Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Achtung ganz alt. Richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet. MT 7,1
Mal ganz ehrlich wer fühlt sich verurteilt und wer nicht? Richten und urteilen ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Verurteilen oder Vorurteile zu haben, ist ein fester Bestandteil unserer Interaktion und unseres Miteinanders.
Wir verurteilen ständig. Wir scannen Menschen und machen uns meistens nicht ein objektives, liebevolles Bild von ihnen sondern, wir verurteilen und urteilen viel zu früh.
Nicht nur anderen Menschen gegenüber machen wir uns zu schnell ein Bild sondern auch Lebenssituationen gegenüber. Wir lassen uns oft nicht auf Momente ein, sondern spielen uns schon im Vorhinein Szenarien zusammen und beeinflussen dadurch schon die zukünftige Situation. Anstatt einfach Schritt für Schritt einen Moment nach dem anderen zu erleben oder Dinge auf uns zukommen zu lassen denken wir in diesem Moment an gestern heute und morgen zugleich.
Der alte Spruch: Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben, fällt mir hierzu ein. (versteht mich nicht falsch ich weiß was er bedeutet )Warum aber eigentlich nicht? Vielleicht ist ja gar nicht der ganze Tag schlecht weil ein Moment nicht so ist wie vorgestellt.
Vielleicht sollten wir jede gute Minute loben, auch vor dem Abend. Wir könnten einfach mal vom Besten ausgehen. Ganz oft passiert es nämlich dass wir unfair sind, der kommenden Zeit gegenüber. Schon lang im Vorhinein glauben wir alles zu wissen, stellen Prognosen auf. Ja es ist cool gewisse Sachen im Vorhinein kalkulieren zu können. Doch irgendwie ist es auch ganz wunderbar dem Leben ein bisschen Platz und Spielraum zu geben damit zwischendurch auch etwas ganz Unvorhersehbares passieren kann- könnte ja auch einfach gut werden.
Support - Unterstützung
Neulich durfte ich ein wunderbares Konzert erleben, einen zauberhaften Abend.
Warum kann das nicht immer so sein? Ich meine jetzt nicht den Konzertabend obwohl das natürlich auch etwas ist was man sich öfter wünscht. Ich meine diese unglaubliche Unterstützung.
Leute ermutigen einander, sind hilfsbereit, zeigen Eigeninitiative. Ich habe in letzter Zeit so besonders erlebt welche unglaubliche Kraft wir uns gegenseitig geben. In manchen Bereichen unseres Lebens erfahren wir Neid, Zorn und Eifersucht, missbilligende Blicke und wir machen uns klein deshalb. Voll schade ist das.
Viele Menschen kosten ihr Potenzial nicht aus, aus Angst oder Scham. So schnell wird dann aus einem Einhorn ein Pferd.
Oder einem Pegasus werden die Flügel gestutzt weil wir urteilen und verurteilen statt zu supporten.
Dabei wachsen wir alle dabei wenn wir uns gegenseitig hochleben lassen.
Wilhelmine ( eine deutsche Sängerin) singt in ihrem Song „viele“
Das offene Herzen im Hass erstickt werden,
Sie fragt sich ob zu Teilen ein Fehler war oder ist?
Doch dem stellt sie gegenüber, dass WIR- VIELE sind.
Wir sind viele die empathisch sind, wir sind viele die einander verstehen, wir sind viele die einander unterstützen, und nicht verurteilen.
Denn so wie Wasser die Meere füllt letztendlich Liebe die Leere.
Wir sind so viele.
Kraft schöpfen
Ich schöpfe ganz oft Kraft aus einem Miteinander. Aus Begegnungen mit Anderen. Aus gemeinsamen Erlebnissen. Ich singe mit anderen, tanze, lache, turne, esse.
Gemeinschaft tut gut. Manche Menschen geben uns das Gefühl eines Tagesurlaubes wenn wir einfach kurz in ihrer Nähe waren oder mit ihnen gesprochen haben.
