Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Am 5. September 2021 sind sie zu Ende gegangen: die „Paralympics 2020“. Sie haben richtig gehört: 2020. Aber die konnten aus bekannten Gründen nicht stattfinden. Deswegen wurden sie 2021 nachgetragen. Phantastisch, was die Athleten*innen in ihren Bewerben geleistet haben. Wie sie ihre Schicksale gemeistert und durch den Sport wieder in ein anderes, aber sie erfüllendes Leben zurück gefunden haben. Das gilt für alle zusammen. Nicht allein die Medaillengewinner*innen sind in ihren Disziplinen erfolgreich. Jede und jeder einzelne hat öffentlich gemacht, was „das Bewältigen von Schicksalen“ bedeutet.
Berührend auch das Antreten der Athleten aus Afghanistan. Ihre Botschaft war nicht nur eine persönliche, sondern vielmehr eine politische: „Schaut auf uns! Wir stehen für ein friedliches, unabhängiges Afghanistan!“ In Zeiten der Unsicherheit, von Fluchtbewegungen und Todesmeldungen ein hoffnungsvolles Signal. Die Eindrücke der Paralympics 2020 werden mir lange bleiben und vieles von dem, das wir als „schicksalhaft, bedrohlich, gefährdend“ bei uns einstufen, wird relativiert und ein paar Stufen heruntergefahren. Die „Paralympics 2020“ gaben und geben ein Hoffnungszeichen der Ermutigung. Über die Grenzen von Laufbahnen, Wurfkreisen und Schwimmbahnen hinaus. Lassen wir uns davon inspirieren!
Hej, tatsächlich! Ein neues Schuljahr konnte heute in Präsenz begonnen werden! Zwar gibt es noch ein paar Verordnungen, die eingehalten werden müssen. Zumindest in den ersten drei Wochen. Aber alles ist besser als das „Homeschooling“, das uns so lange begleitet hat. Mit vielen meiner Kollegen*innen aus der lehrenden Zunft bin ich einer Meinung: genießen wir jede Minute, jede Stunde, die wir mit den Klassen, so von Angesicht zu Angesicht verbringen können. Und denken nicht daran, was auf uns noch einstürzen könnte im Verlauf des Schuljahres.
Freuen wir uns lieber auf die Herbstferien, auch wenn ihr Zeitpunkt ungünstig ist. Aber so ist es denn festgeschrieben. Der UNHCR, auf Deutsch: der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen hat erst vor ein paar Tagen davor gewarnt, dass viele hunderttausende Flüchtlingskinder auf der Welt wohl um ihre Grundschulbildung umfallen werden. Dass dies bei uns nicht passieren soll, dafür brauchen Lehrkräfte und Schulen tatkräftige und pädagogische Unterstützung. Lückenlos, vor Ort, in den Klassen, in den Pausen, in der Freizeit. Da braucht es noch ein wenig mehr, als es derzeit der Fall ist. Allen im Bildungsbereich arbeitenden Menschen, die FH´s und Uni´s gehören auch dazu, wünsche ich einen guten Start und viele erfreuliche Erlebnisse. Wir können sie brauchen!
Die Kultur lebt wieder! Eine meiner schönsten Erfahrungen in diesem Sommer. OpenAir-Konzerte, Sommertheater, Lesungen, spontane Sessions auf Plätzen und Straßen. Galerien und Museen, besondere Gärten – ja, auch das gehört zur Kultur!, sie konnten ihre Gäste wieder begrüßen und ihre Schätze stolz präsentieren. Da ich meinen Urlaub zu Hause verbracht habe, konnte ich einiges davon besuchen, erleben, auskosten.
Auskosten: das ist mein Wort für die kommende Zeit. Auskosten was immer möglich ist. Vorräte anhäufen, Bilder im Kopf speichern, Musik bewahren. Wer weiß, wann wir davon wieder zehren müssen! Wohltuend war auch, dass das große Thema der Pandemie nicht mehr das einzige in Gesprächen war. Schilderungen über Ausflüge, Enkelkinder, Reisen, Besuche, gelesene Literatur: auf einmal waren sie wieder da, diese bereichernden Inhalte. Das wird sich ziemlich wahrscheinlich wieder ein wenig verschieben, jetzt, wo die Schule wieder losgeht, Urlaube zu Ende gehen, der Alltag einzieht. Kultur: für mich eine große Energiequelle, die auf mir Lastendes weit weniger wirken lässt. Allen Formen der Kultur ihren Platz geben, den sie brauchen. Eine feine Aufgabe für den Herbst, wenn die Tage kürzer und dunkler werden.
Bei aller Schönheit spätsommerlicher, frühherbstlicher Eindrücke: dass der Klimawandel nicht erst kommt, sondern schon da ist, beschäftigt mich und macht mir Sorgen. Im Kleinen geht es ja schon recht gut: Fahrrad statt Auto im innerörtlichen Verkehr, Schauen auf die Regionalität der Lebensmittel mit ihren kurzen Transportwegen, eher eine Videositzung als eine, zu der ich mit dem Auto fahren muss. Manchmal lässt sich eine Autofahrt trotzdem nicht verhindern. Wenn ich ins Krankenhaus gerufen werde, eine Trauung oder Taufe in einer der vielen „Locations“ stattfindet; Friedhöfe auf 1000m Seehöhe angelegt sind.
Im Kleinen lässt sich das noch einigermaßen richten. Aber wie sieht es denn auf der Welt aus? Schiffe fahren megaweit und mit viel Schwerölverbrauch über die Weltmeere, um unseren Konsum zu sichern. Flugzeuge ziehen ihre weißen Streifen am Himmel öfters als noch vor einem halben Jahr; In der Arktis hat es diesen Sommer geregnet: klingt irgendwie seltsam und ist es auch. Ob ich optimistisch bleibe, dass wir auf ein normales Maß zurückkehren in unserer Lebensweise? Unsicher bin ich. So hat meine Kirche die Klimaneutralität bis 2040 versprochen. Ob das nicht schon zu lange dauert? Das Zurückfahren auf ein verträgliches Maß wird auf alle Fälle teuer, sehr teuer. Nicht nur der Klimawandel selbst. Wer kann sich das leisten? Aber die mahnenden Stimmen häufen sich. Und trotz aller Defizite: die Umstellung auf ein normales Maß beginnt im Kleinen, bei mir selbst, in meinem Wohnort. Wie bei Ihnen. Bleiben Sie guter Hoffnung!