Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Die Tage werden immer kürzer, die Intensität der Sonnenstrahlen nimmt ab, der Wind weht sanft, die Blätter verfärben sich und fallen von den Bäumen.
So wie die Bäume im Herbst ihre Blätter fallen lassen, gilt es auch für uns immer wieder loszulassen.
Diese Thematik berührt mich wiederholt – im beruflichen wie auch im privaten Alltag – und lässt mich darüber nachdenken.
Um uns zu neuen Ufern aufmachen zu können, ist es wichtig, bestimmte Dinge loszuwerden, Ballast abzuwerfen und das Loslassen womöglich erst zu lernen.
Denn Ballast, wie z.B. eingehende Denkmuster, Kleinigkeiten, die wir schon ewig vor uns herschieben, Aufgaben, die im ersten Moment womöglich gar nicht als Ballast erscheinen oder Dinge, die uns aber beim Vorwärtskommen hindern, uns hindern zu wachsen und Neuland zu betreten, gilt es loszulassen.
Denn mit Ballast können Träume und Wünsche aus dem Blickfeld geraten. Ballast abwerfen bringt neuen Schwung in unser Leben.
Heute habe ich euch eine „Geschichte vom Loslassen“ mitgebracht, die ich schon vor einiger Zeit entdeckte. Den Autor oder die Autorin konnte ich leider nicht ausfindig machen, aber ich möchte sie euch dennoch erzählen:
Eine weise Frau reiste durch die Berge. Eines Tages fand sie in einem Bachlauf einen wertvollen Stein. Sie hob ihn auf, hielt ihn bewundernd ins Licht und steckte ihn schließlich in ihre Tasche. Am nächsten Tag traf die Frau einen Wanderer. Da der Mann hungrig war, bot die Frau ihm etwas Essen an. Sie öffnete ihre Taschen, um ihr Brot zu teilen. Dabei entdeckte der Wanderer den wertvollen Stein. „Gib mir den Stein.“, bat der Wanderer staunend. Ohne zu zögern reichte die Frau ihm den Stein. Er ergriff ihn, sprang auf und machte sich schnell davon, denn ihm war klar, dass der Stein sehr wertvoll war und dass er nun den Rest seines Lebens sorgenfrei verbringen konnte. Die Frau blickte ihm nach und murmelte vor sich hin: „Ja, behalte ihn ruhig." Einige Tage später kam der Mann jedoch zurück zu der weisen Frau und gab ihr den Stein wieder. „Ich habe nachgedacht.“, sagte er. „Ich weiß, wie wertvoll dieser Stein ist. Aber ich gebe ihn dir zurück. Das tue ich in der Hoffnung, dass du mir etwas viel Wertvolleres dafür schenken kannst. Bitte gib mir etwas davon, was es dir möglich machte, mir diesen Stein zu schenken.“
Loslassen gehört zum Leben - das Kind, das die Hand der Eltern loslässt, um die ersten eigenen Schritte zu tun, junge Erwachsene, die das Elternhaus verlassen, um sich ein eigenes Leben aufzubauen oder Mutter und Vater, die die eigenen Kinder loslassen.
Loslassen ist eine wichtige Voraussetzung, um im Leben neue Erfahrungen machen zu können. Nur wer Altes loslässt, kann zu Neuem aufbrechen, hat Raum für neue Erfahrungen.
Loslassen bedeutet,…
…Sicherheiten aufgeben.
...schafft Freiheit.
...braucht Vertrauen.
Was möchtet ihr loslassen, um mit voller Energie in deine Zukunft zu starten?
Konfuzius sagte einst: „Jede große Reise beginnt mit einem kleinen Schritt.“
Die Katholische Kirche Österreich geht mit ihrer Jugendinitiative „Denk Dich Neu“ einen ersten Schritt – auf junge Leute zu, bietet niedrigschwellige Orte der Begegnung und versucht damit auch überraschende Wege zu gehen. Derzeit ist das CAFeBIKE in der Steiermark unterwegs. Die CAFeBIKE-Crew serviert köstlichen Kaffee, Tee und Kakao – mit viel Liebe zubereitet. Was dieser Kaffee kostet? Er ist gratis, lediglich eine gute Idee für „ein gutes Leben für alle“ könnt ihr hinterlassen.
Ich wünsche euch nach dem Loslassen diesen Aufbruch, diesen ersten Schritt.
Ich wünsche euch den Mut, festgetretene Wege zu verlassen.
Ich wünsche euch liebe Leute um euch herum, die euch Orientierung geben in den Stürmen der Unsicherheit.
Die Bäume, die im Herbst ihre Blätter verlieren, nützen die Ruhe im Winter, um im Frühling wieder neu durchzustarten, wenn die Tage wieder länger werden und die Sonne die bunten Blumen küsst.
Lucia Maier – Katholische Jugend Steiermark