Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Viele Jugendliche empfangen in diesen Tagen die Firmung. Dieses Fest hat mit Stärkung, Bestärkung zu tun, die junge Menschen auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden erfahren sollen. Dabei spielt der Heilige Geist eine wesentliche Rolle. Nein, dabei geht es nicht um einen Geist zum Fürchten, es geht vielmehr um eine Quelle der Inspiration für das eigene Leben. Hilfreich ist da etwa auch die Unterscheidung in der englischen Sprache zwischen den Worten „ghost“ und „spirit“, die diesen beiden Facetten von Geist auseinanderdröselt.
Was es mit diesem Heiligen Geist auf sich hat, beschreiben auch die sieben Gaben des Heiligen Geistes: Weisheit, Einsicht, Rat, Kraft, Erkenntnis, Gottesfurcht und Frömmigkeit. Letztere beiden stehen vor allem auch dafür, dass es da im Leben vielleicht mehr gibt, als man im ersten Blick sehen kann, dass eine Beziehung zu Gott auch eine hilfreiche Quelle im Leben sein kann, wie es vielleicht einige Jugendliche bei der Firmung erlebt haben. Auf den Spuren dieser 7 Gaben des Heiligen Geistes machen wir uns in dieser „Gott und die Welt-Woche“ – einstweilen wünsche ich einen inspirierenden Wochenstart.
„Doch der Grund, warum man Pfingsten liebt, ist weil sich Pfingsten sich so bescheiden gibt.“ So heißt es in einem Lied der beiden Musiker Christoph und Lollo über jenen Feiertag, den wir am Sonntag begehen. Zwar gehört Bescheidenheit nicht in den Pool der sieben Gaben des Heiligen Geistes, doch hat es durchaus Ähnlichkeiten mit Skills, die in dieser Auflistung genannt sind.
Die Gaben der Einsicht und der Weisheit laden ein, den Blick auf sich zu richten. Weisheit kann in diesem Zusammenhang heißen, Entscheidungen besonnen zu treffen und dabei auch das Repertoire bereits gemachter Lebenserfahrungen miteinzubeziehen: Welche wichtigen Entscheidungen habe ich in meinem Leben schon getroffen? Welche davon waren gut? Welche haben sich vielleicht erst später als gut herausgestellt? Freilich solche Prozesse brauchen oft Zeit, Zeit die man im Alltag möglicherweise nicht immer ausreichend hat. Doch solche Atempausen, in denen ein selbstreflektierter Blick auf das eigene Leben möglich ist, tun oft gut. Vielleicht bietet ja auch das Pfingstfest die Möglichkeit, sich eine solche Phase zu nehmen und vielleicht so ein Stück weit nachzuvollziehen, warum die beiden Musiker Christoph und Lollo von Pfingsten als ihrem Lieblingsfest sprechen.
Rund um den Geist drehen sich auch viele Redewendungen in unserer Sprache: Habt ihr etwa schon mal einen Geistesblitz gehabt? Ja, tatsächlich kann es schon mal vorkommen, dass nach einer langen Phase des vergeblichen Nachdenkens über ein Problem plötzlich eine Lösung auftaucht und ein herausforderndes Problem von einer Sekunde auf die andere zur leichten Übung wird. Erkenntnis wird oft mit Wissen assoziiert. Und ja, das ist ein wesentlicher Teil davon.
Eine weitere wesentliche Facette der Erkenntnis ist es auch, den Blick darauf zu haben, was rundherum passiert: Etwa gerade jetzt im Frühling die Schönheit der Natur zu erkennen oder vielleicht zu erkennen, wenn es einem Mitmenschen nicht gut geht. In so einer Situation ist dann manchmal eine weitere Geistgabe gefragt: Der Rat. Wie oft kann eine Perspektive von außen, ein neuer Impuls einer nicht involvierten Person helfen, eine Situation anders beurteilen zu können. Wen frage ich um Rat, wenn es mir nicht gut geht? Wer möchte aber umgekehrt vielleicht auch meinen Rat haben? Aus meinem Leben weiß ich, dass ich dankbar für viele Gespräche und Ratschläge bin. Auch diese haben vielleicht den einen oder anderen Geistesblitz in mir ausgelöst.
Viele Schlagzeilen der letzten Wochen sind geprägt von Krieg, Krankheit und Krise. Vor allem auch die Nachrichten über wirtschaftlich herausfordernde Zeiten und der galoppierenden Inflation treffen viele von uns ganz existentiell und ganz persönlich. Ja, das alles kann schon runterziehen, die Stimmung in den Keller drücken und kräftezehrend sein.
Kraft bzw. die Stärke ist auch so eine der Gaben des Heiligen Geistes. Dabei geht es vor allem um das Thema der Be-Stärkung. Es geht darum, den Blick auf das zu richten, was mir Kraft gibt. Wir alle haben unsere ganz persönlichen Kraftquellen. Für viele ist es die Familie, ein Hobby oder das Entdecken neuer Orte. Eine meiner wesentlichsten Kraftquellen ist die Musik. Einfach in herausfordernden Zeiten die Gitarre in die Hand zu nehmen, den einen oder anderen Song spielen, um daraus auch wieder Mut für den Alltag zu schöpfen. Freilich ist das für viele Sorgen keine Dauerlösung, doch tun solche Unterbrechungen des Alltags gut und können Kraftquellen kräftezehrenden Zeiten sein.