Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Der erste Tag im Monat Mai ist bald um. Und? Haben Sie ihn schön verbracht? War es für Sie ein Feiertag?
Was verbinden wir denn mit dem Wort „Mai“? Maibaum, Maikäfer, Wonnemonat Mai, Maiandacht, Maisingen, Mailieder, Maiwipferl, Mairegen, Maiglöckerl, der 1. Mai…
Ich glaube, selten haben wir den Mai so notwendig gebraucht wie heuer.
Wie heißt es so schön in einem alten Maigedicht:
„Freude soll nun wieder ziehen
in die Lande weit und breit.
Aller Trübsinn soll uns fliehen –
nun beginnt die schöne Zeit!
Hell erglänzt das Himmelszelt;
kleine Vöglein hört man singen
in den Auen, auf dem Feld.
Welcher Jubel, wenn die Sonne
über das Gebirge setzt!
Welches Wunder, welche Wonne:
eine Rose, taubenetzt!....
….Und ein Blick wärmt sich am andern,
keiner bleibt jetzt mehr allein.
Jeder Blick fragt einen andern:
>Wann, sag, darf ich bei dir sein?<“
So wünschen wir Ihnen einen wunderschönen Wonnemonat Mai!
Carina Wagner und Ihr Theologe Walter Drexler.
„Im Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.“
Der Mai - der Mozart des Kalenders – welch treffender Ausdruck vom wunderbaren Erich Kästner. Zudem ist er auch wahrlich ein wunderbarer Gemüts-Aufheller, rezeptfrei, gratis und ohne Risiko, außer man erwischt eine Überdosis SONNE. Fünfzehn Minuten reichen schon, um einen Menschen glücklich zu machen.
Wenn das kein Glück ist: Im Mai auf einer Picknick-Decke in der Wiese sitzen. Die Augen zu und herrlich helle Träume haben. Mit sich und der Welt zufrieden sein, wenigstens ein paar Minuten. Es wäre auch ein Monat zum frisch Verlieben, auch wenn die Liebe fast schon rostig war. - Wie endet das Gedicht, mit welchem Tina begann:
„Er nickt uns zu und ruft: >Ich komm ja wieder!<
Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.
Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt.“
Welt aus. Erholung an! Jetzt ich. Aufatmen. Loslassen. Stille genießen. Die Natur und ihre heilsamen Kräfte spüren… Das sind meine Wünsche für den Mai! Ihr Theologe Walter Drexler
Der Mai ist ein Monat, in dem so vieles aufbricht – die Blüten an den Bäumen, die Blumen in den Gärten… Warum nicht auch wir? Warum nicht ich?
Aufbrechen. Einfach losgehen, mich lösen …
Wohin?
Wo ist mein Ziel?
Wohin zieht es mich?
Ist es ein Ort, eine Person oder ein Gefühl?
Treibt mich der Wind, der Duft einer Blume oder das Geld?
Mein Gepäck leicht und meine Seele auch.
Aufbrechen - immer auch ein Weg zu Dir Gott, auch mit den vielen Umwegen;
nur stehenzubleiben ist zu schwer auszuhalten, weil der Himmel so weit oben
und wir können immer nur glauben, dass Dein Reich nahe ist,
doch nahe ist nicht nah genug, wenn Schmerz und Verlust uns umringen,
Aufbrechen. Anfangen zu laufen, manchmal ohne Sinn und Verstand,
bleiben nicht mehr stehen in Deiner Gegenwart,
denken Dich an ferne Orte und an gute Taten, die wir doch nicht bewältigen.
Aufbrechen möchte ich – im Gleichklang mit der Natur – und ankommen…
Was man mit dem Monat Mai wohl am allerwenigsten verbindet, ist: Es ist immer noch Ostern! Wer es nicht weiß: Ostern dauert im Kirchenjahr 50 Tage. Das heißt – bis Pfingsten… Eine meiner Lieblingsbibelstellen in diesem Zusammenhang ist wohl die Geschichte von den Emmausjüngern. Hören wir einmal kurz hinein:
Natürlich hatten sie die Kreuzigung mitbekommen, Hals über Kopf verlassen sie Jerusalem, die Stätte des Grauens und gehen in das nahegelegene Dorf Emmaus. Sie sind so bedrückt und verzweifelt, dass sie gar nicht mitbekommen, als sich ihnen jemand anschließt. Tränenblind ihre Augen, sie erkennen den Auferstandenen nicht. Als er sie anspricht, bleiben sie traurig stehen und beginnen zu erzählen, von ihren zerbrochenen Hoffnungen und enttäuschten Wünschen. Allen Kummer reden sie sich von der Seele. Erst in Emmaus, als der Fremde mit ihnen das Brot teilt und den Segen spricht, gehen ihnen die Augen auf. Und sie spüren ihre Herzen brennen, werden wieder lebendig.
Danke Vera! Du hast das wunderbar gelesen – übrigens eine Schülerin von mir.
Was hörten wir da heraus: Stehen bleiben bei dem, was traurig macht, darüber reden, ins Gespräch kommen, gemeinsam essen und trinken, einander begegnen und erkennen, es wird einem ganz warm ums Herz, wieder lebendig werden, voll Lebensfreude und Energie – dafür sind sogar diese 50 Tage viel zu kurz…
... Ihr Theologe Walter Drexler.