Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Während meines Studiums habe ich in ein paar Theaterproduktionen mitgespielt. In einem größeren Grazer Kinder- und Jugendtheater wirkte ich bei Remakes des „Dschungelbuchs“, von „Arielle, die Meerjungfrau“ oder vom „kleinen Muck“ mit. Es war spannend, in unterschiedliche Rollen einzutauchen, hinter die Kulissen des Theaterbetriebs zu schauen und nach langen Proben die Faszination der Bühne, mit all dem, was dazugehört, zu erleben.
Doch nicht nur ich, nein, wir alle spielen Theater, wenn es nach dem amerikanischen Soziologen Erving Goffman geht. Tagtäglich bedienen wir ein großes Rollenrepertoire: in der Arbeit, in der Freizeit oder mit unseren Familien und Freund*innen. Tagtäglich spielen wir in den großen und kleinen Dramen unseres Alltags und sammeln Erfahrungen auf der großen Bühne, die sich Leben nennt. Was ist meine Paraderolle? Wo mache ich – im wahrsten Sinne des Wortes – gute Figur? Wo muss ich an meinen Rollen noch feilen?
Mit dem Spielen auf einer offiziellen Theaterbühne hab ich leider aufgehört, im Bühnenstück „Leben“ wirke ich jeden Tag mit, so wie jede und jeder von uns.
Manche von uns mögen sie, manche von uns haben vor ihnen Angst. – Clowns. Das aus dem Englischen stammende Wort Clown heißt übersetzt so viel wie „Narr“ oder „Spaßmacher“. In beiden Bedeutungen wirkten sie am Hof bzw. im Theater. Clowns hatten im 16. Jahrhundert die Funktion, bei Bühnenstücken die Zuschauer*innen in den Pausen zu unterhalten. Narren hatten neben dem Aspekt der Unterhaltung auch noch die Möglichkeit, unter ihrem Deckmantel Missstände kritisch anzusprechen.
In diesen Tagen haben Narren und Clowns sprichwörtlich Hochsaison und sind bedeutend wichtiger als in ihrer Funktion als mittelalterliche Pausenclowns. Vielleicht erwecken sie sogar auch den Schelm in uns: Wann hab ich das letzte Mal so richtig herzhaft aufgelacht? Was bringt mich zum Lachen? Fragen wie diese sind es, die wir uns in der heitersten Zeit des Jahres mal stellen können. Die närrische Zeit erinnert uns vielleicht daran, das Leben nicht immer nur ernst zu sehen. Den Clown in sein persönliches Rolleninventar mitzunehmen , kann für das eigene Leben ganz amüsant sein, egal ob man Clowns im Allgemeinen mag oder sich wie ich sogar ein bisschen vor ihnen fürchtet.
Wie in allen Kunstformen dreht sich auch im Theater vieles um die Liebe. Kaum ein Theaterstück, das nicht – zumindest implizit – dieses Thema behandelt. Fallweise mit tragischem Ausgang, oftmals jedoch auch mit einem sogenannten Happy End.
Dieser Tage wird um die Liebe auch ein großes Theater gemacht, wird doch morgen der Valentinstag begangen. Seinen Ursprung hat der Valentinstag bereits im 3. Jahrhundert, als ein Bischof namens Valentin sich einem kaiserlichen Eheschließungsverbot widersetzte und Liebende weitertraute und ihnen Blumen schenkte, so eine Legende. Blumen spielen auch rund um den Valentinstag heute noch eine große Rolle. Auch wenn so manche diesen Tag aufgrund seiner Verkommerzialisierung kritisieren, kann der Valentinstag zum Nachdenken anregen: Welche Menschen liebe ich in meinem Leben? Welche Menschen lieben umgekehrt mich? Wie auch immer ihr den Valentinstag begeht, wünsche ich jeder und jeden von euch Erfahrungen, des Liebens und Geliebt werdens. Und all jenen, die auf der Suche sind, ein schönes Happy End.
Vielfach ist ein Theaterstück in fünf Akten geschrieben. Die Dramaturgie mündet nach einem Spannungsaufbau in einem Höhepunkt, der zugleich oft einen Wendepunkt in einem Stück kennzeichnet: Ähnlich geht es uns vielleicht dann, wenn wir auf den Kalender schauen. Auf den Höhepunkt des Faschings, dem Faschingsdienstag, folgt mit dem Aschermittwoch ein Wendepunkt, ehe im fünften finalen Akt, die Lösung folgt. Diese Lösung heißt für Christinnen und Christen nach 40 Tagen der Fastenzeit Ostern.
Diese heute beginnende Fastenzeit kann dazu anregen, auf das Drehbuch des eigenen Lebens zu schauen: Welche Passagen möchte ich ausbessern? Welche Teile möchte ich gar streichen? Welche Szenen bedürfen mehrerer Proben? Wo fühle ich mich schon aufführungsbereit? Probenarbeit kann mühsam sein, kann herausfordern, sie zahlt sich – wie ich aus eigener Theatererfahrung weiß – aber aus. Ich wünsche euch jedenfalls viele spannende Probenmomente, ganz egal, wie viele Akte euer persönliches Lebensstück aufweist.