Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Bevor man jemand anderen lieben kann, muss man zuerst lernen, sich selbst zu lieben. Diesen Satz habe ich, wie auch ihr bestimmt schon hunderte Male gehört. Ob nun in einem Song oder in einer Fernsehserie, wenn Freund*innen sich gegenseitig Beziehungstipps geben, wenn’s mal nicht so toll läuft.
Ich finde aber auch, dass dieser Spruch so oft verwendet wird, sodass wir gar nicht mehr richtig hinhören, wir hinterfragen nicht mehr, was wahrlich dahintersteckt. Denn ganz so einfach ist das nicht mit der Selbstliebe.
Was ist Selbstliebe? Geht es bei der Selbstliebe nur um mich selbst? Bin ich narzisstisch, wenn ich mich selbst liebe?
Durch die sozialen Medien wird es einem nicht immer leicht gemacht, sich selbst zu lieben. Oft ist die Verlockung groß, sich selbst mit all den vermeintlich erfolgreichen und schönen Menschen auf den Bildern zu vergleichen. Aber die gute Nachricht ist: Selbstliebe kann man lernen.
Sich selber so zu lieben wie man ist, mit allen Fehlern und Makeln, die jeder und jede von uns hat. Auf den eigenen Körper und die Seele achten. Sich selbst Fehler zu verzeihen. Mit sich selbst genauso umzugehen, wie man mit Menschen umgeht, die man liebt. Schließlich ist man auf die besten Freunde auch mal böse oder wütend, man verzeiht ihnen aber dennoch, weil man sie liebt. Vielleicht liebt man sie gerade, wegen ihrer Makeln. Das ist Selbstliebe. Sich und anderen Gutes tun. Sich und andere zu lieben.
Sei auch du selbst, dein bester Freund. Denn „Perfect is boring, human is beautiful!“
Ivana Bagaric, Katholische Kirche Steiermark
In der Bibel schreibt der Evangelist Matthäus: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Sich selbst zu lieben ist etwas was im Grunde nicht viel verlangt. Doch ist das manchmal einfacher bzw. leichter gesagt als getan. Nimm dich einmal an so wie du bist! Mit deinen Fehlern, deinen Schwächen, aber auch mit deinen Talenten und Stärken. Ist es so einfach sich einzugestehen was man zum einen gut zum anderen auch nicht so gut kann.
Stell dich vor den Spiegel und schau in deinen eigenen Blick! Was siehst du? Erkennst du nicht einen Menschen, der es verdient geliebt zu werden. Begegnet dir nicht ein Mensch, der es wert ist geliebt zu werden! Anderen jenes Gefühl zu geben, aus dem er selbst geschaffen, gemacht ist! Liebe.
Denn wir kommen von Gott, von seiner Liebe und werden von Jesus so geliebt, wie wir sind. Das führt uns auch zu den Worten die Jesus an uns gerichtet hat: „Liebt einander so wie ich euch geliebt habe!“
Lieben ist nicht einfach. Lieben heißt Opfer bringen. Lieben heißt aber auch sich selbst zu akzeptieren so wie man ist. Mensch sein.
Du bist ein Geschenk Gottes, vielseitig, wertgeschätzt und unbezahlbar. Dein Spiegelbild, ist das Spiegelbild Gottes. Denn du bist ein Spiegelbild seiner Liebe.
Mila Colina, Katholische Jugend Steiermark
Das Leben scheint manchmal ein Irrgarten zu sein, in dem man dazu neigt sich zu verlieren. Schauen wir in den Irrgarten Gesellschaft fällt uns auf, das Hektik, Trubel und Stress Hindernisse sind, die uns vielfach Steine in den Weg legen. Um diese Steine aus dem Weg zu räumen, hetzen Menschen von Termin zu Termin und haben kaum noch Zeit für sich selbst und andere. Zeit für die wesentlichen Dinge des Lebens. Doch was sind diese wesentlichen Dinge?
Stehen wir Menschen nicht in verschiedenen Beziehungen zueinander? Beziehungen, die in Familie, Arbeit oder Freizeit geknüpft werden.
Wie gelingt es einander in diesen verschiedenen Verhältnissen ehrlich, aufrichtig, respektvoll und tolerant zu begegnen? Geschweige denn das Gegenüber in Liebe anzunehmen. So zu akzeptieren wie die Person nun mal ist. Eine Herausforderung, die uns im Leben nicht immer gelingen wird. Weil wir nun mal Menschen mit Fehlern und Schwächen sind.
Sollten wir uns nicht bemühen uns im Alltag wertschätzend zu begegnen?
Erkennen wir Liebe und Wertschätzung nicht in einem lieben Lächeln, einer netten Geste oder einer wohlwollenden Tat.
Indem ich der alten Dame über die Straße helfe, die Kassiererin an der Kasse freundlich grüße, dem Obdachlosen mein letztes Kleingeld gebe.
Einander liebevoll zu begegnen verlangt nicht viel. Doch manchmal vergessen wir auch unseren eigenen Liebsten zu sagen und zu zeigen wie sehr wir sie lieben. Denken wir in unserem stressigen Alltag auch an jene, die uns besonders am Herzen liegen, und nehmen uns wenige Augenblicke für sie Zeit, so wie es Stevie Wonder in einem seiner Songs singt: „I just call to say I love you“.
Mila Colina, Katholische Jugend Steiermark
Mit der Liebe steht und fällt alles. Die Liebe zu uns selbst und die Liebe zu anderen. Ich finde ab und zu tendieren wir dazu, das zu vergessen und bald sehen wir gewisse Dinge als selbstverständlich an. Das Leben wird immer schnelllebiger und wir vernachlässigen die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Die Familie, unsere Freunde und unsere eigenen Bedürfnisse, uns selbst.
Ohne die Liebe haben wir nichts, sind wir nichts. Wie Apostel Paulus im ersten Brief an die Gemeinde in Korinth schrieb „Nichts geht über die Liebe“.
Die Liebe ist geduldig und gütig. Die Liebe eifert nicht für den eigenen Standpunkt, sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Die Liebe nimmt sich keine Freiheiten heraus, sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie lässt sich nicht zum Zorn reizen und trägt das Böse nicht nach. Sie ist nicht schadenfroh, wenn anderen Unrecht geschieht, sondern freut sich mit, wenn jemand das Rechte tut. Die Liebe gibt nie jemand auf, in jeder Lage vertraut und hofft sie für andere; alles erträgt sie mit großer Geduld. Niemals wird die Liebe vergehen.
Um das alles in kurze Worte zu fassen „All we need is love“. J
Ivana Bagaric, Katholische Kirche Steiermark