Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Johannes Rauchenberger, Leiter des Kulturzentrums, und Birgit Pölzl eröffneten am 14. März einen Abend, der eine beeindruckende Dichte künstlerischer Arbeiten bot. Gekommen war das Kuratorium der deutschen Stiftung „Bibel und Kultur“, um Friederike Mayröcker für ihr Lebenswerk zu ehren. Diözesanbischof Egon Kapellari begrüßte als Hausherr die bald 90-jährige Dichterin: „Ihre Gedichte, Frau Mayröcker, sind das Gegenteil von Sprachverfall. Sie sind an der Grenze zwischen Wort und Schweigen angesiedelt und es geht von Ihnen ein großer Zauber aus, der Liebe zur Sprache weckt.“
Die Musik von „impuls“ brachte Stücke von Matej Bonin, Beat Furrer und Michelle Agnes zu Gehör, die durch Atmen, Säuseln, und schroffe Klänge, Raum zum gespannten „Zuhören“ schufen. In diesen Raum sprach Peter Waterhouse seine Laudatio. Mit Fragen zum neuesten Buch, den „études“ spannte Waterhouse einen Bogen, der „die Sprache der Sprache“ Mayröckers sorgfältig nachspürte. Mayröcker habe „kein Lebenswerk“ sondern ein „Lebendigkeitswerk“ geschrieben. Kein Ende, keine Grenze kenne die Arbeit der großen Dichterin, sondern sei „immer wieder neu beginnend“, „Anfänge“ und „Auferstehung“.
Johannes Rauchenberger, der stellvertretend für die Stiftungsvorsitzende Annette Shavan, die sich entschuldigen musste, die Verleihungsurkunde vorlas, begründete die Entscheidung der Stiftung „Bibel und Kultur“: Mayröcker sei eine „zutiefst poetische Existenz“, in der „schreiben, lesen und leben“ in eins fallen.
Der Künstler Johanes Zechner eröffnet am 15. März im Kulturzentrum bei den Minoriten seine Ausstellung zur bildnerischen Übersetzung von Mayröckers Werk. Sechs Jahre lang hat er sich mit diesem auseinandergesetzt und dazu Bildtafeln geschaffen.