Grüß Gott!
Kürzlich saß ich mittags in einem Gastgarten, am Nebentisch ein Herrl mit seinem Hündchen. Das Hündchen hatte einen artgerechten Hündchenblick in Richtung Herrl aufgesetzt, das Herrl aber hatte nur Augen für sein Handy. So ging das einige Zeit dahin, Hund schaut - immer dringlicher werdend - auf Herrl, Herrl schaut aufs Handy. Schließlich ließ das Hündchen das Schauen sein, näherte sich dem Schuh des Herrls, hob das Bein und ließ seiner Hündchennatur freien Lauf.
Wer jetzt annimmt, dass das Herrl fluchend aufhüpfte, geht fehl. Mit starrem Blick auf den Bildschirm setzte es das Endlosscrolling im digitalen Raum fort, ohne mit Wimper (oder dem Bein) zu zucken.
Zugegeben - es kann schon mal passieren, dass man so vertieft in eine Sache ist, dass man ringsum alles vergisst ... aber Hand aufs Herz: Sehen wir oft vor lauter Vertiefung in die "weite Welt" nicht, was direkt neben uns passiert?
Ein aufmerksames Wochenende wünscht Ihnen
Katrin Leinfellner, Online-Redaktion