Grüß Gott!
Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie diesen Newsletter während eines entspannenden Urlaubes lesen, ist relativ hoch. Gut so! Im Rest der Welt gibt es ohnehin genug Aufregung - etwa um die Inszenierung einer Mahl-Szene während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele, in der einige Menschen eine Verunglimpfung der Abendmahlsdarstellung von da Vinci sehen. Dazu gibt es genug nachzulesen - unter anderem auf unserem Facebook-Kanal.
Kürzlich habe ich das Buch "Die große Gereiztheit" des Medienwissenschaftlers Bernhard Pörksen gelesen, in dem er von der heutigen digital vernetzten Gesellschaft als "Überempfindlichkeitsdemokratie" spricht. Die Folge: Polarisierung, Fake News, Hetze, der ganze Kram - ich kann Ihnen die Lektüre empfehlen.
In diesen nicht zimperlich geführten Debatten wird oft davon ausgegangen, dass einer dem anderen etwas Böses will. Natürlich gibt es das auch, aber in den meisten Fällen ist das nicht so. Es ist natürlich in Ordnung, auszusprechen, wenn man sich gekränkt fühlt, aber dieser Hass in der verwendeten Sprache macht mich traurig. ich denke, wir sollten schon auch Vorbild darin sein, an das Gute zu glauben - oder zumindest nicht überall das große Übel zu sehen.
Wenn ich mich aufrege, sagt meine Tochter oft zu mir: "Mama, chill deine Base!" (was soviel heißt wie: "Reg dich nicht so auf!") - und sie hat recht: Gechillt geht man leichter durchs Leben ...
Ein chilliges Wochenende wünscht Ihnen
Katrin Leinfellner, Webredaktion