"Schulbeginn" von Katharina (10.09.2023)

Und hier ist der Text zum Nachlesen:

Morgen ist Schulbeginn! Wenn Sie Kinder haben oder Lehrerin oder Lehrer sind, werden Sie das wissen. Menschen die, wie ich, mit Bus oder Zug zur Arbeit pendeln, werden es auch wieder merken: Fröhlich ausgedrückt: es wird wieder wuseln in den Öffis. Aber auch auf den Straßen wird ein „erhöhtes Verkehrsaufkommen“ erwartet.

Nach den Sommerferien und generell nach dem Sommer kommt in vielen Bereichen wieder mehr Bewegung rein. Auch Freizeitaktivitäten wie Turnkurse oder Chorproben starten meist mit Schulbeginn wieder.

Ich denke es ist gut, dass es so Wegmarken gibt, die das Jahr strukturieren - und in verschiedene Phasen einteilen - Phasen der Ruhe und Phasen der Aktivität. Welche Phase auch immer für Sie gerade losgeht: guten Start!

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Schultag? Meiner liegt schon über ... – oder Sie werden vielleicht sagen erst! – 25 Jahre zurück – ich kann mich aber nicht mehr daran erinnern. Fotos helfen meinem Gedächtnis auf die Sprünge. Sie zeigen wie meine Schultüte und meine Schultasche aussahen und was ich anhatte. An das Jeanskleid erinnere ich mich genau… Und an Charlie, den Plüschaffen, der auf der Schultüte saß, den gibt es immer noch.

Auch das Motiv auf meiner Schultasche ist mir in Erinnerung – es gab in den 90ern schon Ranzen mit Bildern darauf – ich hatte sehr klassisch den rosaroten gewählt mit dem Gesicht einer berühmten blonden

Spielzeug-Puppe darauf. Wissen Sie noch wie Ihre Schultasche ausgesehen hat? War es eine aus Leder? Oder eine bunte mit einem Motiv aus Film und Fernsehen oder Tieren?

Solche Erinnerungen sind kostbar, lassen einen abtauchen, Vergangenes innerlich wieder erleben. Plötzlich wieder Tafelklassler sein, aufgeregt, neugierig, unbeschwert, zaghaft... den Zauber des Neuen - ich wünsch es Ihnen auch heute noch!

Sind Sie gern in die Schule gegangen? Oder haben sie den letzten Schultag jedes Jahr herbeigesehnt? Bei mir wechselte sich das ein bisschen ab… in der Volksschule fand ich es meist sehr schön und erinnere mich gern an viele nette Lehrerinnen, deren Vorbild getreu ich damals auch gern Lehrerin werden wollte.

Später in der weiterführenden Schule hatte ich so meine Startschwierigkeiten: die Sorge beim Zugfahren an der falschen Station auszusteigen oder etwas im Waggon zu vergessen, Angst vor den älteren SchülerInnen, und auch so manche Lehrer und Schulfächer machten mir zu schaffen.

Zugleich gab es Lehrerinnen und Lehrer die mich beeindruckt und nachhaltig positiv geprägt haben. Durften Sie diese Erfahrung auch machen? Ein Lehrer / eine Lehrerin hat viel in der Hand Kinder und Jugendliche zu begeistern und mitzunehmen in die Welt des Wissens. Daher an dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle engagierten Lehrpersonen - ihr gestaltet die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidend mit!

Was mich in meiner Schulzeit besonders angestrengt hat: Das Gefühl - nein schon fast der Druck - in allem gut sein zu müssen. Egal wo die individuellen Stärken liegen... Schülerinnen und Schüler sollen am besten in jedem Fach gut sein...

Nur in Zeichnen oder Musik bekam ich die leise Ahnung davon, dass nicht jeder alles können kann und muss! Singen oder zeichnen... da hieß es plötzlich er oder sie hat ein besonderes Talent dafür...

Aber ein Talent für Worte oder für Sprachen oder für Zahlen... davon sprach niemand. Englisch, Mathe, Deutsch, ... das musste man nur intensiv genug büffeln für gute Noten ...

Was ich in der Schule vermisst habe: Zu lernen, dass jedes Kind / jeder Mensch unterschiedliche Begabungen hat und dass das gut so und in Ordnung ist.

Heute verbiege ich mich nicht mehr und gebe offen zu, dass mir Zahlen nicht liegen. Ich hab‘ es mehr mit Worten. und das ist gut so. Wo liegen Ihre Stärken? ich hoffe sie können offen dazu stehen!