Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Hast du deinen Urlaub schon hinter – oder noch vor dir? Oder bist du grad mittendrin im Urlaubsfeeling? Urlaub ist ja Typsache: Manche sind Aktiv-Urlauber, machen Sightseeing und Städtetrips oder Sport-Urlaub, mit Wandern, Klettern, Mountainbiken, Surfen … Andere brauchen absolute Ruhe, chillen am Pool, am Strand liegen, lesen, nix tun, gut essen, viel schlafen, … Und manche mögen ein bisschen was von allem.
Genauso ist es mit den Uraubsdestinationen: Fährst du gerne jedes Jahr an die gleichen Orte, wo du dich schon auskennst und wohlfühlst? Oder brauchst du Abwechslung und es muss jedes Jahr woanders hingehen? Oder bist du am liebsten daheim auf Urlaub? Das ist auch Typsache.
Eines sollte Urlaub jedenfalls für alle sein: Unterbrechung. Vom Alltag, von der Arbeit, den Aufgaben in der Familie. Pause. Zum Runterkommen, zum zur Ruhe kommen. Was ist Ruhe für dich?
Das ist auch Typsache, würde ich sagen.
In der Ruhe liegt die Kraft. Ein schlauer Spruch, oder? Aber wo ist die Ruhe? Wo kann ich sie finden? Oder: Kann ich sie kaufen? Wellness-Tempel versprechen sie. Schilder in Kirchen und Bibliotheken verordnen sie: „Bitte Ruhe“ steht da.
„Jetzt gib endlich mal a Ruah“ – den Satz sagen bestimmt viele Eltern (fast) täglich zu ihren Kindern. Wohl einer der schlimmsten Sätze in den Ohren eines Kindes, das gerade energiegeladen auf und ab hüpft und damit wohl einen Erwachsenen genervt hat. Was gibt Ruhe? Wer gibt mir Ruhe?
„Lass mich bitte kurz in Ruhe“ – so könnte auch eine Reaktion auf ein hüpfendes Energiebündel lauten. Eine verzweifelte Bitte, wenn einem alles zu viel wird. In Ruhe gelassen werden. Wo komme ich zur Ruhe?
„Hätte ich doch Flügel wie eine Taube, dann flöge ich davon und käme zur Ruhe.“ (Psalm 55,7) So elegant formulierte der Autor oder die Autorin dieses biblischen Psalms, dass er oder sie gerade lieber woanders wäre, als hier im Trubel, wo keine Seele Ruhe finden kann. Zur Ruhe kommen. Ruhig sein. Ruhig sein in Dir.
„Besser ein trockenes Stück Brot und Ruhe dabei / als ein Haus voll Braten und dabei Streit.“ (Sprichwörter 17,1) Glück kann man nicht kaufen. Ruhe offenbar auch nicht. Und auch wenn man sich das teuerste Hotel-Ressort leisten könnte, weit abgelegen und komfortabel, absolute Ruhe im Preis inbegriffen: Ist es in mir nicht ruhig, kann ich nicht aussteigen aus meinem Gedankenkarussell – dann nützt mir die ganze Abgeschiedenheit nichts. Was gibt mir innere Ruhe?
„Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11,28, Elberfelder-Übersetzung) Diese Worte soll Jesus einst gesagt haben. Und ich glaube, in meinem Herzen sagt er sie mir. Wenn ich nach einem langen Tag müde im Zug sitze – „Komm, du Mühselige.“ Wenn ich eine schwere Zeit durchmache – „Komm, du Beladene.“
Höre ich auf seine Stimme? Oder renne ich weiter, gehe über meine Grenzen, ignoriere die Weherufe meiner Seele? Oder lasse ich es zu, dass mir jemand Ruhe gibt? Kann ich Ruhe annehmen? Ruhe geben?
Katharina Grager, Katholische Kirche