Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Es heißt ja immer, wir leben in einem gelobten Land, wir haben vieles im Überfluss, obwohl wir bei weitem nicht alles davon brauchen. Aber was ist, wenn wir wirklich mal etwas brauchen?
Dabei geht es nicht nur um Materielles per se, sondern um Hilfe und Unterstützung in Not. Und wir alle sind sicherlich schon einmal in einer solchen Situation gewesen, wo wir dankbar waren für Hilfe und Unterstützung jeglicher Art.
Es ist ja viel leichter wegzuschauen und vorbeizugehen als hinzuschauen und tatsächlich zu helfen. Vielleicht auch aus Angst davor etwas falsch zu machen.
Diese Angst kann man überwinden, man muss nur den Mut dafür aufbringen, denn manchmal kann auch schon geholfen sein, wenn man sein Gegenüber einfach nur fragt: ,,Wie geht es dir?‘‘.
Oft reicht es auch schon, wenn man sich in eine andere Person hineinversetzt und sich die Frage stellt, wie würde es mir jetzt gehen, beziehungsweise, wie wäre mir jetzt geholfen?
Ich beschreibe die Nach-Corona-Zeit auch als Zeit des Wiederauftauens. Veranstaltungen finden wieder statt, Menschen versammeln sich und soziale Kontakte werden wieder geknüpft. Das Aufatmen in der Gesellschaft ist wieder spürbar, vor allem dann, wenn man auf die letzten drei Jahre zurückblickt.
Irgendwann im Laufe der Pandemie hat man sich mit dem ,,Zuhause bleiben‘‘-Gefühl angefreundet und dadurch, dass das Ganze so lange gedauert hat, auch daran gewöhnt. Für manche war es nach der Pandemie sogar schwierig wieder unter Menschen zu gehen, da es nach so einer langen Zeit etwas ungewohnt Neues war.
Doch wir haben auch bemerkt, dass es gerade die sozialen Kontakte sind, die wir gebraucht haben. Natürlich ist es überwältigend wieder große Menschenmassen zu sehen, nachdem die Welt für eine so lange Zeit stillstand. Doch man sollte anfangen wieder bewusst unter Menschen zu gehen und soziale Kontakte sowie die Freiheit einfach zu genießen. Denn oft ist einem selber und auch Anderen schon damit geholfen.
Oft fehlt einem der Mut sich selbst einzugestehen, dass man eine gewisse Situation nicht alleine meistern kann. Wir trauen uns dann nicht nach Hilfe zu fragen, obwohl es so einfach wäre und viele Mitmenschen einem gerne helfen würden.
Schon mal darüber nachgedacht, woran das liegen könnte? Vielleicht hat man uns in der Vergangenheit aus irgendeinem Grund mal nicht helfen können und wir haben das Gefühl bekommen, eher eine Last für jemanden zu sein, wenn wir nach seiner oder ihrer Hilfe fragen.
Dabei ist es sogar wissenschaftlich bewiesen, dass wenn man jemandem hilft, nicht nur beim Gegenüber, sondern auch bei einem selbst Glückshormone ausgeschüttet werden.
Das zeigt, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und auf Nächstenliebe, sowie auf ein Füreinander Dasein angewiesen ist. Deswegen ist es nicht nur wichtig, Hilfe anzubieten, sondern, auch den Mut zu haben, danach zu fragen.
Die letzten paar Tage haben wir über ein Füreinander, ein Miteinander, über Hilfe und Unterstützung in Not gesprochen.
Heuer findet wieder 72 Stunden ohne Kompromiss, Österreichs größte Jugendsozialaktion unter dem Motto ,,Be the Change‘‘ statt, bei der es um genau diese Themen geht.
Dabei helfen österreichweit zwischen drei- und fünftausend Jugendliche bei verschiedenen sozialen Projekten und Aktionen freiwillig mit.
Es wurden in den Jahren zuvor bei den letzten 72 Stunden Projekten zum Beispiel Notschlafstellen renoviert, Gemeinschaftsgärten für soziale Einrichtungen angelegt, Ausflüge für Bewohner*innen von Wohn-/ und Pflegeheimen organisiert, gemeinsam für Bedürftige gekocht oder auch Theaterstücke, Filme sowie Kampagnen gestaltet.
Ich finde, folgendes Zitat einer Teilnehmerin vom letzten Mal verdeutlicht den Gedanken dieser Aktion sehr gut: „Das ist das erste Mal, dass ich bei der Aktion mitmache. Ich glaub es ist ganz cool, dass man sich als Jugendlicher engagiert und dabei Leuten ein bisschen helfen kann. Außerdem ist es vielleicht auch eine Möglichkeit, etwas zu verändern.
Ivana Cvitkusic & Reinhold Zarfl, Katholische Jugend Steiermark