Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Nun ist er also da, der Ostersonntag. Nach den Wochen der Fastenzeit feiern Christinnen und Christen weltweit die Auferstehung Jesu. Wie bei jedem Fest gibt es auch rund um Ostern zahlreiche Symbole, die unterschiedliche Zugänge zu einem besonderen Anlass bieten wollen. Ostern selbst könnte sich aus dem gallofränkischen Wort austro gebildet haben, das so viel wie Morgenlicht heißt – nicht umsonst spielt auch Licht in der Symbolik eine große Rolle.
In Kirchen findet man in der Osterzeit eigene Osterkerzen, die nach dem Dunkel des Karfreitags symbolisch für den Sieg des Lebens über den Tod stehen. Ähnliches gilt auch für die Osterfeuer, die rund um Ostern brennen, aus ökologischen Gründen aber immer seltener werden.
Wofür brenne ich in meinem Leben? Was sind die Facetten, die wie ein Licht, Helligkeit ausstrahlen? Ostern kann auch Ventil dafür sein, wieder mehr Licht in mein Leben zu lassen und so im Kleinen dem großen Auferstehungsgeschehen nachzuspüren. Euch allen ein schönes Osterfest.
Habt ihr alle Osternester finden können? Als Kind war das für mich nicht so einfach. Meine älteren Geschwister ließen sich immer sehr ausgefeilte Verstecke einfallen: Die Regentonne oder der Komposthaufen waren für Osterverstecke immer gefragte Spots. Doch einmal gefunden, waren in den Nestern natürlich die Ostereier zentral, wenngleich jene in Schokoladeform ungleich interessanter waren.
Das Ei ist wohl das bekannteste Ostersymbol überhaupt. Dass Eier zu Ostern gefärbt wurden, hat seinen Ursprung darin, dass es lange Zeit verpönt war, in der Fastenzeit vor Ostern tierische Produkte zu verzehren. Eier, die in dieser Zeit gelegt wurden, wurden gekocht und eingefärbt und somit bis Ostern haltbar gemacht. Beim Färben spielte lange Zeit die Farbe rot eine wichtige Rolle: Rot als Farbe des Lebens und der Fruchtbarkeit, aber auch als Farbe des Blutes, das an das Sterben Jesu Christi erinnern soll. Es ist aber vor allem die Farbe der Liebe, die im österlichen Auferstehungsgeschehen den Tod besiegt.
Das Ei, als Symbol des Lebens und der Fruchtbarkeit kann auch zum Nachdenken anregen: Was ist in meinem Leben fruchtbar und bunt, wie ein gefärbtes Osterei? Ich wünsche euch ganz viel Spaß bei der Suche nach Antworten auf diese Frage. Es muss ja nicht immer alles so ausgefeilt versteckt sein wie die Osternester in meiner Kindheit.
Rund um das Osterfest haben auch einige Tiere ihren großen Auftritt: Bereits am Palmsonntag spielt der Esel die Hauptrolle: So heißt es in der Bibel, dass Jesus auf einem Esel in Jerusalem einzog, ein bewusst gewählter unkonventioneller Zugang, den nicht jede Königin, jeder König wählen würde. Ein zweites Ostertier ist das Lamm. Als Tier, das sowohl Nahrung, Kleidung und für weitere Bereiche des Lebens Ressourcen liefert, steht es wie wenige andere Tiere als Symbol des Lebens. Im Pessach-Fest erinnerte man sich durch den Verzehr eines Lammes im Familienkreis an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten. Im Zweiten Testament wird auch Jesus als „Lamm Gottes“ bezeichnet, das den Tod überwunden hat. Dazu gesellt sich der Osterhase, der seit dem 17. Jahrhundert rund um Ostern erwähnt wird.
Zumindest das Osterlamm und der Osterhase finden sich immer wieder in Schokoladeform als Geschenk zu Ostern wieder. Die Schokolade kann als Symbol für das Süße in meinem Leben stehen. Was verleiht meinem Leben eine süße Note? Was ist mein „icing on the cake“ wie es im Englischen heißt? Vielleicht schwingen ja diese Fragen beim nächsten Gang zum Osternest mit, egal ob man jetzt zum Schokohasen, dem Schokolamm oder in den ganz seltenen Fällen zum Schokoesel greift.
Auch wenn mir Freundinnen und Freunde viel Humor nachsagen, gibt es eine Qualität, die ich nicht beherrsche: Ich bin ein miserabler Witzeerzähler. Mit diesem Makel hätte ich es in der Kirche des Mittelalters schwer gehabt, gab es doch dort den Brauch des sogenannten „Osterlachens“. So war es üblich im Rahmen des Ostergottesdienstes bei einer Predigt oder an anderen Stellen einen Witz einflechten zu lassen. Gags, gags, gags bereits im Mittelalter sozusagen.
Leider wurde diese Sitte von konservativen Kräften mehr und mehr unterbunden, weswegen dieser Brauch bis heute nur noch sehr selten ausgelebt wird. Dennoch kann das Wissen über das Osterlachen Anregung sein, darüber nachzudenken, was mich momentan zum Lachen bringt? Worüber habe ich das letzte Mal herzhaft gelacht? Auch wenn das Leben wohl nicht immer gags, gags, gags liefert, ist das Osterlachen vielleicht Anlass, manches im Leben mit größerer Leichtigkeit und mit Humor zu nehmen – ein Rezept, das nicht nur zu Ostern, sondern auch darüber hinaus greift.