Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Zum ersten Mal wurde dieses Jahr in der Diözese Graz-Seckau ein Predigtpreis vergeben. „Im Jahr des Glaubens soll dieser Preis ein Impuls für das immer notwendige Bemühen aller kirchlichen Verantwortlichen um eine profunde und lebensnahe Verkündigung sein“, so Johannes Freitag, Leiter des Pastoralamtes, das diesen Preis mit Unterstützung des Diözesanen Innovationstopfes initiierte.
Rund 70 Predigten waren es, die zum vorgegebenen Thema „Dreifaltigkeit Gottes“ an das Bischöfliche Pastoralamt gesandt und von einer ökumenischen, bunt gemischten Jury bewertet wurden. Die Jurymitglieder waren der evangelische Superintendent Hermann Miklas, Generalvikar Heinrich Schnuderl, Elisabeth Pernkopf von der Katholisch-Theologischen Fakultät, Frau Elfriede Pfaller, kritische Predigthörerin aus Trofaiach, Kleine Zeitung-Redakteurin Monika Schachner und Julian Ulz, ein junger Erwachsener aus Markt Hartmannsdorf. Die eingesandten Predigten reichten von einer „Hausfrauenpredigt“, über Metaphern aus Technik und Sport – Windkraftwerk und Fußball – bis hin zu traditionellen Bildern zur Dreifaltigkeit.
„Ich freue mich über die vielen qualitativ hochwertigen Predigten, die zu einem wesentlichen Glaubensinhalt bei uns eingelangt sind. Vielfältig kreative und auch ungewohnte Zugänge zum Thema Dreifaltigkeit wurden gewählt. Ein sichtbares Zeichen für eine lebendige Glaubensverkündigung in unserer Diözese“, so Johannes Freitag. Mit dem Predigtpreis verknüpft er auch die Hoffnung, dass "viele Verkünder und Verkünderinnen wieder Lust bekommen, zentrale Glaubensinhalte zeitgemäß zu verkünden"
Karl Veitschegger, stellvertretender Pastoralamtsleiter dankte allen, die eine Predigt eingereicht hatten. „Ich bewundere die schwere Arbeit der ehrenamtlichen Jury, die aus 70 interessanten Predigten neun für die Prämierung vorschlagen musste", so Veitschegger.
Büroleiterin Barbara Krotil strich vor allem den nachhaltigen Effekt der Ausschreibung des Predigtpreises hervor: „Die Dreifaltigkeit ist dadurch Thema geworden - am Bauernmarkt, in Leserbriefen, in Facebook. Spannend!"
Vier Kriterien waren es, auf die die Jury bei ihrere Bewertung besonders achtete: Spricht mich die Predigt an? Ist der Inhalt lebensnah, verständlich und theologisch korrekt? Ist die Form prägnant und kreativ, wie ist die Predigt aufgebaut? Welchen Impuls setzt die Predigt in ihrer Wirkung?
In drei Kategorien (Priester, VerkünderInnen mit Theologiestudium und VerkünderInnen ohne Theologiestudium) wurden die ersten drei Predigten nach einer gemeinsamen Messe in der Grazer St. Andrä-Kirche von Pastoralamtsleiter Mag. Johannes Freitag mit Preisen bedacht. Nach der Messe stellte Pfarrer Hermann Glettler die künstlerischen Umsetzungen des Themas „Dreifaltigkeit“ in seiner Pfarrkirche in einer besonderen Führung vor.
Kategorie „Priester“
1. Preis an Pfarrer Hermann Glettler
2. Preis an Dechant Josef Reisenhofer
3. Preis an Pfarrer Alois Kowald
Kategorie „VerkünderInnen mit Theologiestudium“
1. Preis an Anton Gölles
2. Preis an Johann Glück
3. Preis an Saskia Löser
Kategorie „VerkünderInnen ohne Theologiestudium“
1. Preis an Margit Kern
2. Preis an Werner Figo
3. Preis an Katharina Grager
Sonderpreis
Nicola Werbanschitz
Der Sieger der Kategorie „Priester“, Hermann Glettler, erweiterte die auditive Teilnahme der Zuhörer mittels einer spirituellen Körperübung um eine physische Ebene. Die Predigt bestach laut Jurywertung durch sprachliche Schönheit und Einfachheit. „Die Predigt ist lebensnah, theologisch ‚sauber‘, in ihrer Aussage auf den Punkt gebracht und deshalb leicht zu merken“, so der Kommentar zur Siegerpredigt in dieser Kategorie.
Anton Gölles, Gewinner der Kategorie „VerkünderInnen mit Theologiestudium“, stellt das Bild des modernen Windkraftwerkes in das Zentrum seiner Predigt: „Der mächtige Stamm stellt den Vater dar, das sich drehende Rad den Sohn, und der Wind, der diese Drehung bewirkt, den Heiligen Geist“, so Gölles. „Gölles hat ein ansprechendes Bild verwendet, das die Dreifaltigkeit zum Leuchten bringt“, so die Jury in ihrer Begründung.
Ebenfalls ein Bild verwendet Margit Kern, die Gewinnerin der Kategorie „VerkünderInnen ohne Theologiestudium“ in ihrer Predigt, in ihrem Fall das Bild des Baumes. „Mögen uns die Wurzeln der Liebe, des Glaubens und der Hoffnung jenen Halt und jene Sicherheit geben, die wir zu einem gelingenden und sinnerfüllten Leben brauchen. Mögen uns die Äste der Begegnung, der Beziehung und der Gemeinschaft helfen, mit offenen Armen unterwegs zu sein und möge uns der Lebenssaft – die Kraft des Geistes Gottes – zu einem guten Leben anleiten, damit wir in uns und in der Begegnung mit unseren Mitmenschen die geheimnisvolle Nähe des dreifaltigen Gottes erfahren können.“ Als „sehr organisch und ansprechend“ wurde Kerns Predigt von der Jury bewertet.
Ein Sonderpreis ging an Nicola Werbanschitz, die eine „Predigt einer Mutter und Hausfrau“ einsandte. „Keine Ausrede, ich bin voll in Fahrt und wenn ihr es nicht kapiert, was es geschlagen hat, dann werde ich meine Predigt verschärfen. Und ich kann predigen! Und wie! Zwar nicht so schön und gelehrig wie der Herr Pfarrer, aber wartet ab, wenn ich loslegen muss“, so die Mutter von zwei Kindern in ihrer „Antipredigt“. Die Jury würdigte Werbanschitz‘ Arbeit als lebensnah, witzig und originell.
Die Predigten aller Preisträger finden Sie unten zum Download.
Downloads
Predigt von Dechant Josef Reisenhofer
Predigt von Pfarrer Alois Kowald