Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Nun sind wir bereits am Ende der zweiten Adventwoche angekommen. Advent, aus dem Lateinischen übersetzt, heißt so viel wie Ankunft. Christinnen und Christen warten weltweit auf die Ankunft Jesu Christi, die im Weihnachtsfest gefeiert wird. Es ist eine Zeit des Erwartens, des Vorbereitens und der Vorfreude.
Als symbolischer Ausdruck hierfür dient in vielen Haushalten der Adventkranz. Initiiert wurde ein solcher Mitte des 19. Jahrhunderts vom evangelischen Theologen Johann Hinrich Wichern. Seither werden in vielen Haushalten die vier Kerzen während des Advents angezündet. Auch ich erinnere mich gut daran, dass wir uns zuhause in der Familie meistens wochenends rund um den Adventkranz versammelt haben, um zu singen und Tee zu trinken. Welche Bilder tauchen bei euch auf, wenn ihr an den Adventkranz denkt? Woran erinnert ihr euch gerne? Vielleicht wäre das ein spannendes Thema, das man rund um den Adventkranz miteinander besprechen könnte.
Aus dem Adventkranz heraus entwickelte sich im 19. Jahrhundert auch der Adventkalender. Hierfür gab es unterschiedliche Varianten, um die Wartezeit auf Weihnachten zu verkürzen: So wurden etwa von Tag zu Tag 24 Bilder an die Wand gehängt, 24 Kreidestriche an einer Tür nach und nach weggewischt oder Strohhalme in eine Krippe gelegt. Am meisten durchgesetzt hat sich dann schlussendlich wohl der Schokokalender, den es in unterschiedlichen Formen gibt.
Egal in welcher Form, beim Adventkalender geht es auch darum, der eigenen Vorfreude, aber auch der Zeit des Erwartens auf etwas Ausdruck zu verleihen. Worauf freut ihr euch denn besonders? Was ist das, was ihr schon nicht mehr erwarten könnt. Fragen, denen man sich stellen kann, einen Strohhalm in die Krippe legt, einen Strich am Türstock entfernt oder doch zum Klassiker des Schoko-Kalenders greift, um dort ein Türchen zu öffnen.
Neben den herkömmlichen Adventkalendern aus Schokolade gibt es immer mehr Varianten, sich mit Adventkalendern auf Weihnachten einzustimmen. So hab ich einmal einen Sockenkalender bekommen und freute mich bis Weihnachten über 12 Paar Socken, manche beschenken ihre Liebste bzw. ihren Liebsten mit einem Kalender aus Gutscheinen, gemeinsamen Aktivitäten oder einfach mit einem netten Kompliment.
Darüber hinaus kann ein solcher Kalender aber auch zu karitativem Engagement animieren. Die Caritas etwa regt zu einem umgekehrten Adventkalender an: Hierfür benötigt man eine leere Schachtel, die man jeden Tag mit einem nicht verderblichen Lebensmittel oder Hygieneartikel befüllt. Eine fertig bepackte Schachtel kann an unterschiedlichen Stellen wie den Carla-Läden oder im Marienstüberl in Graz abgegeben werden, wo solche an Menschen weitergegeben werden, die dringend Lebensmittel und Hygieneartikel benötigen. Alternativ kann man einen solchen sozialen Adventkalender ganz individuell gestalten. Wie würde ein solcher bei euch aussehen? Wer braucht in meiner Umgebung vielleicht eine Form von Support? Vielleicht ist ein karitativer Adventkalender ja mal eine willkommene Abwechslung zum Klassiker des Schoko-Adventkalenders.
Wer mich ein bisschen kennt, wird sich nicht wundern, dass auch Musik bei mir rund um den Advent eine wichtige Rolle spielt. Schon als Kind mochte ich es sehr, dass wir an Adventabenden zuhause um den Adventkranz Lieder sangen und miteinander ins Gespräch kamen. Ich mochte auch die Konzerte von Chören, bei denen ich mitgesungen habe und die im Advent eine ganz besondere Stimmung erzeugten.
Diese Liebe zur Musik im Advent hab ich mir beibehalten. So mache ich seit einigen Jahren einen musikalischen Adventkalender. Zusammen mit Musikerkolleginnen und -kollegen nehme ich bei mir zuhause am Adventkranz sitzend oder in Probenräumen Lieder auf, die wir gerne miteinander singen. Alternativ können sich Zuhörerinnen und Zuhörer via facebook oder instagram im Gegenzug für eine Spende für eine soziale Einrichtung selbst Lieder wünschen. Welche Traditionen dürfen bei euch im Advent nicht fehlen? Welches Lied gehört unbedingt zu eurem Adventsoundtrack? Egal welche Lieder ihr gern habt oder welche Traditionen ihr mit dem Advent verbindet, wünsche ich euch eine schöne Adventzeit und viel Vorfreude in Hinblick auf Weihnachten.
Anton Tauschmann, Theologe in der Katholischen Kirche Steiermark