Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Schaut man im Mai auf den Kalender, stößt man auf viele Feiertage: Da gibt es die staatlichen wie den Tag der Arbeit, religiöse wie Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam und ja, viele würden wohl auch den heutigen Muttertag als zumindest inoffiziellen Feiertag dazuzählen. Feiertage unterbrechen unseren Alltag. Viele von uns nutzen ihn nach einer intensiven Arbeitsphase für Erholung, Freizeit und Kurzurlaube.
Feiertage können zugleich auch Anlass sein, darüber nachzudenken, worüber ich mich freuen kann. Wann ist mir zum Feiern zumute bzw. welche sind vielleicht so ganz persönliche Feiertage meines Lebens? Mit seinen fünf Feiertagen ist der Mai schon mal gut ausgestattet, doch liegt es an uns, diese Anzahl mit den je eigenen Erfahrungen anzureichern, man muss ja Feste schließlich so feiern, wie sie fallen – in diesem Monat, aber natürlich darüber hinaus.
Ich mag es gerne, in den Himmel zu schauen. Es gibt wenig entspannenderes, als es mir auf meinem Balkon bequem zu machen und die Wolken beim Ziehen zu beobachten. Dieses Faszinosum teile ich so denke ich mit vielen Menschen: Viele sehnen sich nach Leichtigkeit in ihrem Leben, jene Leichtigkeit, die der Himmel oft ausströmt.
Für religiöse Menschen ist der Himmel zugleich auch ein Sehnsuchtsort: Ein Ort des Wiedersehens mit lieben Menschen, die verstorben sind: „Would you know my name, if I saw you in heaven“ singt etwa der britische Musiker Eric Clapton. Eine Sehnsucht, die auch im Fest Christi Himmelfahrt virulent ist, jener Feiertag, der 40 Tage nach Ostern begangen wird. Dabei wird daran gedacht, dass der auferstandene Jesus nach einer Phase, in der er sich immer wieder seinen Freund:innen zeigte, endgültig zu Gott gegangen ist. Diese Hoffnung auf das Leben nach dem Tod verbindet viele Menschen weltweit. Worauf hoffe ich ganz persönlich? Was sind meine ganz persönlichen Sehnsuchtsorte? Ich werde mir diese beiden Fragen jedenfalls mitnehmen, wenn ich das nächste Mal auf meinem Balkon den Himmel beobachte.
„Ich weiß nicht so recht, wann genau das ist. Und ich weiß eigentlich nicht, was der Grund dafür ist, nur irgendwas hat’s mit dem heiligen Geist zu tun. Die Details haben wir vergessen, doch wir sagen euch nun, es geht um Pfingsten, unser Lieblingsfest“ So singen die beiden Musikern Christoph und Lollo in einem ihrer Feiertagslieder. Pfingsten aus dem Griechischen kommend, bedeutet „der 50.Tag“ und markiert jenen Tag, an dem der Heilige Geist auf die Jünger:innen Jesu herabkam. Der Heilige Geist ist dabei nichts anderes als die Lebenskraft Gottes.
Auch heute wird das Wort Geist sehr oft positiv assoziiert. Redensarten wie „der hat einen Geist“ zeugen von Bewunderung für einen Menschen. Diese Bewunderung kommt auch zum Ausdruck, wenn wir von etwas reden, was „inspirierend“ ist, etwas was mich im positivsten Sinne flasht. Was begeistert mich in meinem Leben? Wer inspiriert mich, für wen bin ich vielleicht sogar eine Inspiration? Ich hoffe, ihr habt viele solcher begeisternden Erfahrungen in eurem Leben – Erfahrungen, die vielleicht dazu führen, dass Pfingsten nicht nur für Christoph und Lollo zum Lieblingsfest wird.
Von allen Feiertagen im Mai ist wohl Fronleichnam für viele jener, der am schwierigsten greifbar ist. Dies beginnt schon beim Namen, der aus dem Mittelalter stammt: Fron stand damals für das Wort „Herr“, Leichnam markierte das Wort Leib, was zusammengesetzt „Leib des Herrn“ ergibt, jener Leib, den Christinnen und Christen im Rahmen eines gemeinsamen Mahls in der Kirche feiern.
Gemeinsam Mahl hielten jedoch nicht nur Jesus und seine Jünger im Abendmahlsaal vor 2.000 Jahren, sondern das tun auch wir tagtäglich. Manchmal geschieht das allein, vielfach aber auch in Gemeinschaft, umgeben von lieben Menschen. Welchen Stellenwert hat das „Mahl halten“ in meinem Leben? Mit wem esse ich gerne? Ja, das Fest Fronleichnam ist nicht ganz einfach zu verstehen, vielleicht kann man ja aber mal beim gemeinsam Mahl halten darüber ins Gespräch kommen.