Gemeinsame Zeit miteinander zu teilen ist ein wunderbares Konzept, es reduziert vermeintlichen Alltagsstress und schenkt uns Glück. Aber manchmal wollen wir nur mit unseren Gedanken klarkommen. Wir Menschen brauchen meistens beides.
Vor kurzem ist mir genau so eine Situation passiert. Aufregung und Aufgewühltheit wollte ich für einen Moment leise werden lassen. Nach wie vor bringen mich solche tiefen Gefühle und Situationen an eine Stelle.
Diese Stelle ist ein riesengroßer Raum in dem ich klein bin, indem ich klein sein will und klein sein darf. Er nimmt mir die Last von den Schultern, indem ich einfach drinnen sitze. Dieser Raum nimmt mich in all meiner Kleinheit und meiner Größe. All mein Sein hat drinnen Platz, mein Wesen, meine Seele, meine Erinnerungen. Traurigkeit und Wut, Vergebung und unendliche Liebe, all das finde ich in mir an diesem Ort.
Wenn ich dann singe, fülle ich den ganzen Raum aus -als kleine Person, das fühlt sich wie Magie an.
Es ist für mich auch wie Heimkommen, vor allem wenn ich alleine bin dort.
In unserem Leben ziehen wir einige Male um, meistens. Die Wohnung in der ich aufgewachsen bin gehört nun jemanden anderen. Auch in unseren ersten eigenen Wohnungen bleiben wir meistens nicht für immer. Nun wohne ich in einem Haus mit meiner Familie.
Doch dieses große Haus stand für mich schon immer da und wird es wahrscheinlich auch noch lange nachdem ich gestorben bin.
Es ist unsere Kirche, die in meiner Heimatstadt. Man kann von Kirche denken und halten was man möchte. Ich weiß es ist oft schwierig.
Doch dieser Raum kann purer innerer Frieden sein. Woher er kommt, können alle für sich entscheiden. Wenn ich dort bin, bin ich bei Gott und ganz bei mir. Für mich ein Gefühl das mich zu meinen Wurzeln bringt.
Musik und Wärme begleiten mich im Moment besonders. Und es ist gerade richtig jetzt. Genau jetzt und hier wird sie so sehr gebraucht. Wenn sich Unsicherheit, Angst und Streit auszubreiten scheint. Wenn wir lieber Grenzen machen anstatt Gemeinsamkeiten zu suchen. Wenn Menschen gewählt werden, die Menschenrechte und Würde ganz eigen definieren. Wenn Frauen um ihre Sprache kämpfen und Kriege uns den Atem anhalten lassen. In diesen Zeiten in denen unsere Umwelt weint, weil wir es nicht auf die Reihe bekommen sie und uns genügend zu respektieren. In diesen Momenten brauchen wir Dinge die uns einen. Die uns entfliehen lassen und uns einen Moment Glück schenken. Meine Tochter liebt es zu dekorieren. Da kommt und das kommende Weihnachtsfest mit seiner Friedensbotschaft gerade sehr entgegen. Heuer sind wir auch besonders früh dran. Wie brauchen wohl Wärme und Liebe. Beim Dekorieren lief eine sehr feine playlist. Mit einem Song der mich aufhorchen lies und instant glücklich machte. Die Rede war von Menschen die uns Stabilität geben, die bloß die Tür öffnen und uns sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Ein Gefühl, das sich vergleichen lässt mit hausgemachten Essen, küssen hinterm Haus, ausschlafen am Sonntag. Einfach herrlich. Davon brauchen wir mehr. So soll Leben sein. Das wünsch ich mir bitte. Für mich, für uns. Vielleicht klappt es ja ein bisschen mehr, wenn wir uns beginnen vorzubereiten auf Weihnachten, Familie, auf Liebe, Engel, Licht und so.