Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Eine Geschichte über Klugheit und Herzenswärme
Es waren einmal ein Mann und eine Frau. Sie lebten in einer kleinen Hütte am Fluss. Sie besaßen alles was sie zum Leben brauchten. Eines Tages klopfte es an der Tür. Es stand ein Mann vor ihr der zitterte da sein Boot auf Felsen gefahren war. Die Frau bat ihn herein, gab ihm warme Kleidung, lies ihn sich trocknen und gab ihm am nächsten Tag einen Laib Brot, küsste ihn auf die Stirn und wünschte ihm einen gesegneten Heimweg. Ihr Mann jedoch schimpfte mit ihr als der Junge gegangen war, dass sie so einem Nichtsnutz auch noch einen Laib Brot mitgab. Am Tage darauf klopfte es wiederholt. Ein junges Mädchen suchte für sich und ihr Baby ein Nachtlager. Auch das Mädchen ließ sie ein und schenkte ihm eine Decke. Am nächsten Morgen küsste sie sie auf die Stirn und wünschte ihr eine gesegnete Reise. Der Mann regte sich erneut auf, Fremden auch noch Geschenke zu machen. Am Nachmittag kam ein altes Mütterchen. Sie durfte sich ausruhen, weil ihre Beine schon ganz schwach waren. Als sie ausgeruht war gab die Frau ihr ein paar Scheiben Brot, küsste sie auf die Stirn und entließ sie wieder mit segnenden Worten.
Der Mann hingegen wurde wütend, Suppe, Decken, Brot was sollte das willst du unser armes Leben noch ärmer machen fragte er. Da küsste die Frau ihren Mann auf die Stirn und antwortete:
Mein armer Mann. Hast du nicht immer genug zu essen, hast du es nicht warm und trocken? In den letzten Tagen ist dein Herz kleiner und ärmer geworden. Meines dagegen wurde immer weiter und reicher.
Reminder. Also sich selbst an etwas erinnern, worauf man im Trubel des Alltags vielleicht vergessen könnte. Solche Reminder kommen uns immer wieder unter, es gibt sie eigentlich schon immer nur waren sie möglicherweise nicht so hip und cool wie sie es jetzt sind, da sich viele von uns mehr um Körper und Geist sorgen. Vor einigen Jahren, als ich noch als Jugendleiterin tätig war, machte ich mir einen Reminder aufs Handgelenk. Vielleicht krame ich ihn auch wieder einmal heraus. Ich bin nicht der Typ „Glaubensmensch“ der „Jesusfreundin“ groß auf sein T-Shirt schreibt. Nicht falsch verstehen, ich mag die Botschaft. Doch mag ich es für mich persönlich manchmal lieber etwas subtiler. Also zurück zu meinem Handgelenkreminder. Er sah so aus wie in Festivalband darauf stand „w.w.j.d.“ also what would Jesus do. Was würde Jesus tun. Ob man es glaubt oder nicht. Wenn man ein Vorbild hat, dass das Herz am richtigen Fleck hat, sich für die Liebe einsetzt, Dinge hinterfragt, aufrührt wo es sein muss, Veränderungen schafft wo sie gebraucht werden, zuhört und ein Ohr, besonders auch für die am Rande der Gesellschaft hat, kann so ein Armband dass an diesen Menschen und seine Sicht der Dinge erinnert, in den richtigen Momenten viele Entscheidungen zum Positiven beeinflussen.
What would Jesus do, möglicherweise auch ein Reminder für Ihren Alltag?
Kennen Sie Journals? Es sind Tagebücher für verschiedene Zwecke. Ich habe zu meinem Geburtstag von meiner besten Freundin ein „Grateful Journal“ geschenkt bekommen. Jedes Mal wenn ich bei meinem Schreibtisch sitze starren mich die Buchstaben förmlich an. GRATEFUL. Anfangs ist man oft voll Euphorie für eine Idee, es kann gleich losgelegt und geschrieben werden. Wofür bin ich besonders dankbar. Welche tollen Momente hatte ich heute, morgen oder in dieser Woche? Dann werde ich fauler, der „sogenannte“ Schlendrian“ schleicht sich ein. Doch ob ich regelmäßig hineinschreibe oder nicht, es starrt mich an und ich denke immer darüber nach. Was macht mich dankbar, worüber freue ich mich heute besonders. GRATEFUL. So oft schaut man darauf was man nicht hat, doch wie reich das Herz eigentlich schon an Liebe ist, wie aufgefüllt von Familie, Freunden, besonderen Begegnungen, Erinnerungen das sieht man nicht immer.
Dafür bin ich dankbar, für dieses Tagebuch, dass mich wenn ich zu arbeiten beginne, immer wieder an Dinge und Menschen erinnert die mein Herz mit Freude erfüllen. Ich bin so dankbar, für jeden Moment, für jeden Zufall, für jede Erinnerung, für all die Liebe die da ist und die immer mehr zu werden scheint, je mehr man sie zulässt.
Wofür sind Sie heute besonders dankbar?
Ich lande wieder einmal bei der Liebe. Heute über ein tolles Lied, dessen Gedanken mich besonders in letzter Zeit sehr bewegt haben. „dann soll da Liebe sein“ Ein Lied von LOTTE.
Ist es das? Geht es darum? Ist das der Endgedanke. Für mich schon irgendwie, wenn wir zum Schluss da stehen und wissen wir gehen nun. Oder jemand den wir sehr lieben verlässt uns vielleicht. Dann soll da Liebe sein. Schon auch ein sehr christlicher Gedanke. Ich kenne nicht viele Menschen die sich dieser Liebe so sicher sind. Einer, den ich kannte ist vor kurzem gegangen. Er war sich dieser Liebe ganz sicher. Glaube, Hoffnung und Liebe. Ich wünsche Ihnen heute – „Menschen“. Ich wünsche Ihnen gute WegbegleiterInnen. Denn diese Begegnungen die wir im Hier und Jetzt haben, die nehmen wir überall hin mit, irgendwann machen uns diese Begegnungen aus. Sie formen uns und unsren Geist, unsre Sicht auf die Dinge. Ich wünsche Ihnen also gute Begegnungen, Menschen von denen man lernen kann. Die vielleicht manchmal mehr sehen als man selbst. Die Sicherheit und Zuversicht ausstrahlen. Ich dachte diese Woche nach, über Reminder, über was würde Jesus tun, über Vorbilder und über großes Vertrauen und unendliche Liebe.
Wenn das alles vorbei ist.
wenn hiervon nichts mehr steht,
wenn niemand mehr fragt, ob Kaffee oder Tee.
Wenn an keiner Tür mein Name mehr klebt,
dann soll da Liebe sein.
Wo ich war soll da Liebe sein.
Was können wir heute, hier und jetzt tun, damit es irgendwann mal so ist?
Sarah Hatzel-Neumaier, Religionspädagogin aus Kärnten.