Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Was verbindest du mit dem Monat Juni? Das Jahr geht in die Halbzeit – der Juni ist der sechste Monat von zwölf. Vielleicht hast du im Juni Geburtstag oder jemand aus deiner Familie oder deinem Freundeskreis? Für viele langersehnt fällt auch der Sommerbeginn in den Juni – und die Temperaturen steigen. Das Freibad oder der See werden beliebte Orte für Abende oder Wochenenden.
Im Juni begeht die LGBT Community den Christopher Street Day. Bekannt sind die Veranstaltungen rund um den 27. und 28. Juni als CSD oder Regenbogen-Parade.
Vielleicht waren Sie schon mal auf einem CSD? Es ist in den letzten Jahren zu einer großen Straßenparty für Toleranz und gegen Diskriminierung geworden, sodass auch viele Allies mitgehen – Ally – vom englischen Wort für „Verbündeter“ – so nennt man Heterosexuelle Menschen, die sich für die Rechte der LGBT-Community einsetzen. Im Grunde sollten wir Menschen einander immer "Verbündete" sein... und uns unterstützen - egal welche Herausforderungen einzelne oder Minderheiten tragen.
Die LGBT-Community begeht Ende Juni den für sie wichtigen Christopher Street Day - ein Tag für die Anerkennung von Vielfalt. Aber was heißt den LGBT eigentlich? Lösen wir den Buchstabensalat mal auf – die Langversion lautet aktuell LGBTIQA+
Die ersten drei sind eher geläufig: L für lesbisch, G für gay also schwul und B für Bisexuell. Das T steht für trans – also Menschen die jenes Geschlecht das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde in Frage stellen. Das I meint Intersexuell – mit dem Begriff werden Körper bezeichnet die nicht eindeutig männlich oder weiblich sind – sondern dazwischen. Das Q steht für Queer - ein Überbegriff für nicht-hetero. Das A steht für A-Sexuell – also wenn man kaum oder keine sexuelle Anziehung empfindet. Und das + möchte alles miteinschließen, dass es sonst noch gibt an Sexualitäten oder geschlechtlichen Identitäten.
Seit einigen Jahren wird der ganze Juni als „Pride Month“ begangen – pride – das heißt Stolz und stolz sollen Menschen auf sich und ihre Einzigartigkeit sein – egal welchem dieser Buchstaben oder welcher sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität man sich zugehörig fühlt.
In Graz gibt es seit einigen Jahren im Juni einen CSD-Gottesdienst – organisiert von der Gruppe Homosexuelle und Glaube – in der evangelischen Heilandskirche. Ein bunter Gottesdienst wo die Liebe im Mittelpunkt steht. Homosexuelle und Glaube klingt für Sie nach einem Widerspruch?
Gottes Schöpfung ist bunt. So bunt wie der Regenbogen – den wir ursprünglich übrigens aus der Bibel kennen als Zeichen für Gottes Liebe und Treue zu seiner Schöpfung – einer bedingungslosen Liebe.
Stichwort Bibel und Homosexualität - dazu gibt es verschiedene Meinungen, aber einer Theologin die so gut wie jedes Buch darüber gelesen hat kannst du glauben: In der Bibel steht nichts, was die aufrichtige Liebe zwischen zwei Menschen - egal welchen Geschlechtes - verteufeln würde.
Verteufelt haben in der Geschichte immer Menschen andere Menschen - und tun es leider immer noch. Aber für Gott kann ich meine Hand ins Feuer legen: Sie liebt dich. So wie du bist. Wie sie dich geschaffen hat.
Vielleicht hast du es auch schon bemerkt: auf der Wasserflasche, dem Online-Banking-Portal oder der Chips-Packung leuchtet in den letzten Wochen ein Regenbogen. Es ist Juni. Die LGBTIQA+ Community begeht den Pride Month – und viele machen mit!
Aufmerksamkeit für Minderheiten und ihre Herausforderungen ist wichtig und schön. Immer noch gibt es Gesetze, Institutionen und ganze Länder die Menschen mit anderer sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität diskriminieren und im schlimmsten Fall sogar mit Strafen oder dem Tod bedrohen.
Ob der Regenbogen auf meiner Wasserflasche da jetzt viel ändern wird? Pessimistisch gesehen könnte man sagen Nein.
Das ist nur ein Marketing Gag, damit sich Firmen weltoffen und tolerant präsentieren können. Andererseits: Vor nicht allzu langer Zeit hätte sich kein Unternehmen freiwillig mit einer geächteten Minderheit, wie Schwulen oder Lesben in ein Boot setzen wollen.
Jetzt ist es hip die Regenbogenfahne zu hissen für mehr Vielfalt.
Ein diskriminierungsfreier und geschlechtersensibler Umgang mit den Mitmenschen ist unverzichtbar – aber bitte nicht nur im Juni!