Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Und hier ist der Text zum Nachlesen:
„Geht man durch die Heilige Pforte, betritt man nicht nur eine Kirche, sondern man fühlt, dass die Größe des Raumes auf jenen Größeren verweist, der alles in seinen Händen hält. So weiß man sich im Inneren von Gott selbst umfangen und geborgen, unsere Sehnsucht hat ihr Ziel gefunden.“ (Klaus Hurtz, auf einem Kalenderblatt)
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntagabend. Vielleicht waren Sie heute in einer Kirche – zum Sonntagsgottesdienst oder einfach nur, um sie zu besichtigen? Wir haben in unserem Land so viele wunderschöne Kirchen, ob sie schon sehr alt sind oder doch eher modern. Besonders freut es mich, wenn unsere Gotteshäuser frisch renoviert wurden oder noch in einem guten äußeren sowie inneren Zustand sind. Ich weiß, dass das besonders in unserer Zeit nicht mehr selbstverständlich ist.
Ich gehe auch immer gerne mit meinen Schülerinnen und Schülern in die Kirche meines Schulortes. Ich genieße mit ihnen die Ruhe, die Stille, den Schein einer Kerze oder einfach die die besondere Atmosphäre.
Leonie, was ist denn für Dich eine Kirche?
„Ein Ort voller Wunder.
Als ich das erste Mal die moderne Kirche in Mitterdorf, wo ich zurzeit die Berufsschule besuche, betrat, fühlte ich mich geborgen und sicher. Überhaupt - wenn ich in eine Kirche gehe, fühle ich mich ganz nah bei Gott. Es ist still, und es kommt mir vor: die ganze Welt steht still. Ich finde, es ist eine andere Welt, die man betritt.“
Und der Besuch einer Kirche macht wieder Mut, den Weg draußen weiter zu gehen,…
Ich las einmal von den „fünf Dingen, die Sterbende am meisten bereuen“:
1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben.
2. Ich wünschte ich hätte nicht so viel gearbeitet.
3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.
4. Ich wünschte mir, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden aufrechterhalten.
5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt glücklicher zu sein.
Diese fünf Punkte las ich auch einmal meinen Schülerinnen und Schülern in einer Religionsstunde vor. Vorher dachte ich mir noch, was werden wohl die Dinge, die Sterbende bereuen, meine Jugendlichen interessieren? Falsch gedacht: einige sagten „wow“, andere wiederum „echt schön“. Nikodemus setzte sich sogar noch näher damit auseinander:
„Ich als Jugendlicher habe dieselben fünf Dinge gelesen und kenne diese Wünsche aus meinem eigenen Leben. Oft ist es gerade uns Jungen nicht bewusst, dass wir selbst uns diese Wünsche erfüllen können, solange wir unseren Glauben daran nicht vergraben oder wegwerfen.“
Ja genau um diesen Glauben geht es! Um den Glauben an sich selbst und die Umsetzung seiner eigenen Wünsche, damit man einmal am Ende seines Lebens nichts bereuen muss…
Jeden Morgen zündet die Sonne über der Welt ihr Licht an. Die Sonne weckt den Frühling, den Sommer… Sie lockt aus den Bäumen das junge Grün und tupft bunte Blumen auf die Wiese. Jeden Tag fängt sie aufs Neue an, und niemals wird sie müde. Hört die Sonne auf, dann sitzen wir in der schwärzesten Nacht und in der eisigsten Kälte, und alle Menschen und Tiere, alle Blumen und Pflanzen müssten sterben.
So ist es auch mit der Liebe.
Wenn in deinem Leben die Liebe aufgeht, dann ist es hell und warm, und alle fühlen sich wohl. Und wenn sie untergeht, dann werden die Schatten immer größer.
Der Engländer C.S. Lewis (1898-1963) spricht von den 4 Formen der Liebe: „The Four Loves“. Lewis unterscheidet Zuneigung, Freundschaft, Eros und Agape. Die Zuneigung ist wohl die schlichteste und häufigste Form der Liebe. Am deutlichsten ist sie zwischen Eltern und Kindern zu finden, aber auch zwischen Mensch und Tier. Freundschaft ist die zweite Form von Liebe. Etwas sehr Kostbares. Echte Freunde geben Halt und Hilfe in schwierigen Zeiten. Eros ist die Form der Liebe, an die die meisten denken, wenn wir von Liebe sprechen. Sie ist die Kraft der gegenseitigen Anziehung, das Verlangen nach Nähe, körperlicher und seelischer Vereinigung. So bleibt noch die Agape, die Liebe, die dem anderen das Gute will und nicht zuerst an sich selber denkt. Mit einem Wort: die Nächstenliebe.
Ein Leben ohne Liebe ist unvorstellbar! So wie auch die Liebe ohne uns…
Über Fronleichnam muss man einige Worte verlieren. Es ist schließlich einer jener katholischen Feiertage, die sich einem nicht so leicht wie, sagen wir, Ostern oder Weihnachten erschließen. Und das, obwohl das Hochfest bereits seit dem 13. Jahrhundert gefeiert wird und als eines der höchsten Feste gilt. Und: Es ist vielleicht sogar das katholischste. Denn evangelische und orthodoxe Christen begehen Fronleichnam nicht. Katholiken hingegen feiern 60 Tage nach Ostern „die Einsetzung der Eucharistiefeier, in der Jesus in der Gestalt von Brot und Wein gegenwärtig ist“. Darauf weist auch der aus dem Mittelhochdeutschen kommende Name hin: vron (des Herrn) und licham (Leib) – also: Leib des Herrn!
Wie denken eigentlich Jugendliche über dieses Fest? Ich habe mich in meiner Schule umgehört, z.B. bei Fabienne:
„Fronleichnam, was passiert da? Mit einer Pastoralreferentin als Mama bekommt man Fronleichnam in einem kurzen Satz erklärt. „Wir feiern Jesus in Gestalt von Brot und Wein in unserer Mitte.“ Gleichzeitig denken wir an das letzte Abendmahl. Als Ministrantin war das Fest immer sehr anstrengend. Das Rausholen der Monstranz, der Gebrauch von Weihrauch und die lange Messe, waren für uns nie einfach. Zugleich aber war es auch sehr schön. Die Verbundenheit zu Jesus wurde gestärkt und so oft sieht man die Monstranz ja auch wieder nicht.“
Also, ist es doch gut, dass es diesen Feiertag, dieses Fest gibt… hoffentlich noch lange….
….wünscht sich Ihr Theologe Walter Drexler.