Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
In vielen kirchlichen Gemeinden wird in diesen Wochen das Erntedankfest gefeiert. Dabei wird Gott für die Gaben der Ernte gedankt, die oft symbolisch in Form einer reich geschmückten Erntekrone dargestellt werden. In der römisch-katholischen Kirche ist dieses Fest erstmals im 3. Jahrhundert belegt, Dankfeste gibt es aber in vielen Kulturen und unterschiedlichen Ausprägungen. Man denke etwa an das amerikanische Thanksgiving im November, das an das erste Erntedankfest der Pilgergeneration erinnert und als staatlicher Feiertag begangen wird.
So ein Fest kann Anlass sein, zu überlegen, welche Früchte es in meinem persönlichen Leben gibt, für die ich dankbar sein kann: Ein Job, der mich erfüllt. Ein Freundeskreis, der mich annimmt, wie ich bin. Eine Familie, die mir Stütze und Halt gibt. Hobbies, die für den nötigen Ausgleich sorgen. Ich hoffe, dass wir alle die Möglichkeit haben, für etwas dankbar zu sein – im Großen, aber auch im Kleinen, Alltäglichen.
Auch in vielen Texten und Liedern wird Dankbarkeit thematisiert – dabei muss man nicht zwangsläufig nur an Udo Jürgens Songcontest-Siegerlied „Merci cherie“ denken. Alanis Morisettes „Thank you“ ist Ausdruck einer tief empfundenen Dankbarkeit für das Leben, Cat Stevens „Morning has broken“ besingt die Dankbarkeit an die Schönheiten der Natur. Auffällig ist jedoch auch, dass ein solcher Dank in Songs oft an konkrete Personen gerichtet wird: „Thank you for being a friend“ von Andrew Gold zum Beispiel ist nicht nur die Titelmelodie der „Golden girls“, einer Sitcom aus den 1980er-Jahren, sondern eine Hommage an Freundschaft.
Welchen Menschen bin ich dankbar dafür, dass sie in meinem Leben sind. Wem wollte ich schon lange mal ein „Danke“ sagen, wem habe ich das schon zu lange nicht mehr gesagt? Vielleicht sind ja die Tage rund um die Erntedankfeste in unseren Breiten ja mal Anlass, Menschen in eurem Alltag mal ein „Danke“ zu sagen. Ich werde es in dieser Zeit einfach noch viel bewusster ausprobieren.
Unsere deutschen Nachbarn haben heute ihren Nationalfeiertag begangen. Dieser erinnert an die deutsche Wiedervereinigung im Jahre 1990. Diese Wiedervereinigung ist ein starkes Symbol dafür, dass Verbundenheit stärker ist als Spaltung und Solidarität besser ist als Isolation. Dieser Prozess war auch eine wichtige Basis für ein sich näherkommendes, in seiner Vielfalt zusammenwachsendes, friedvolles Europa.
Mehr als 30 Jahre später ist Frieden in Europa keinesfalls selbstverständlich. Die Krisenherde in der Ukraine oder in der Region Bergkarabach zeigen auf, wie schnell sich der Wind auch wieder drehen kann. Die Bilder aus Lampedusa weisen darauf hin, was passieren kann, wenn Entsolidarisierung auf dem Plan steht und große Themen nicht miteinander angegangen werden. Angesichts dessen bekommt der deutsche Nationalfeiertag auch für uns alle in Europa Relevanz. Danke an all jene, die sich für das Zusammenwachsen unterschiedlicher Kulturen und Solidarität stark machen, in Deutschland, Europa und auf der ganzen Welt.
Am heutigen Tag wird vielerorts an den heiligen Franz von Assisi gedacht. Dieser gilt unter anderem als Patron für den Tier- und Umweltschutz. Diese Vorbildwirkung kommt nicht von ungefähr. Franz von Assisi lebte einfach und in Einklang mit der Natur, wie auch der von ihm auf die Schöpfung hin verfasste „Sonnengesang“ besagt.
Gerade auch bei jungen Menschen ist der heilige Franziskus äußerst populär. Jene junge Menschen sind es, die in Zeiten wie diesen sich offensiv zu Wort melden und zur Tat schreiten, wenn es um das Thema des Umweltschutzes und der Klimagerechtigkeit geht. Auf dem Spiel steht ja schließlich nichts geringeres als die Zukunft unseres Planeten. Doch wir alle können unseren Beitrag leisten, um mit unseren Ressourcen sorgsamer umzugehen, sei es durch unser Einkaufs- oder Mobilitätsverhalten. Danke an alle, die sich für den Umweltschutz in irgendeiner Form engagieren und so dem Wirken von Franz von Assisi eine brennende Aktualität geben.