Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Aus Lateinamerika stammt folgender Ausspruch: „Mögest du immer Luft zum Atmen, Feuer zum Wärmen, Wasser zum Trinken und Erde zum Leben haben.“ Heute feierten wir in allen Kirchen den Sonntag der Bewahrung der Schöpfung. Ein erfahrener Bergsteiger, ein richtiger Naturbursch, hat einmal in einem Vortrag vom Raubbau an der Natur gesprochen. Seine These dazu – ebenso schlicht wie erschreckend:
„Wenn es der Erde zu viel wird, dann rüttelt und schüttelt sie sich einmal kräftig durch wirft uns ab und erneuert sich“. Und jedes Mal, wenn es irgendwo auf der Welt zu schrecklichen Unwettern, Tornados, Tsunamis, Erdbeben, Dürre-, Brand- und Flutkatastrophen kommt, dann muss der gute Mann Schluckauf haben, denn ich denk an ihn. Wobei das „Irgendwo“, das rückt uns schon ziemlich nah. Der heurige Sommer hat uns das plastisch vor Augen geführt. Das Hochwasser in Deutschland, das Beben in Kroatien, brennende Urlaubsländer und immer wieder Land unter direkt vor unserer Haustür…
Das Rütteln und Schütteln hat also längst begonnen.
Und wir, mit unseren zubetonierten und asphaltierten Flächen, verdichteten Äckern und versiegelten Böden leisten dazu einen nicht unerheblichen Beitrag…
Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich so viel Licht ins Herz zu tragen,
dass, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.“
Diese Zeilen von Johann Wolfgang von Goethe tragen so viel Wahrheit in sich. Aber leicht ist es nicht – kommt der September, dann kommt bei mir immer auch ein wenig Wehmut. Als Schüler war es ein Zeichen, dass die Ferien schon bald vorüber waren.
Jetzt spür ich, wie mir der Sommer durch die Finger gleitet, und langsam aber sicher, Abend für Abend die Nächte länger und kühler werden. Bald, denke ich dann still bei mir, steht Weihnachten vor der Tür, und ich frag mich wieder, so wie alle Jahre, wo die Zeit denn wieder hingekommen ist. Doch jetzt ist noch Anfang September. Die späten Rosen und auch die Sonnenblumen blühen noch. Ach wie schön. Nur los: Lasst uns auch diese Übergangszeit genießen!
Die Welt und auch die EU sind bestürzt über das, was sich zurzeit in Afghanistan abspielt. Eine Krisensitzung jagt die andere. Was wird dabei herauskommen? Nichts! Nach dem 2. Weltkrieg hat man gesagt, dass so etwas nie wieder passieren wird! Und was ist in Srebrenica passiert, was in Weißrussland? Man hat tatenlos zugesehen, fußfrei und erste Reihe! „Wir lernen aus der Geschichte, dass wir überhaupt nichts lernen“ – so ein großer Philosoph (Hegel). Bestimmt haben auch sie noch jenes Bild vor Augen, wo Eltern ihr weinendes Baby über den Stacheldraht einem US-Soldaten übergeben, ohne zu wissen, ob auch sie vor den Unmenschen gerettet werden können. Aber sie wollen wenigstens ihrem Kind eine bessere Zukunft bieten. Wir können uns gar nicht vorstellen, was unter der Taliban-Herrschaft speziell auf Frauen, Mädchen und Kinder zukommt. Ich mag mir auch nicht vorstellen, was zu diesem Zeitpunkt in der Mutter dieses Babys vor sich gegangen sein mag. Wie wird sie damit fertig? Was ist das nur für eine Welt, in der Mütter ihre Babys fremden Soldaten reichen, um sie zu retten…?
Mit dieser Woche gehen die Sommerferien zu Ende – auch den Urlaub haben die meisten wahrscheinlich schon hinter sich. Und? Haben Sie sich gut erholt? Haben Sie fleißig Kraft getankt, um die Herausforderungen des neuen Arbeitsjahres gut bewältigen zu können.
Nur machen sie einen Fehler nicht: Stürzen Sie sich nicht sofort mit vollem Tempo in die Arbeit! Dazu eine alte Zen-Geschichte:
Sie handelt von einem Mann auf einem Pferd. Der Mann sitzt auf seinem geschwind dahin galoppierenden Pferd und es hat den Anschein, als müsse er ganz schnell zu einer dringenden Verabredung. Am Wegesrande sitzt ein Mann, an einen Baumstamm gelehnt. Der ruft: „Hey Reiter! Wohin so schnell des Weges?“ Worauf der Reiter antwortet: „Keine Ahnung! Frag das Pferd!“
Wenn wir nicht achtsam sind, dann trägt uns das Pferd mit dem Namen „Gewohnheit“ davon und wir sind das Opfer. Wir müssen das Pferd immer wieder zum Stehen bleiben bringen, um nicht nur blind dahin zu hetzen, um unsere Freiheit zu behalten bzw. wieder zu erlangen. Wir müssen alles, was wir tun, im Lichte der Achtsamkeit betrachten.
Unser Altbischof Egon Kapellari hat in diesem Zusammenhang immer wieder vom „langen Atem“ gesprochen.
Also, wohin bist Du, sind Sie, unterwegs – und in welchem Tempo?
Das fragt Sie Ihr Theologe Walter Drexler.