Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Hier spielen wir - zum Tag der Kinderrechte
Am 20. November feiern wir einen ganz besonderen Geburtstag – den Geburtstag der Kinderrechtskonvention. Die Konvention der Vereinten Nationen über die Rechte des Kindes wurde am 20. November 1989 von den Vereinten Nationen verabschiedet und ist schnell zum weltweit gültigen Grundgesetz der Kinderrechte geworden. Mit Ausnahme der USA haben sich alle Staaten der Welt rechtlich dazu verpflichtet, die Rechte und Prinzipien der Konvention zu gewährleisten, das heißt für die Kinder in ihrem Verantwortungsbereich Wirklichkeit werden zu lassen.
Doch was sind Kinderrechte? Kinderrechte sind eine besondere Gruppe von Menschenrechten, die für alle Kinder und Jugendlichen von 0 bis 18 Jahren gelten. Dazu zählen zum Beispiel das Recht auf Bildung, Gesundheitsversorgung oder der Schutz vor Gewalt und Ausbeutung. Und um an diesen wichtigen Meilenstein zu erinnern, wird jedes Jahr am 20. November der Geburtstag der Kinderrechtskonvention gefeiert. Denn besonders Kinder brauchen Schutz und Förderung und sollen in Dingen, die sie betreffen mitreden können - deshalb gelten für sie eigene Kinderrechte. Der Schutz von Kindern ist keine Frage von Mitleid oder Mitgefühl, sondern ein Recht, das alle Kinder ganz selbstverständlich haben. Wir als Erwachsene sind dafür verantwortlich, dass diese Rechte eingehalten werden.
Steigende Corona-Zahlen, verschärfte Auflagen. In der Corona-Pandemie wurde und wird uns viel abverlangt. Doch in der Pandemie wurde jemanden besonders viel abverlangt: den Kindern und Jugendlichen. Schulen waren geschlossen, sie mussten von zuhause aus lernen, konnten Freundinnen und Freunde und Familienmitglieder, Oma und Opa, Tanten und Onkeln, nicht sehen. Ausgleich und Erholung durch Freizeitaktivitäten, Sport und unbeschwertes Spielen mit Gleichaltrigen waren nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.
Die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen ist massiv gestiegen. Besonders schwer war und ist die Situation zum Beispiel für Kinder aus armutsbetroffenen und marginalisierten Familien, wo wenig Raum und oft nicht ausreichend technische Ausstattung fürs Homeschooling zur Verfügung stehen. Hier braucht es wirksame Maßnahmen und Unterstützungsangebote für Kinder, Jugendliche und ihre Familien. Hier braucht es mehr Lobby für die Kinder und Jugendlichen, damit auch ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche und ihre Sorgen mitberücksichtig werden. Kinder sollen Rechte haben, die auch auf ihre Lebenssituation passen. Schließlich sind Kinder meistens von Erwachsenen abhängig.
„Hier spielen wir!“ Zum Geburtstag der Kinderrechtskonvention am 20. November stellt die Katholische Jungschar das Kinderrechte auf Spiel, Freizeit und Erholung unter dem Motto: Hier spielen wir! in den Mittelpunkt. Denn „Kinder haben ein Recht auf Spiel, Freizeit, Erholung und Teilhabe am kulturellen und gesellschaftlichen Leben“. So steht es in Artikel 31 der Kinderrechtskonvention“. Kinder spielen - zuhause, in der Schule, im Freien, der Jungscharstunde, im Garten oder im Park ..... überall, stundenlang, mit viel Freude und Begeisterung.
Und das ist auch gut so, denn Spielen ist wichtig für ihre körperliche, geistige und seelische Entwicklung. Beim Spielen machen sie wichtige Lernerfahrungen und bilden tragfähige soziale Netzwerke. Freies, selbst bestimmtes Spielen ermöglicht es, Energie zu tanken und einfach Kind sein zu können. Das ist gerade jetzt besonders wichtig, denn Kinder und Jugendliche leiden besonders an den Auswirkungen der Pandemie.
Unbeschwert und frei spielen - das ist leider keine Selbstverständlichkeit. Nicht jedes Kind und jeder und jede Jugendliche hat Zugang zu Bildungs- und Freizeitangeboten. Das betrifft Kinder weltweit, aber auch in Österreich. Gleichzeitig stehen viele Kinder schon früh unter Stress und hohem Leistungsdruck, zum Beispiel in der Schule. Häufig werden Spiel, Freizeit und Sport als nachrangig betrachtet – zu Unrecht, denn sie sind wesentlich für die gesunde Entwicklung von Kindern und bieten wichtige Erholungs- und selbstbestimmte (Lern-) Räume.
Um das Kinderrecht auf Spiel, Freizeit und Erholung umzusetzen, braucht es geeignete, sichere, inklusive und gut zugängliche Räume. Kinder haben einen Anspruch darauf, dass ihre Bedürfnisse nach Spiel- und Freizeitmöglichkeiten berücksichtigt werden - in der Gemeinde oder dem Stadtteil, in der Schule, der Pfarre, oder auch in der Familie. Denn „Hier spielen wir, wir alle“, und das nicht nur am Tag der Kinderrechte.
Mila Colina & Julia Führer, Katholische Jugend & Katholische Jungschar Steiermark