Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
"Kaum ein Wort ist schöner und kaum eines ist schwerer als das Wort DANKE." Zurzeit wird wieder an vielen Orten für die Ernte des heurigen Jahres gedankt. Feste – sofern nicht coronabedingt abgesagt – werden gefeiert, Brauchtum gepflegt. Aber Erntedank ist noch mehr: Schauen wir auf unser Leben. Ist nicht vieles davon wunderschön? Sind wir dankbar dafür?
Dankbar für alles, was wir haben oder erreicht haben, für alles, was wir überstanden haben, für alles, wo wir nicht aufgegeben haben, für alles, wovor wir bewahrt wurden.
Dankbar für die vielen Segnungen des Tages oder der Woche. Das können ganz kleine Freuden sein wie ein Lächeln zur richtigen Stunde, wenn ich es brauche. Liebe Worte oder ein Anruf.
Ich zähle gerne am Abend zehn Dinge auf, die heute schön waren. Es können dabei ganz kleine Zuwendungen gewesen sein. Probieren auch Sie das einmal! Und wenn Sie nicht auf zehn Dinge kommen, könnte es durchaus sein, dass Sie zu sehr darauf schauen, was Sie alles nicht haben….
Nicht einmal ein Monat ist es her, dass sich die Anschläge auf das World Trade Center zum 20. Mal gejährt haben – Sie wissen schon: 11. September 2001. - Ein Jubiläum, auf das sicher niemand stolz ist. Trotzdem gab es eine Menge von Gedenkfeiern für die Opfer, Besuche von Staatsoberhäuptern an Ort und Stelle incl. Schweigeminute, Talks mit Augenzeugen, Dokumentationen und Filme auf diversen Sendern. Mir ist in diesem Zusammenhang ein Baum aufgefallen, der damals schwer beschädigt wurde. Seine Rinde war verkohlt, seine Äste abgebrochen. Er wurde ausgegraben und in einer Baumschule gesund gepflegt. 10 Jahre später wurde er wieder eingesetzt und blüht seither jedes Frühjahr. Er wird „Überlebensbaum“ genannt.
"Den Überlebenswillen der Stadt spürt man immer und überall, nicht nur am Ground Zero." So lese ich von einer Frau, die in New York lebt und arbeitet. Und, wie steht es um unseren Überlebenswillen?
Auf Grund meiner derzeitigen körperlichen Einschränkungen, die die Folge eines Unfalls sind, kann ich mich gut in Menschen hineinfühlen, die nah am Verzweifeln sind. Da braucht es solche Überlebensbäume. In meinem Fall sind es meine Partnerin, meine Familie, Freunde, mein verständnisvoller Arbeitgeber und mein Arzt Jani, dessen Worte in mir noch nachklingen: „Nur nicht aufgeben!“
So wünsche ich auch Ihnen „Überlebensbäume“ – Man weiß nie, wann man sie braucht…
Eine Lehrerin erzählte mir kürzlich, dass sie in den Elternbrief zu Schulbeginn folgendes hineinschrieb:
„Wir brauchen wieder Eltern, die ihren Kindern mit gutem Beispiel vorangehen und sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sind. Wir brauchen Eltern, die den Schulerfolg ihrer Kinder begleiten, Hausaufgaben nachschauen, Lob und Ermutigung spenden…“ Der Aufschrei einiger Eltern ließ nicht lange auf sich warten. Und mir fiel dabei jene Schule in Portugal ein, die eine Tafel mit folgender Botschaft auf hing:
„Liebe Eltern. Wir möchten Sie daran erinnern, dass Worte wie HALLO! BITTE! DANKE! und ENTSCHULDIGUNG! alle zu Hause gelernt werden. Zu Hause lernen Kinder auch, wie man EHRLICH, PÜNKTLICH und FLEISSIG ist, wie man Freunden gegenüber MITGEFÜHL und älteren Menschen und Lehrern gegenüber RESPEKT zeigt. Zu Hause lernen Kinder auch SAUBERKEIT, ORDNUNG, SORGFALT, und dass es nicht okay ist, andere KÖRPERLICH ANZUGREIFEN. Hier in der SCHULE lernen Kinder hingegen Fremdsprachen, Mathematik, Geschichte, Geografie, Physik, Biologie und Sport. Wir erziehen Ihre Kinder nicht, wir STÄRKEN nur das, was sie zu Hause von ihren Eltern beigebracht bekommen.“ Somit bekommt das Wort HOMESCHOOLING wiederum eine ganz neue Bedeutung…
Heute habe ich eine wunderbare alte Anekdote für Sie:
Als vor 150 Jahren die erste Dampflok in die Stadt kam, kamen die Gemeindemitglieder zu ihrem Rabbi und sagten: „Wir wollen dir etwas ganz Neues zeigen.“
Der sagte: „In der Bibel steht, unter dem Himmel gibt‘s nichts Neues.“
Da zeigten sie ihm eine Lokomotive – „Da kommt Rauch heraus und die zieht die Waggons hinter sich her.“
Der Rabbi sagte: „ Seht ihr, nichts Neues. Ich hab immer gesagt, wer Feuer in sich hat, kann viele andere mitziehen.“
Es ist die Begeisterung, auf die es ankommt – das, was man macht, mit Freude tun! Das gilt für alle Bereiche des Lebens. Auch für alle Berufe, den des Handwerkers, des Bauern, des Arztes, des Pfarrers, den des Lehrers, und, und, und…
Das beginnt schon bei den ganz jungen, bei den Lehrlingen – vor kurzem eindrucksvoll zu sehen bei den „EuroSkills“, den ersten Berufseuropameisterschaften auf steirischem Boden. Zu sehen waren Leistungen, die im wahrsten Sinne des Wortes ‚Gold wert sind‘. - Von der Freude und der Begeisterung gar nicht zu sprechen.
Dazu passend noch ein Wort des Hl. Augustinus: “In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst.“
Alles Gute, Ihr Theologe Walter Drexler.