Pilgern 2.0

In einer knappen Stunde vom slowenischen Wallfahrtsort Ptujska Gora über das steirische Thermenland bis nach Mariazell pilgern und dabei auch noch Sehenswürdigkeiten besichtigen? Kein Problem, für die Besucher der interaktiven Ausstellung „Pilgern 2.0", die im Rahmen der Peregrinari 2013 von 28.- 30.Juni in Mariazell kostenlos besichtigt werden kann.

„Wir wollen den Menschen das Thema Pilgern und die kulturellen Besonderheiten entlang des „Marienwege“-Pilgernetzes näherbringen. Der Clou daran: Sie erhalten nicht nur schwarz auf weiß Informationen über Basiliken und Wallfahrtsorte entlang der Route, sondern können diese auch virtuell besuchen.“, erklärt die Projektleiterin Martina Linzer. Möglich wird dies dank QR-Codes an den Tafeln, die es erlauben, via Smartphone auf eine Simulation der neuen mobilen Applikation „Kirche unterwegs“ zuzugreifen. In der Ausstellung und entlang des Marienwegs erfahren die Besucher mithilfe dieser Innovation spannende Geschichten und Legenden aus der jeweiligen Region, erhalten 360 Grad Panoramabilder der Wallfahrtsstätten und können Informationen über die jeweiligen Pfarren abrufen. Spirituelle Impulse eines virtuellen Pilgerbegleiters zum Hören regen zum Nachdenken und Innehalten an. Alle Inhalte sind in Deutsch, Slowenisch und Englisch aufbereitet.

Spannendes zu entdecken gibt es entlang der mitteleuropäischen Pilgerregion jede Menge: Der Marienweg ist Teil eines mehr als 1.000 Kilometer umfassenden Wegenetzwerks, das in Slowenien seinen Anfang nimmt. In dem traditionell katholischen Land gibt es über 2.300 Kirchen, die seit Jahrhunderten das Ziel von Pilgern aus der ganzen Welt sind. Zu den wichtigsten slowenischen Wallfahrtsorten zählen Svete Gore und Ptujska Gora, das für seine gotische „Kirche der Schutzmantelmadonna“ bekannt ist. Auch in der Steiermark existieren eine Vielzahl historisch, kulturell und religiös bedeutender Orte – von der Barockkirche in Mariatrost bis zu Peter Roseggers Waldheimat, wo sich die aus der Oststeiermark kommenden Marienwege mit der Hauptroute vereinen: Über Bad Radkersburg und die Riegersburg gelangen Sie nach St. Magdalena bei Hartberg und von dort entweder über das Stift Vorau oder die Wallfahrtskirche Pöllauberg zum Endpunkt des Marienwegenetzes – Mariazell, der mitteleuropäischen Pilgerstätte schlechthin.

Ziel ist es, einen Weg zwischen den Fundamenten des Pilgerns, den touristischen Notwendigkeiten, den Angeboten der Kirche und dem, was die Menschen beim Pilgern suchen, zu beschreiten. Mit dem interaktiven Angebot der Wanderausstellung und der vielseitig nutzbaren Smartphone-App will das ETZ-Projekt Pilgrimage Europe SI-AT der Diözese Graz-Seckau einen innovativen Beitrag zum grenzüberschreitenden Kulturaustausch leisten. „Frei nach Thomas Morus: Beim Pilgern kommt man immer mit einer Idee mehr und einem Vorurteil weniger nach Hause – das ist auch Ziel der Ausstellung“, so Martina Linzer.