Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Passend zum Thema der gerade stattfindenden Bischofssynode in Rom, behandelte der Tag der Region Obere Weststeiermark in Rohrbach das Abenteuer Paarbeziehung. Rund 120 Interessierte aus den Dekanaten Rein und Voitsberg fanden sich am 11. Oktober ein, um nicht bloß das Ideal der christlichen Ehe, sondern auch brisante Fragen nach zerbrochenen Beziehungen oder neuen Partnerschaften anzusprechen und um damit die Kirche in die Zukunft zu bringen.
Die Erzählungen eines wiederverheirateten Paares leiteten die Gespräche passend ein. Unterbrochen durch teilweisen Szenenapplaus erzählten sie, wie ihre ersten Ehen in die Brüche gingen und sie dennoch erneut die Liebe fanden. Der Schmerz, nicht wieder kirchlich heiraten zu dürfen, sitzt noch immer tief, auch wenn die Kommunion und die Arbeit innerhalb der Kirche neue Kraft schenken. Der Appell, sich eine lange, glückliche Ehe als Ziel zu setzen, aber ein Scheitern auch nicht zu verurteilen, wurde vom Publikum mit kräftigem Applaus bedacht. So wurde auch zum Hauptteil der Veranstaltung übergeleitet: In von Teilnehmern des Regioteams moderierten Kleingruppen fanden die Besucher zueinander, um Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam zu lachen und leidenschaftlich zu diskutieren.
Die Impulse dazu gab das Regioteam selbst in Form von vier Thesen. Diese spannten den Bogen von der christlichen Ehe als Lebensform bis hin zu deren Zerbrechen und der Frage, wie die Kirche neue Partnerschaften begleiten solle. Das Thema der Geschiedenen Wiederverheirateten wurde in den fünf Gruppen ebenso diskutiert wie ehelose Lebenspartnerschaften. Auch kritische Stimmen fanden Platz. So forderten manche Besucher mehr Offenheit von der Kirche gegenüber Familien. Auch wurde Verständnis für den Rückgang der Eheschließungen gezeigt, da bei einem Kosten-Nutzen-Vergleich die negativen Seiten für einige einfach überwiegen würden. Das Regioteam ermunterte dazu, die Thesen auch in den Familien und mit Freunden und Bekannten weiterzudiskutieren.
Diözesanbischof Egon Kapellari hatte am Beginn der Veranstaltung aufgefordert, sich zueinanderzudrehen und vermittelnd differenziert zu denken und meinte sinngemäß: „Jemanden, der starke Sehnsucht nach Christus hat, kann man nicht abweisen.“ Die am Ende der Segensfeier präsentierten Ergebnisse zeigten, dass sich die Menschen sein Anliegen zu Herzen genommen hatten. So lautete der Grundtenor, vor Konflikten nicht die Augen zu verschließen und zu begreifen, dass Beziehungen auch der (Beziehungs-)Arbeit bedürfen.
Die Tage der Region sind ein wichtiger Schritt auf dem Diözesanen Weg, der im Blick auf das 800-Jahr-Jubiläum der Diözese im Jahr 2018 drei Ziele verfolgt: Die Freude am Glauben erneuern, die Seelsorge neu ausrichten und als Kirche unsere Gesellschaft mitgestalten. Der nächste Tag der Region findet am Samstag, 18. Oktober, in der Obersteiermark West statt.
Benjamin Traby
Tage der Region
Die Regioteams, die Sensoren und Kundschafter des Weg2018 in den Regionen, präsentieren an den Tagen der Region ihre Ideen und Projekte und vernetzen sich mit Verantwortlichen aus dem gesellschaftlichen und kirchlichen Leben. Jede und jeder ist herzlich eingeladen, mitzudenken und mitzureden.