Dominikaner verabschieden sich aus Graz

Schweren Herzens hat die süddeutsch-österreichische Provinz der Dominikaner sich entschlossen, ihren seit 1466 in Graz bestehenden Konvent aufzulassen. Auslöser für diesen Schritt war der tragische Unfalltod von Pater Max Swoboda im Frühjahr 2012. P. Max war Pfarrer der Grazer Pfarre Münzgraben und Prior des hiesigen Konvents gewesen. "Durch den Nachwuchsmangel im europäischen Raum kann der Orden nicht jede einzelne Niederlassung aufrecht erhalten", bedauert Provinzial P. Christophe Holzer. Von Graz trenne man sich besonders schwer, weil der sogenannte "Predigerorden" hier über 500 Jahre auf unterschiedlichsten Gebieten gewirkt hatte. Dominikaner waren u. a. als Pfarrer und Kapläne tätig, aber auch als beliebte Beichtväter, Krankenhausseelsorger am Landeskrankenhaus, als Seelsorger für Studenten, als Kantoren und Organisten.

Besonders verwurzelt war der Orden bis zuletzt in der Pfarre Graz-Münzgraben. Daher war es ein wichtiges Anliegen, den Bedürfnissen der Pfarre gerecht zu werden und gemeinsam mit der Diözese Graz-Seckau eine gute seelsorgliche Lösung zu finden. Gelungen ist dies durch die Einigung des Dominikanerordens und dem Benediktinerstift Admont.

Pastoralräume gehen an Diözese

Konkret wird die Liegenschaft vom Stift Admont erworben, das ja seit einigen Jahren auf einem Teil des Geländes ein Studentenheim betreibt. Wichtiger Teil der Vereinbarung ist weiters, dass das Stift Admont zugleich mit dem Erwerb der Liegenschaft der Pfarre die Pfarrkirche schenkt und die pastoralen Teile der Liegenschaft zur dauerhaften Nutzung überlässt.

Den offiziellen Abschied aus Graz begeht der Orden unter der Leitung von Provinzial P. Christophe Holzer gemeinsam mit der Pfarrbevölkerung am Fest des Hl. Dominikus am 4. August 2013 um 9.30 Uhr.

Der bisherige Kaplan  P. Suresh Christian wird ab Herbst in der Schweiz tätig sein. Pfarrer Alois Kowald wird ab September von Harald Janser als zweitem Pfarrer unterstützt werden.