissenschaften studiert und leitet seit 2011 die Wiener Produktionsfirma „makido film“. Er lehrte selbst an der Donauuniversität Krems und konnte als Produzent bereits zahlreiche Erfolge feiern. Unter anderem mit „Lipstick“ auf der Diagonale 1993 oder 2011 mit „Schnitzeljagd im Heiligen Land“, der mit dem Grimme Preis ausgezeichnet wurde.
http://www.katholische-kirche-steiermark.at/film
Rückfragen an:
Natalie Resch
Diözesane Filmkonsulentin
Tel.: 0664/ 35 67 684
natalie_resch@hotmail.com