Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Rund um den gestrigen Nationalfeiertag werden auf vielen Radiostationen Lieder aus dem Genre des Austropops gespielt. Dabei ist es wohl ein Lied, das in diesem Zusammenhang noch öfters gewünscht wird als andere; ein Lied, das bei entsprechenden Gelegenheiten von Tausenden Menschen gesungen wird, sei es in den Schihütten oder auch in den Stadien des Landes. „I’m from Austria“ thematisiert einerseits das oft schwierige Image Österreichs im Ausland, aber auch das Heimweh, das den 1989 in Florida lebenden Rainhard Fendrich fallweise plagte, wie der Sänger in einem Interview zur Entstehungsgeschichte des Songs preisgab.
Vielfach wird das Lied als folkloristische, unkritische Hommage an Österreich abgetan. Ein Urteil, das jedoch zu kurz greift, wie Textzeilen wie „Dei hohe Zeit is lang vorüber“ oder „I kenn die Leit, I kenn die Ratt’n, die Dummheit, die zum Himmel steigt“ beweisen. Vielmehr ist es ein Lied, das Werte wie Zusammenhalt und Solidarität besingt. Werte, die für das Zusammenleben in unserem Land wesentlich sind, mehr denn je und nicht nur rund um den gestrigen Nationalfeiertag.
Dieser Tage bin ich wieder ein Jahr älter geworden. Gerne nehme ich die Tage rund um den Geburtstag her, um darüber zu reflektieren, wie zufrieden ich mit dem bin, was mein Leben so ausmacht: Ein Motiv, das auch die kanadische Sängerin Alanis Morissette in ihrem Lied „Thank you“ aus dem Jahr 1998 aufgriff.
In einem Interview zur Entstehungsgeschichte des Songs sagte die Sängerin: „Im Grunde habe ich in meinem ganzen Leben niemals eine Pause zum Durchatmen gemacht, und so nahm ich eineinhalb Jahre Auszeit und lernte, wie man das anstellt. Als ich anhielt und ruhig war und durchatmete… war ich einfach nur erfüllt von einer unermesslichen Dankbarkeit, Inspiration, Liebe und Glückseligkeit, und daraus resultierte das Lied.“ Nein, nicht alles in meinem Leben läuft so, wie ich mir das vorgestellt habe. Doch gibt es viele Aspekte, für die ich dankbar sein darf, seien es viele Menschen, die mein Leben bereichern, Talente wie die Musik, die ich ausleben darf oder ein sinnstiftender Arbeitsplatz. Ein dankbarer Blick auf Gelungenes kann gut tun, ich werde es mir für das kommende Lebensjahr jedenfalls öfters vornehmen. Und vielleicht werde ich auch das Lied von Alanis Morissette in meiner Playlist integrieren.
Auf meiner Reise nach Costa Rica im heurigen Sommer war in fast jeder Ecke der Leitspruch „Pura vida“ zu hören, sei es als Verabschiedung bei der Mautstation, bei der Zipline-Tour im Dschungel oder beim Bestellen von Mahlzeiten. Pura vida steht für den Grundsatz, das Leben in all seinen Facetten zu genießen und für die Erkenntnis, dass das Leben das ist, was man daraus macht.
Diese positive Attitüde dem Leben gegenüber thematisiert die britische Band Coldplay auch in ihrem Song „Viva la vida“ aus dem Jahr 2008. Auch in seinem musikalischen Arrangement steht der Song für Lebensfreude, für eine positive Sicht auf die Dinge. Das Hören des Songs kann vielleicht anregen, darüber nachzudenken, was in meinem Leben gerade richtig gut läuft. Was bereitet mir im Augenblick Lebensfreude?
Nein, „Viva la vida“ wird auch weiterhin nicht mein Lieblingssong von Coldplay werden, doch kann der positive Zugang zum Leben, das Gefühl des „pura vidas“ sehr inspirierend sein – in Costa Rica, aber auch hier bei uns in Österreich.
Rund um Allerheiligen sind wieder viele Menschen auf den Friedhöfen unterwegs, um an Verstorbene zu denken. Ein Ritual, das – so traurig der Tod auch ist – vielen Menschen Halt gibt und die Verbundenheit mit den verstorbenen Menschen zum Ausdruck bringt. Mich selbst und möglicherweise den einen oder die andere von euch bringt der Gang auf den Friedhof immer auch zum Nachdenken: Was kommt danach?
Mit dieser Frage beschäftigen sich auch viele Künstler:innen und Musiker:innen. Eines von vielen Beispielen hierfür ist etwa das Lied „Somewhere over the rainbow“. Erstmals 1939 von Judy Garland eingesungen und seither vielfach interpretiert, beschreibt es die Sehnsucht nach einem Ort irgendwo jenseits des Horizonts quasi auf der anderen Seite. Ein Ort, der über das Irdische hinausgeht, ein Ort der Geborgenheit, der Leichtigkeit, ein Ort der Transzendenz. Diese Vorstellung verbindet das Lied mit vielen anderen rund um das Themenfeld Tod und Trauer. Es geht um den Wunsch, dass es den Verstorbenen nun besser geht und dass man einander in welcher Form auch immer wiedersehen möge. Christinnen und Christen fassen dies in der Hoffnung auf die Auferstehung zusammen. Eine Hoffnung, welche eine Antwort auf die Frage nach dem Danach wäre und uns vielleicht auch auf unseren Friedhofsbesuchen begleiten kann, zu Allerheiligen und darüber hinaus.
Anton Tauschmann, Theologe in der Katholischen Kirche Steiermark