Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Im Leben von uns Menschen spielt Licht eine entscheidende Rolle. Licht bringt Wärme in kalte Tage. Licht steht auch für Hoffnung, etwa, wenn wir für einen verstorbenen Menschen eine Kerze anzünden. Und Licht steht auch für Freude – etwa, wenn die Sonne nach mehreren bedeckten Tagen wieder scheint und unsere Stimmung aufhellt.
Vielleicht also nicht zufällig, dass viele Kulturen und Religionen gerade in der dunklen Jahreszeit Feste feiern, in denen Licht das dominante Symbol ist. Ein solches Fest ist auch Weihnachten, das Christinnen und Christen weltweit begehen. Dabei wird gefeiert, das Jesus Christus als Licht der Welt geboren wurde. In den biblischen Texten zum Weihnachtsgeschehen ist immer wieder von Licht die Rede, etwa wenn Sterndeuter einem Stern folgten, der sie zum neugeborenen Jesuskind führte. In Anlehnung daran gehen in den kommenden Tagen viele junge Menschen von Haus zu Haus, um Spenden für arme Menschen zu sammeln. Ein schönes, lichtreiches Hoffnungszeichen in nicht immer so lichtreichen von einer Pandemie geprägten Zeiten.
Am 4. Adventsonntag haben viele Menschen in Wien und in anderen Städten öffentlich Kerzen entzündet. Unter dem Motto „Yes we care“ wurde an Menschen gedacht, die an Covid-19 erkrankt oder verstorben sind, an deren Angehörige, aber auch an die vielen großartigen Menschen im Kranken- und Pflegebereich, die seit Monaten um die Leben der erkrankten Menschen kämpfen. Dieses Lichtermeer, das entstand war ein tolles Zeichen der Solidarität und des Miteinanders.
Wenn ich in dieser Zeit manchmal Kerzen entzünde, denke ich auch an weitere Menschen: Ich denke an all jene geflüchteten Menschen, die vor den Toren Europas auf eine bessere Zukunft hoffen. Ich denke an junge Menschen, die besonders unter den Folgen der Pandemie leiden. Und ich denke an alle, die in unterschiedlichster Form von Armut betroffen sind – materiell, aber auch darüber hinaus. Freilich löst das Entzünden von Kerzen keine Probleme, es ist jedoch ein Zeichen der Hoffnung, auf eine bessere, solidarischere und gerechtere Welt.
„Du bist Licht“ – Unter dieses Motto stellt die Katholische Kirche Steiermark die heurige Advent- und Weihnachtszeit. Dieser Satz beinhaltet viel: Es ist Ermutigung, das ich mit dem, was meine Person ausmacht selbst wie ein Licht ausstrahle. Es ist aber auch Auftrag, meine Talente und Fähigkeiten weiterzutragen, mein Licht weiterzugeben und somit mein Umfeld ein stückweit heller mache.
Was jetzt vielleicht ein wenig pathetisch klingt, ist in Wirklichkeit recht einfach. Jedes kleine Zeichen der Solidarität, kann helfen, das Licht ein wenig auszubreiten: Ein kurzes Anklopfen bei der Nachbarin, ein Anruf bei jemandem, den/die ich vielleicht schon länger nicht mehr gehört habe, ein freundliches Wort. Ganz kleine Zeichen des Alltags, die zeigen können, was es heißt für andere Licht zu sein. Probiere es einfach mal aus.
Die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr bietet sich oft an Bilanz über das sich zu Ende neigende Jahr zu ziehen. Wenn ich so auf mein persönliches Jahr 2021 blicke, gab es viele Lichtblicke, sei es im Privaten, mit vielen tollen Begegnungen, sei es im Beruf, in welchem ich im Herbst eine neue tolle Aufgabe übernehmen durfte oder auch mit dem Wiedereinzug in eine rundum erneuerte Wohnung nach aufwendigen Renovierungsarbeiten.
Freilich gab es in diesem Jahr natürlich auch Dinge, die anders gelaufen sind, als ich mir das vielleicht erhofft habe, oder Dinge, die ich 2022 gerne besser machen würde. Auch wenn das Hinschauen auf Nicht-Gelungenes nicht immer leicht fällt, kann es durchaus sehr aufschlussreich sein. Und vielleicht verhält es sich dabei auch so, wie der kanadische Liedermacher Leonard Cohen in einem Lied ausgedrückt hat: „There is a crack in everything, thats how the light gets in.“ Ich wünsche euch, dass ihr im kommenden Jahr diese Erfahrung macht. Ich wünsche uns allen viele Lichtblicke im Jahr 2022.