Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Einen wunderschönen Sonntagabend!
„Wenn du am Morgen aufstehst, dann sage Dank für das Morgenlicht, für dein Leben und die Kraft, die du besitzt. Wenn du dich am Abend niederlegst, dann sage Dank für das, was du erlebtest, Dank für deine Nahrung und die Freude, am Leben zu sein. Wenn du keinen Grund siehst, Dank zu sagen, dann liegt der Fehler bei dir.“
Diese Worte eines Indianerhäuptlings passen sehr gut in diese Zeit des Herbstes, wo es landauf landab Feste und Feiern gibt, in denen der Dank im Mittelpunkt steht. Auch eine Schülerin von mir an meiner Berufsschule hat sich dichterisch an dieses Thema herangewagt:
Dankbar sein…
Dankbar sein heißt, sich über die kleinen Dinge zu freu‘n,
nichts zu tun, das du könntest später bereu‘n.
Zu teilen, was dir gehört und dich glücklich macht,
wie es die Sterne tun in einer klaren Vollmondnacht.
Die Hand deiner Geliebten durch die Dunkelheit führ‘n,
ihnen Liebe zeigen, Ehrlichkeit und Hoffnung zu verspür‘n.
Alle Möglichkeiten schätzen, die dir offen steh‘n,
und nicht über kleine Hürden stolpern, die dir den Kopf verdreh‘n.
Dankbar sein – vor allem Gott in den lichten Höh’n,
auch deine Mitmenschen schätzen – ganz einfach: DANKESCHÖN!“
Auch ich sage Dankeschön an Chiara Tippner aus der 2. Industrieklasse. Schöner hätte ich es auch nicht in Worte fassen können…
In einer Fernsehmesse habe ich einmal einen Pfarrer folgendes zu den anwesenden Kindern und Jugendlichen sagen gehört: Kennt Ihr die 3 Zauberworte, die mein Leben bestimmen? Und die haben es gewusst: BITTE, DANKE, und ENTSCHULDIGUNG! Das habe ich mir gemerkt und sofort dachte ich, daraus möchte ich einmal „Gott und die Welt“-Sendungen machen. Bitte, Danke, und Entschuldigung – 3 ganz wichtige Worte für den Alltag, für ein partnerschaftliches Miteinander, für das mitmenschliche Zusammenleben überhaupt, ja ich gehe sogar noch weiter: Sie sind auch immens wichtig für eine funktionierende Gesellschaft!
Meine Schülerinnen und Schüler dachten im Zusammenhang mit dem Wort BITTE sofort auch an die Fürbitten, die sie wahrscheinlich schon einmal selbst geschrieben oder vorgelesen haben, wie z.B. Andre aus der 1. Verwalterklasse:
„Wir bitten dich: Für alle Kinder, die auf der Schattenseite des Lebens sind. Schenke ihnen ein Licht, das ihnen sagt, dass sie geliebt und angenommen sind.“
Sehr schön! Aber wir dürfen uns Gott nicht als eine Art Automaten vorstellen – oben gebe ich meine Bitte hinein, und unten kommt die fertige Lösung heraus. Oder wie es ein Mitschüler von Andre, Maxim, kritisch hinterfragt: „Wir bitten tagtäglich um so viel. Doch nur die Wenigsten geben auch so viel zurück, wie sie um etwas bitten. Ist es nicht absurd das wir immer mehr haben wollen als wir eigentlich brauchen?“Papst Franziskus sagte beim heurigen Weltjugendtag in Lissabon, dass wir viel zu viel Gott bitten und zu oft. Wir wollen alles Mögliche von ihm und vergessen, dass wir ihn danken für das, was er uns schenkt. Da ist was dran…..
Nach dem Wort BITTE wende ich mich heute dem zweiten Zauberwort zu, nämlich dem DANKE. Da waren meine Schülerinnen an der Berufsschule besonders kreativ. Hier einige Statements von ihnen:
Wofür bin ich dankbar? Ich bin dankbar für meine Familie, meine immer hinter mir stehenden Freunde und netten Arbeitskollegen, aber ich bin auch dankbar für mich selbst. Bin dankbar, dass ich gesund bin und dankbar, dass ich in einem Land wohne wo kein Krieg ist. Man soll auch zu den kleinen Dingen Danke sage. Denn auch sie sind nicht selbstverständlich. Einfach einmal Danke zu sagen, kostet nichts und tut auch nicht weh. D A N K E ist ein Zauberwort mit 5 Buchstaben. Vielen Menschen zaubert ein Danke ein Lächeln ins Gesicht. Ein kleines Wort mit großer Bedeutung.
„Danke sagen macht glücklich.“ Das Danke-Sagen ist nicht selbstverständlich. Es verlangt, annehmen zu können, sich beschenken zu lassen und auch genießen zu können. Den einen fällt es schwer, weil sie meinen, keinen Anlass zum Danken zu haben, den anderen, weil sie meinen, sich ohnehin selbst alles erarbeitet zu haben. Wieder andere denken, ich kann gar nicht mit gutem Gewissen annehmen und genießen angesichts des Elends und der Not in der Welt.
Mit Dankbarkeit genießen. Das, finde ich, ist ein gutes Motto für einen Tag wie heute oder morgen.
Danke ist so viel mehr als nur ein Wort. Von jemandem ein DANKE zu hören ist mitunter eines der schönsten Gefühle, denn es bedeutet etwas richtig gemacht zu haben. Es zeigt Respekt und Dankbarkeit: Dankbar, dass es dich gibt. Dankbar für das Leben.
Auch ich bin Euch dankbar, liebe Lena, Nadine und Janine, für diese tollen Gedanken,…
Nach BITTE und DANKE komme ich heute zum wohl schwierigsten der 3 Zauberworte: ENTSCHULDIGUNG!
Menschen machen Fehler. Aber entschuldigen wird man sich erst, wenn man seine eigenen Fehler eingesehen hat und Reue zeigt. Sicher man kann sich immer wieder entschuldigen, aber wenn sich die eigenen Taten nicht ändern, werden die Worte bedeutungslos.
Julia, eine Schülerin in meiner Berufsschule, fragt sich:
Wie oft entschuldigen wir uns wirklich? Oft meinen wir es gar nicht so und sagen es damit Ruhe ist. Ein „Sorry“, ein „Ma, tut mir leid“ oder „das hast du wohl falsch verstanden“ geht leichter über die Lippen als eine ernst gemeinte Entschuldigung.
Eine ernst gemeinte Entschuldigung ist wie eine verblühte, vertrocknete Blume zu gießen. Mit viel Liebe, Wasser und Zeit kann es sein das sie sich wieder erholt und wieder zu wachsen und blühen beginnt. Und oft auch dann, wenn man schon alles wegschmeißen und aufgeben wollte, kommt sie eines Morgens wieder zurück.
Julia, den Vergleich mit der verblühten Blume finde ich genial! Ähnlich dem Zitat von Alexander Pope: „Irren ist menschlich und Vergeben göttlich.“
BITTE, DANKE, und ENTSCHULDIGUNG! – 3 Zauberworte, die einen Menschen und seine ganze Umgebung verändern, ja verzaubern können…
… meint Ihr und Euer Theologe Walter Drexler.