?Eine Nacht voller Premieren

Einmal mehr beeindruckte die Lange Nacht der Kirchen mit einem außergewöhnlichen Programm, das viele Interessierte anzog. Ob eine Seenpromenadenwanderung von Kirche zu Kirche im Ausseerland oder eine Grenzlandwanderung in der Südsteiermark, Kirche war in Bewegung.
 
Zum Schwerpunkt „800 Jahre Diözese Graz-Seckau“ gab es besondere Programmpunkte zu den acht Jubiläums-Fragen wie: „Wer hat die richtige Religion?“ Der Journalist Stefan Winkler diskutierte mit dem Philosophen Peter Strasser und Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz in der Stadtpfarrkirche. Zur Frage „Rettet Schönheit die Welt?“ las der Schauspieler Daniel Doujenis in der Welschen Kirche Texte von Bischof Egon Kapellari. Der Frage „Wo brauchen wir Grenzen?“ widmete sich das Afro-Asiatische Institut, das im Grazer Rathaus zu Gast war. „Ist Armut unfair?“– Diese Frage erörterte Astrid Kury während der Bustour „Kunst des Helfens“, die zum Marianum, Haus FrancisCa u.a.m. führte.
Um sich schließlich in das Jahr der Gründung der Diözese zurückzuversetzen, gab es die Zeitreise 800 – Mittelalter mit allen Sinnen: liet und spîse: Der Universitätsverein KuliMa kredenzte im Volkskundemuseum bei der Antoniuskirche Kostproben von „gmüess von arbeis und salssen“ zu Musik aus dem 13. Jahrhundert.

Stimmen aus der Langen Nacht der Kirchen

Gertraud Schaller Pressler, Leiterin der Langen Nacht der Kirchen in der Steiermark: „Die Lange Nacht der Kirchen ist eine Nacht voller Premieren, weil sie auf unerwartete Weise Menschen, Themen und Orte kombiniert, die nur in dieser Nacht so zu erleben sind: So tanzte heuer das Ballett der Oper Graz im Priesterseminar und brachte das Dramatikerinnenfestival in sieben Kirchen Kurztexte, die ausgehend von einem Bibelzitat von internationalen AutorInnen geschrieben wurden.“

Superintendent Hermann Miklas: „Die heurige Lange Nacht der Kirchen begann für mich vielversprechend mit interessanten Gesprächen am Vorplatz der Heilandskirche. Es mussten sogar Sessel aus der Kirche für die zahlreichen TeilnehmerInnnen geholt werden. Und wieder ist die bunte Mischung an unterschiedlichen Besuchern überraschend und erfrischend.“

Stadtpfarrpropst Christian Leibnitz: „Ich bin unglaublich erfreut über die vielen Menschen, die einfach kommen und Interesse an den Angeboten zeigen, dabei in unsere Kirchen strömen und sie füllen.