Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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„Die Dinge in die Hand nehmen“, hat Rosa Illek einmal als ihr Motto angegeben. Die steirische Kirche hat davon sehr profitiert. Rosa Illek war pionierhaft mehr als ein Jahrzehnt als Diözesansekretärin und später von 1977 bis 1985 als gewählte Diözesanleiterin der Katholischen Frauenbewegung tätig. In der Katholischen Aktion Steiermark hat sie 15 Jahre im Präsidium, davon neun Jahre als Vizepräsidentin, mitgearbeitet.
Frau Illek hat sich aus dem Geist des Konzils in Kirche und Welt insbesondere für die Anliegen der Frauen stark gemacht; ihre Stimme wurde gehört und ernst genommen. Rosa Illek hat die Katholische Frauenbewegung in der Steiermark zum Aufblühen gebracht und bis zuletzt die Arbeit der kfb mit Interesse verfolgt.
Die Katholische Aktion Steiermark ist tief dankbar für das segensreiche Wirken von Frau Rosa Illek.
Erich Hohl, KA-Generalsekretär
Rosa Illek, geborene Blaha, geboren am 19.2.1927 in Wien, wuchs im Weinviertel und Südmähren auf. 1945 vertrieben aus der späteren Tschechoslowakei, maturierte sie in Wien an der "Neulandschule" und trat in den kirchlichen Dienst ein. Anfangs in einer Arbeiterpfarre, dann in der Flüchtlingsseelsorge tätig, begann sie als Redakteurin der katholischen Mädchenzeitschrift "Schöne Welt" in Graz. Hier lernte sie ihren Ehemann Rudolf Illek kennen und heiratete ihn am 1.9.1951. Mit ihm kehrte sie nach Wien zurück.
ln der Steiermark wurde in dieser Zeit am Aufbau der Katholischen Aktion und ihren Gliederungen gearbeitet. Hilde Leb wurde gebeten, Diözesanleiterin der KFB zu werden. Diese sagte aber nur unter der Bedingung zu, dass sie eine fähige Mitarbeiterin an ihre Seite bekomme. Von Persönlichkeiten (u.a. Prof. Anton Fastl), die Rosa lllek und ihre Fähigkeiten kannten, wurde ihr eine Stelle in der Katholischen Frauenbewegung angeboten. Der Schriftleiter des Sonntagsblatts sagte damals: 'Wenn die lllek zusagt - dann werden wir eine Katholische Frauenbewegung haben!" Rosa lllek nahm die Stelle an und übersiedelte mit ihrer Familie wieder nach Graz.
Mit Hilde Leb, Prof. Josef Pfandner, dem ersten geistlichen Assistenten der Katholischen Frauen Bewegung, seinem Nachfolger Msgr. Johann Seitried und später mit dem früh verstorbenen Pfarrer Msgr. Maximilian Flucher arbeitete Rosa lllek zuerst als Diözesansekretärin und später als Bildungsreferentin und stellvertretende Diözesanleiterin. Engagiert, konstruktiv und ideenreich wirkte sie an den wesentlichen Inhalten und am Aufbau der KFB in der Steiermark mit großem Erfolg mit.
Besonders in den ländlichen Pfarren wuchs die Mitgliederzahl der KFB beträchtlich. Zusammenkünfte mit Gleichgesinnten, Hilfen zur Bewältigung des Alltages und der Familienaufgaben und vor allem Weiterbildung in Religion wurden sehr geschätzt und gut angenommen. Die Pfarrleiterinnen mit ihrem Helferinnenkreis und die Dekanatsleitungen ermöglichten eine gute Koordinierung von der Basis bis zur Diözesanleitung. Besonders Rosa lllek nahm die Arbeit in den Pfarren sehr ernst und unterstützte sie. Sie war sehr häufig bei Pfarrveranstaltungen und Dekanatsbildungstagen und hat durch ihre vielen Vorträge und Anregungen viel Vertrauen, Zuneigung und Dankbarkeit gewonnen.
Bei Rosa lllek lag auch die Verantwortung für die Kontakte und die Unterstützung der Partnerdiözese Masan in Südkorea. Durch ihren tatkräftigen Einsatz wurden in der Steiermark hohe Summen im Rahmen der gesamtösterreichischen Aktion "Familienfasttag" als Beitrag von Frauen für die Entwicklungshilfe aufgebracht.
ln die lange Zeit ihrer Tätigkeit in der Kath. Frauenbewegung fielen auch zahlreiche Großveranstaltungen, die maßgeblich von Rosa lllek getragen wurden:
Rosa lllek wurde 1964 zur stellvertretenden Diözesanleiterin ernannt und nach dem Tod von Hilde Leb 1977 wurde sie die erste gewählte Diözesanleiterin und blieb dies bis nach ihrer Pensionierung 1984.
Rosa lllek hat die Jahrzehnte nach dem Krieg, die Zeit während des Konzils und die Jahre danach die steirische Kirche wesentlich mitgeprägt und sich mit großem Engagement für den Auf-und Ausbau der Katholischen Frauenbewegung eingesetzt, die heute mehr als 20.000 Mitglieder umfasst und deren Ziele wesentlich von ihr geprägt worden sind. Ihrem unermüdlichen Engagement ist es zu verdanken, dass in fast allen Pfarren in der Steiermark Frauengruppen aktiv am kirchlichen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
Neben den großen Aufgaben in der KFB wirkte Rosa IIIek auch 3 Perioden lang als Vizepräsidentin der Kath. Aktion und als stellvertretende Vorsitzende der Diözesankommission für Weltkirche und Entwicklungsförderung (DKWE). Sie ist Trägerin des Diözesanen Ehrenzeichens. Rosa Illek hat elf Kinder und 23 Enkelkinder.
Rosa Illek
Rosa Illek war eine tiefgläubige Frau, die immer die Zeichen der Zeit erkannt hat. Mutig und offen hat sie Kontakte zu unterschiedlichen Menschen in- und ausserhalb der Kirche gepflegt. .Sie hat viele Frauen in der KFB immer wieder ermutigt, auf zu treten, sich selber eine Meinung zu bilden und diese auch öffentlich zu vertreten. Ich habe von Rosl Illek viel gelernt und ihr dadurch viel zu verdanken! Helga HagerAbschied von Rosa Illek
Das Begräbnis von Rosa Illek findet am 14. Februar um 11 Uhr in der Pfarre Graz-Kalvarienberg statt. Altbischof Johann Weber wird die Begräbnisfeier leiten.
Interview von Rosa Illek mit Sonntagsblatt-TV