Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Jahreszeitenkind
Ich bin ein Sommerkind, ich bin ein Herbstkind, ich bin ein Winter…ok ein Jahreszeitenkind.
Das hat sich aber erst entwickelt. Den größten bewussten Jahreszeitenliebesschub bekam ich wieder mit meinen eigenen Kindern. Das klingt ja so klischeehaft. Ist es auch. Gestern hab ich eine Nachricht von meiner Schwägerin gesehen. Ein Video indem sie mit Gitaraffengummistiefeln in einer Pfütze mit ihrer Tochter hüpft.
Die Jahreszeiten schenken uns die kindliche, pure Freude zurück, kommt mir manchmal vor.
Man kann ja garnicht wegsehen, auch wenn man beschäftigt ist, denn wenn sich Dinge verändern, sieht man hin. Ein Wunder der Natur, egal in welche Richtung man sieht und riecht. Blätter färben sich. Es wird kuschelig. Kürbisse bekommen Gesichter. Veränderungen liegen in der Luft.
Ich bemale Blätter und spaziere heuer dankbarer als sonst durch diese Veränderungen. Denn es ist die Jahreszeit die uns immer wieder auch Zeit schenkt. Zeit um langsamer zu werden, hinzusehen, zu spüren, zu riechen und Zeit um über diese Veränderungen nachzudenken. Schöpfung ist ja ein recht christlich behaftetes Wort. Aber dazu auch noch vollkommen wunderschön-lyrisch. So entdecken wir im Herbst und allen Jahreszeiten das Wunder der Schöpfung.
Erntedank
Wir, in der Schule, haben uns besonders im Oktober mit dem Thema Erntedank und überhaupt Dankbarkeit auseinandergesetzt.
Dazu gibt es viele Geschichten. Eine lese ich euch heute mal vor:
Ein Arzt, der in seinem Beruf über Jahrzehnte Erfolg hatte, setzte sich eines Tages hin und schrieb einen Dankesbrief an seine ehemalige Lehrerin, die ihn damals so sehr ermutigt hatte, als er in ihrer Klasse war.
Eine Woche darauf erhielt er eine mit zittriger Hand geschriebenen Antwort. Der Brief lautete: “Mein lieber Willi, ich möchte dass du weißt, was mir Dein Brief bedeutet hat. Ich bin eine alte Frau in den Achtzigern, lebe allein in einem kleinen Zimmer, koche mir meine Mahlzeiten selbst, bin einsam und komme mir vor wie das letzte Blatt an einem Baum.
Vielleicht interessiert es Dich, Willi, dass ich 50 Jahre lang Lehrerin war, und in der ganzen Zeit ist Dein Brief der erste Dank, den ich je erhalten habe.
Er kam an einem kalten, grauen Morgen und hat mein einsames, altes Herz erfreut, wie mich in vielen Jahren nichts erfreut hat!“
Was wenn wir uns mal zurückerinnern, wer in unserem Leben diese Rolle gespielt hat? Uns ein Warn- oder Hinweisschild war- oder gar eine helfende Hand. Vielleicht können wir auch jemandem danken. Heute-für damals.
Veränderung - und Danke
In meinem letzten Beitrag begann ich darüber zu sprechen, dass es immer wieder Menschen in verändernden Phasen gibt die uns helfend ihre Hände entgegen strecken.
Auf diese sind wir unglaublich angewiesen, auch wenn wir das manchmal nicht richtig honorieren oder wahrnehmen in diesem Moment.
Als Mama von zwei Kindern beginne ich bei der Geburt, also am Beginn eines Lebens. Ich denke an die Hebammen, Ärzte und Ärztinnen die begleitend bei so einem Wunder unglaubliche Verantwortung und Menschlichkeit zeigen. Ich denke nicht nur an Jobs im medizinischen Bereich, doch besonders diese begleiten uns am Anfang des Lebens am Ende und natürlich meistens auch dazwischen.
Ganz oft denke ich zurück an die beruhigenden Worte oder einfach nur eine Berührung die so heilsam sein kann in diesen Momenten. Vom Anfang des Lebens komme ich gleich zum Schluss. In der Zeit des Sterbens von einfühlsamen Personen begleitet zu werden als Familie und als sterbende Person ist ein Dienst am Menschen der eine unglaubliche Bedeutsamkeit hat.
Für uns geht eine ganze Geschichte zu Ende, ein ganzes Leben, manchmal ganz schnell, oft zu früh, oder schmerzhaft aus Krankheitsgründen. Hier angemessen und würdevoll begleitet zu werden ist so unglaublich wertvoll. Das vergessen wir nie. Niemals, also auch nicht die Menschen die uns zur Seite standen, obwohl sie nicht mit uns verwandt sind, uns nicht einmal wirklich kennen. Das macht uns aus, Leute. Diese Menschlichkeit. Uns gegenseitig in einem anerkennenden Miteinander ein würdevolles Leben zu schenken. Darum geht’s.
Vorfreude
Welche Feste feiert ihr? Also mit meinen Schülerinnen und Schülern haben wir kürzlich besprochen, welche Feste so in einem Jahr gefeiert werden. Es sind super viele christlichen Ursprungs sind wir draufgekommen. Es wird uns ja oftmals nachgesagt, wir hängen immer nur an diesem toten Jesus am Kreuz. Doch wir feiern eigentlich oft und gerne- eigentlich meistens das Leben. Gott, er - sie begleitet uns durch unser Jahr. Es fühlt sich gut an, sich begleiten zu lassen. Wenn andere uns gegenüber Empathie zeigen und für uns da sind. So ist das auch mit diesem Gottesgedanken. Er- sie begleitet durch Wege die uns richtig durch unsere Tiefen führen -und auch durch unendliche Freude, durch Dinge die wir uns nicht zu denken gewagt hätten. Mit anderen sich auf Dinge vorzubereiten ist so schön. Kinder die sich auf Feste vorbereiten, Jahreszeiten verzaubern und eintauchen in diese Wege, also diese Vorbereitungen und die Vorfreude- zeigen uns wie es ist das Leben wirklich auszukosten.
Nämlich vorher, während des Moments und danach. Kein Abarbeiten und Abhaken von Dingen sondern ein richtiges Reinspüren und Reinlegen in das Jetzt und hier. Denkt daran wie es ist, sich auf etwas zu freuen. Auf ein Spiel. Oder ein Konzert, auf eine Hochzeit. Sucht euch Dinge im Alltag auf die man sich mega freuen kann, die euch schon ein Lächeln ins Gesicht zaubern wenn ihr bloß dran denkt. That's it. Leben- oft so schwer, aber manchmal auch richtig einfach und schön und noch lebenswerter in guter Begleitung.