Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Bereits zum vierten Mal empfängt Bürgermeister Nagl die Grazer MinistrantInnenschar im Gemeinderatssitzungssaal. „Normalerweise dürfen da nur Gemeinderäte sitzen, aber heute seid ihr VIPs und dürft diese Plätze einnehmen!“, begrüßt er die muntere Schar, „heute seid ihr very important persons, also ganz wichtige Personen.“
Der Bürgermeister erzählt von seiner Zeit als Ministrant in Graz St. Leonhard, wo er sieben Jahre lang tätig war. Sein Lieblingsdienst war der mit dem Weihrauch. Er mochte das Rein- und Rausgehen während der Messe. Späße und lustige Ereignisse gehörten natürlich auch dazu. Motiviert haben ihn damals seine vielen Freunde, die auch ministrierten. Dann wurde er bald als Lektor eingeteilt und übte so bereits früh, vor vielen Leuten zu reden. Damals schlotterten ihm noch die Knie, heute ist er es gewohnt, vor vielen Leuten zu sprechen, Reden und Ansprachen zu halten.
Das Schöne am Bürgermeistersein sei, dass man sehr viele Menschen kennenlernen darf und vielen helfen könne. Den spanischen König begleitete er zum Dirndl einkaufen, den belgischen König hat er fast nicht erkannt, weil der im Urlaubsoutfit erschienen war, erzählte Bürgermeister Nagl. Als Bürgermeister sei er auch zuständig, dass das Zusammenleben hier in Graz funktioniere.
Eine Ministrantin fragte, wie lange er als Bürgermeister denn arbeiten müsse. Es gehe schon viel Zeit in die Arbeit, so die Antwort. Jeden Tag von acht in der Früh, manchmal bis zehn, elf am Abend. Und auch am Wochenende muss man oft zu Veranstaltungen, Feiern und Eröffnungen. Aber das weiß man, bevor man Bürgermeister werde. Eine Sitzung hier habe einmal 14 Stunden gedauert. Er lud die Ministrantin ein, seinen Bürgermeistersessel einzunehmen und die Sitzung weiterzuführen. Eine andere Ministrantin wünschte sich mehr Elektroautos in der Stadt und stellte gleich dazu einen Antrag. Trotz eines Einspruches eines Ministranten („Ich habe nichts gegen Elektroautos, aber sie sind zu teuer, das kann sich kein Mensch leisten!“) wird der Antrag von der überwältigenden Mehrheit angenommen. So funktioniert das also im Rathaus.
Ein besonderes Zuckerl hatte der Bürgermeister auch noch für die Ministrantinnen. Er lud die Minis auf eine Runde über den Balkon ein, dort wo sonst nur Meisterfeiern oder Ähnliches stattfinden. Im Anschluss gab es Brötchen, Kuchen und Saft und für jeden und jede die Gelegenheit, sich ein Autogramm vom Bürgermeister zu holen.
Markus Mochoritsch