Grüß Gott!
In den letzten Tagen haben wieder zahlreiche Sternsingerinnen und Sternsinger den Segen in viele Häuser in der Steiermark gebracht und dabei wichtiges Geld für Hilfsprojekte gesammelt.
Vor langer, langer Zeit war ich auch passionierte Sternsingerin, und ich weiß noch, was ich daran besonders super fand (neben dem Spaß mit meinen Mitsängerinnen und -sängern): zu sehen, wie andere Menschen leben, so ganz normal eben. Da gab's teilweise Chaos, ganz neuartige Stile, exotische Haustiere, aber auch Wohnungen, die nach Armut und Einsamkeit rochen. Manchmal haben wir Dreck reingebracht oder glühende Kohle auf Perserteppichen fallen gelassen, das war dann sehr peinlich. Aber meistens haben sich die Menschen gefreut und auch die bescheidensten Zimmer noch ein bisschen "schön gemacht", bevor wir sangen.
In Zeiten von Instagram-Ästhetik und Optimierungswahn sieht man oft das nicht so glänzende Leben nicht mehr. Gerade der Kirche steht es aber gut, auch dorthin zu gehen, wo es nicht glänzt. Im Zukunftsbild steht: "Wir nehmen die Menschen in ihren Lebenswirklichkeiten, in ihrer Sehnsucht nach einem geglückten Leben und in ihren Fragen ernst." Und vielleicht schaffen wir das auch, ohne Dreck reinzubringen :-)
Ein schönes Dreikönigswochenende wünscht Ihnen,
Katrin Leinfellner, Online-Redaktion